Ticker Waldbrand Gohrischheide: 400 Einsatzkräfte überwachen Glutnester
Folgende Straßen sind wegen des Waldbrandes gesperrt:
- die B169 zwischen Neudorf und dem Abzweig Heidehäuser
- die Straße S89 zwischen Heidehäuser und Nieska
- die Straße K8577 zwischen Abzweig nach Spansberg/S89 und Spansberg
10:58 Uhr | Keine privaten Waldbesitzer von Brand betroffen
Vom Waldbrand in der Gohrischheide sind auf sächsischer Seite keine privaten Waldbesitzer betroffen. Das bestätigte der Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes, Hans Kraske, auf Anfrage von MDR SACHSEN. Weite Teile der Gohrischheide sind durch Altmunition belastet. Dort besteht Betretungsverbot, sodass auch keine holzwirtschaftliche Nutzung möglich ist.
06:20 Uhr | 400 Einsatzkräfte unterbinden Aufflammen von Glutnestern
Nach Angaben des Landratsamtes Meißen sind noch 400 Einsatzsatzkräfte mit Löscharbeiten beschäftigt. Sie bekämpften vor allem kleine Feuer-Hot-Spots in der Nähe des Bundeswehrlagers Zeithain sowie immer wieder aufflammende Glutnester im Umfeld der Ortschaften Jacobsthal, Heidehäuser und Nieska, hieß es.
06:00 Uhr | Mehr Fläche durch Waldbrand zerstört als vermutet
Der Schaden durch den Waldbrand in der Gohrischheide ist noch größer als bisher angenommen. Das Landratsamt Meißen gibt die betroffene Fläche jetzt mit 2.400 Hektar an. Damit sind voraussichtlich 86 Prozent der Vegetation in dem Naturschutzgebiet verbrannt. Heute soll das gesamte Gebiet mit Drohnen erkundet werden.

22:00 Uhr | Ticker pausiert
Wir beenden damit unseren Ticker zum Brandgeschehen in der Gohrischheide für heute - Tag 8. Morgen sind wir ab 6 Uhr wieder mit aktuellen Informationen für Sie da.
20:35 Uhr | Waldbrandexperte: "Meiste Bäume werden nicht überleben"
Waldschutz-Experte Michael Müller von der TU Dresden sieht die Folgen der Waldbrände kritisch. Demnach gehören Waldbrände in Deutschland nicht zur natürlichen Entwicklung des Waldökosystems. "Deshalb sind alle Waldbrände, die in Deutschland auftreten, eine Katastrophe für das Waldökosystem", sagte der Professor MDR SACHSEN. Die allermeisten Bäume würden überall dort sterben, wo das Feuer durchgelaufen ist. "Wenn am Stammfuß, in der Wachstumsschicht 60 Grad Celsius erreicht werden, sterben die Bäume unweigerlich ab."
Ob sich solche Brände künftig vermeiden lassen, hinge davon ab, ob an Wildnisgebieten wie der Gohrischheide festgehalten wird. Müller empfiehlt, das Gebiet von außen zu sichern. Man könne Wald so gestalten, dass die Waldbrände dort wirklich zum Erliegen kommen beziehungsweise langsam durchlaufen und sehr gut gelöscht werden können. Zudem müsse mithilfe von sicheren Wegen die Munition in belasteten Gebieten entsorgt werden.

20:05 Uhr | Erste Feuerwehren beginnen Aufräumen
Nachdem sich die Lage in der Gohrischheide am Dienstagabend weiter beruhigt hat, beginnt das Aufräumen bei einigen Einsatzkräften. Auch das nimmt viel Zeit in Anspruch. Acht Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Düben haben ihre Einsatztechnik und Löschfahrzeuge nach der Rückkehr aus der Gohrisschheide gründlich gereinigt, wie Bilder im Sozialen Netzwerk Instagram zeigen.
19:20 Uhr | "Schockierend!" Bundespolizei zeigt Luftaufnahmen der Schäden
Seit mehreren Tagen hat die Flugstaffel der Bundespolizei einen Hubschrauber im Einsatz in der Gohrischheide. Am achten Tag des Waldbrandes hat die Besatzung das größtenteils verbrannte Areal aus der Luft gefilmt. "Mit dem Abflachen der Flammen zeigt sich auch das Ausmaß der Schäden an der Vegetation der Gohrischheide", heißt es am Dienstagabend im Sozialen Netzwerk Instagram im Eintrag der Bundespolizeispezialkräfte.
"Das ist schockierend, wenn man das Ausmaß der Zerstörung durch das Feuer sieht", schreibt eine Nutzerin in den Kommentaren.
17:25 Uhr | Landratsamt: Brandfläche ausgeweitet
Das Landratsamt geht davon aus, dass inzwischen 2.400 Hektar der Gohrischheide von dem Feuer betroffen sind. Das wären mehr als vier Fünftel der Fläche der insgesamt 2.800 Hektar großen Gohrischheide.
17:10 Uhr | Glutnester im Brandgebiet kontrolliert
Im Abschnitt Jacobsthal ist dem Landratsamt zufolge die Lage weiter stabil. Aktuell gebe es nur Glutnester, die von Streifen kontrolliert würden. Im Abschnitt Nieska werden demnach Glutnester von Löschubschraubern aus der Luft bekämpft. Im Bereich der Kaserne Zeithain sei die Lage stabil.
16:15 Uhr | Feuerwehr löst weiteren Einsatzabschnitt auf
Die Feuerwehr hat mit Heidehäuser einen weiteren Einsatzabschnitt aufgelöst. Das bestätigte eine Sprecherin des Landratsamtes. Der Bereich wird demnach Nieska zugeordnet. Damit bestehen an diesem Dienstagnachmittag von ursprünglich sechs brandgefährdeten Einsatzabschnitten noch drei Schwerpunkte: Neben Nieska sind das Jacobsthal und die Kaserne Zeithain.

15:20 Uhr | THW setzt erstmals Taucher am Kiessee ein
Eine Kiesgrube bei Zeithain liefert täglich große Mengen an Löschwasser. Dort hat das THW am achten Einsatztag erstmals Taucher eingesetzt. Sie kommen von der Fachgruppe Bergungstauchen des Ortsverbandes Pirna, erklärte das THW im Sozialen Netzwerk Facebook. Die Bergungstaucher würden mit ihrem Boot aktiv, falls die Piloten aus einem abgestürzten Löschhubschrauber befreit werden müssen, erklärte Silvana Diethold vom THW Pirna. Zudem können die Einsatzkräfte undichte Stellen an Leitungen unter Wasser abdichten.

14:50 Uhr | Polizei ermittelt wegen Vorfall mit Kleinflugzeug
Ein Ultraleichtflugzeug hat am vergangenen Wochenende die Gohrischeide überflogen. Die Polizei prüft deshalb einen möglichen Verstoß gegen das Luftverkehrsgesetz, sagte ein Sprecher der Polizei Dresden auf Anfrage von MDR SACHSEN. Derzeit herrscht über dem Waldbrandgebiet ein Überflugverbot mit Ausnahme von Löschhubschraubern und anderen Fluggeräten der Einsatzkräfte wie beispielsweise Feuerwehr-Drohnen, die nach Glutnestern suchen.

14:35 Uhr | Eine Tonne Lebensmittel täglich für THW-Küche
Um die Versorgung hunderter Einsatzkräfte kümmert sich täglich der Versorgungstrupp des Technischen Hilfswerks (THW). Um dreimal pro Tag Mahlzeiten zu verteilen, werden bis zu 1.000 Kilogramm Lebensmittel verarbeitet. Das berichtete das THW am Dienstag im Sozialen Netzwerk Facebook. "Im Schichtbetrieb arbeiten 55 Einsatzkräfte 24/7, um diese Menge an Speisen zubereiten zu können." Dabei arbeite man mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammen.
14:15 Uhr | Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen
Die Polizeidirektion Dresden ermittelt zur Brandursache in der Gohrischheide. Sprecher Marko Laske sagte MDR SACHSEN, man warte nicht, bis die Flammen gelöscht sind. Bereits jetzt würden Daten gesammelt, Fotos ausgewertet und Protokolle angelegt. Außerdem würden Einsatzkräfte und Anwohner nach ihren Beobachtungen befragt, hieß es. Parallel begutachten laut Polizei Brandursachenermittler einzelne Brandstellen. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen.
13:32 Uhr | Menschen aus der Ortschaft Heidehäuser dürfen zurück
Die Evakuierung der Ortschaft Heidehäuser in Gemeinde Wülknitz wird um 15 Uhr aufgehoben. Wie der Landkreis Meißen mitteilte, wurde der Einsatzabschnitt bereits aufgelöst. Derzeit seien Aufräumarbeiten im Gange. Die Heidehäuser waren nach Ausbruch des Waldbrandes bereits vergangenen Mittwoch geräumt worden. Rund 80 Menschen musste ihre Wohnungen verlassen.
12:30 Uhr | Entspannung in Sicht
Die Lage in der Gohrischheide hat sich beruhigt. "Die Regenfälle und die abgekühlte Temperatur helfen in der aktuellen Lage", teilte Landrat Ralf Hänsel mit. Glutnester könnten jedoch jederzeit erneut aufflammen. Aktuell seien etwa 300 Kräfte von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, der Bundeswehr, der Polizei und anderen Organisationen im Einsatz. Zuvor waren es rund 600.

11:43 Uhr | Erster Bundeswehr-Löschhubschrauber beendet Einsatz
Die Bundeswehr zieht einen ersten Löschhubschrauber heute vom Waldbrand in der Gohrischheide ab. Soldaten aus Holzdorf bei Jessen hatten aus der Luft bei der Bekämpfung des Waldbrandes im Landkreis Meißen geholfen. Nach Angaben der Luftwaffe war der Hubschrauber fast vier Tage lang im Einsatz, wie aus einer Mitteilung der Luftwaffe hervorgeht. Die Bundeswehr hat nach eigenen Angaben mehr als eine Million Liter Wasser über dem Waldgebiet abgeworfen,
Zwei weitere Löschhubschrauber, die zur Flotte des Heeres gehören, sind weiterhin im Einsatz.
11:16 Uhr | Feuerwehrleute aus Leipziger Region beenden Einsatz in der Gohrischheide
Feuerwehrleute aus den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen sind nach mehrtägigem Einsatz in der Gohrischheide zurückgekehrt. Wie Kreisbrandmeister Nils Adam MDR SACHSEN sagte, waren bis gestern noch 15 Kräfte aus dem Landkreis Leipzig mit vier Löschzügen im Einsatz. Aus dem Landkreis Nordsachsen waren insgesamt 38 Feuerwehrleute in der Gohrischheide.
11:06 Uhr | Anwohner blicken ratlos und erschüttert auf die Brandschäden
Seit einer Woche brennt es in der Gohrischheide. Die Anwohner müssen zuschauen, wie die Feuerwehren löschen. Viele sind ratlos und erschüttert von der Brandschäden im Wald.
08:04 Uhr | Feuerwehren aus Sächsischer Schweiz-Osterzgebirge im Waldbrand-Einsatz
Die Freiwillige Feuerwehr Freital ist am Morgen erneut zum Einsatz in die Gohrischheide gefahren. Wie die Feuerwehr auf Facebook mitteilte, wurde der Wassertransportzug aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge angefordert. So seien auch Feuerwehren aus Altenberg, Lauenstein, Königstein, Bannewitz und Hartha um 6 Uhr Richtung Waldbrand gestartet. Vor Ort planen die Feuerwehr-Leute einen Einsatz im Zwei-Schicht-System von 6 bis 18 Uhr und von 18 bis 8 Uhr am Mittwoch.
06:21 Uhr | Kieswerke Mühlberg und Zeithain arbeiten ohne Einschränkungen
Die Kieswerke in Mühlberg und Zeithain in unmittelbarer Nähe zum Waldbrand können ohne Einschränkungen arbeiten. Das teilten beide Unternehmen auf Anfrage von MDR SACHSEN mit. Vom Kieswerk Zeithain der Holcim-Gruppe hieß es: "Wir sind insofern involviert, dass einer unserer Mitarbeiter die Brandbekämpfung bei der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt, zwei Mitarbeitende und ihre Familien sind von Evakuierungen betroffen." Außerdem nutze die Feuerwehr Wasser aus dem Kieswerk als Löschwasser.
Im zu Eurovia gehörenden Kieswerk Mühlberg konnten vergangene Woche lediglich zwei Güterzüge nicht fahren. Inzwischen gebe es keine Einschränkungen mehr, teilte die Firma mit.
06:00 Uhr | Regen über Waldbrandgebiet - aber noch keine Entwarnung
Beim Waldbrand in der Gohrischheide ist der ersehnte Regen gefallen. Seit Montagabend wurden 3,4 Liter pro Quadratmeter gemessen. Der Niederschlag half nach Angaben des Landratsamtes Meißen auch beim Löschen eines größeren Brandherdes in der Nähe des Bundeswehrdepots Zeithain. Schon zuvor konnte die Evakuierungsanordnung für die Ortschaft Jacobsthal-Bahnhof aufgehoben werden, nachdem sich die Lage in dem Bereich etwas entspannt hatte.
Dagegen flammten vor allem im munitionsbelasteten Bereich des Sprengplatzes immer wieder Brandherde auf. Trotz der Fortschritte bei den Löscharbeiten ist es für eine Entwarnung noch zu früh, wie Kreisbrandmeister Thomas Fischer sagte.
22:00 Uhr | Ticker pausiert
Wir beenden damit unseren Ticker zum Brandgeschehen in der Gohrischheide für heute - Tag 7. Morgen sind wir ab 6 Uhr wieder mit aktuellen Informationen für Sie da.
21:20 Uhr | Weniger Brennpunkte in Gohrischheide
Die Bundeswehr hat bei ihrem Einsatz in der Gohrischheide bisher rund eine Million Liter Löschwasser abgeworfen. Etwa 2.100 Hektar Waldfläche sind von Bränden betroffen. Am Abend des siebten Einsatztages gibt es von vormals drei Evakuierungsgebieten noch eines in Heidehäuser. Die Zahl der besonders gefährdeten Einsatzabschnitte ist von sechs auf vier gesunken. Die Brennpunkte liegen dem Landratsamt zufolge weiter in Jacobsthal, Heidehäuser, Nieska sowie an der Kaserne Zeithain.
20:55 Uhr | Wieder kein Regen: Wetter zerstört Hoffnung
Die Hoffnung, dass das Waldbrandgebiet zum Wochenanfang über den Berg ist, hat sich nicht erfüllt. Am siebten Einsatztag hat das Wetter in und um Zeithain nicht mitgespielt. Zwar ist die Hitzebelastung für die etwa 600 Einsatzkräfte geringer ausgefallen, doch der erhoffte flächendeckende und andauernde Regen fiel nicht. Das MDR-SACHSEN-Wetterstudio sagt für Dienstag kühleres Wetter mit Schauern, Wolken und auffrischendem Wind voraus.

19:29 Uhr | Kreisbrandmeister: Noch nicht unter Kontrolle
Kreisbrandmeister Thomas Fischer ist vorsichtig bei seiner Prognose. Man könne noch nicht davon sprechen, "übern Berg zu sein". Mit Sorge blickt er auf mögliche drehende Winde mit bis zu 50 km/h in der Nacht. "Genau das, was wir hier nicht brauchen." Glutnester könnten dadurch neu entfacht werden. Und der Wind könnte die Glut vor sich her treiben. Rund 600 Einsatzkräfte sind zur Stunde mit der Feuerbekämpfung beschäftigt.
18:40 Uhr | Erste Rückkehrer: Stimmungsbild aus Jacobsthal
Nach der Aufhebung der Evakuierung herrschte am Montagabend große Erleichterung in Jacobsthal Bahnhof. Unter den ersten Rückkehrern war Henrik Weber. Der 45-Jährige schaute aut dem örtlichen Gelände des Dresdner Windhund Rennvereins nach dem Rechten. "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass alles gut gegangen ist. Wir haben das Gelände erst vor einem Jahr gepachtet und viel gemacht", sagte er MDR SACHSEN. Er freue sich auch für die Anwohner in dem Ort.

Ein weiterer Anwohner lobte die Einsatzkräfte. Die Jungs hätten einen guten Job gemacht. Man sehe das auch an den Brandschneisen, die sie hinter seinem Haus in die Vegetation geschlagen haben. "Ich bin erleichtert, dass mein Haus noch steht und dass ich jetzt wieder nach Hause kann."
18:20 Uhr | Brandmeister erwartet weiteren Löschroboter
Der Kreisbrandmeister des Landkreises Meißen Thomas Fischer koordiniert die Brandbekämpfung in der Gohrischheide. "Wir sind nicht mehr in der Verteidigungsstellung, wir sind im Angriff", sagte er an diesem Montag zur Lage. Unter anderem sei ein Löschpanzer im Einsatz. "Wir erwarten auch noch von einer Privatfirma ein autonom gesteuertes Fahrzeug, das auch löschen kann", so Fischer. Sie werden demnach eingesetzt, weil das Gebiet teilweise munitionsbelastet ist.
17:10 Uhr | Drei Feuerwehrleute bei Einsätzen verletzt
Bei den bisherigen Brandeinsätzen in der Gorischheide haben sich drei Feuerwehrleute verletzt. Landrat Hänsel zufolge erlitten zwei Einsatzkräfte aus Brandenburg Brandverletzungen in Folge einer Verpuffung. Im Kreis Meißen hatte demnach ein Feuerwehrmann Kreislaufprobleme gehabt. Hänsel dankte erneut allen Einsatzkräften für ihre Arbeit sowie deren Angehörigen.

17:00 Uhr | Landrat: Einsatz kann noch Tage oder Wochen dauern
Landrat Ralf Hänsel (CDU), der den Krisenstab leitet, hat an diesem Montag Hoffnungen beendet, dass die Brandeinsätze an der Gohrischheide bald zu Ende sind. Er gehe davon aus, dass der Einsatz noch Tage, "wenn nicht gar Wochen" andauern könne. Das Terrain müsse noch längere Zeit kontrolliert werden. Der Wald in der Gohrischheide brennt mittlerweile seit einer Woche.
16:25 Uhr | Warnapp: Evakuierung in Jacobsthal bald aufgehoben
Die Evakuierung des Ortsteils Jacobsthal Bahnhof wird an diesem Montag ab 17 Uhr aufgehoben. Das hat die Warnapp Nina gemeldet. Hingegen bleibe die Evakuierung der Wohngebäude in der Ortschaft Heidehäuser bestehen. Weitere Ortschaften im Landkreis Meißen seien nicht mehr von Evakuierungen betroffen.
Die Bewohnerinnen und Bewohner von Jacobsthal Bahnhof hatten am vergangenen Freitag ihre Häuser aufgrund heranrückender Waldbrände verlassen müssen. Sie können zurückkehren.

16:00 Uhr | Ehepaar nach Evakuierung: "Sind als Letzte raus aus Heidehäuser"
"Wir mussten ganz schnell raus", beschreibt Rentnerin Almut Sandig MDR SACHSEN die Evakuierung aus Heidehäuser zu Beginn des Waldbrandes. Als Letzte haben sie und ihr Mann demnach den Ort verlassen. Hier hatte das Landratsamt 20 gefährdete Häuser mit rund 45 Bewohnerinnen und Bewohnern evakuieren lassen. "Warten", sagt die Rentnern zur Frage, was sie und ihr Mann den ganzen Tag tun, jetzt, wo sie in einem Gasthof untergekommen sind. "Ich hätte mein Strickzeug mitnehmen können, aber dafür habe ich jetzt gar keinen Kopf." Sie mache sich täglich Mut: "Wir werden schon durchkommen."
15:15 Uhr | Landrat sieht hohe Hürden für Munitionsberäumung
Nach Kritik an der fehlenden Beräumung von Altmunition wie in der Gohrischheide durch den Feuerwehrverband (FWD) hat der Meißner Landrat eine Erklärung abgegeben. Demnach haben sich über mehr als 100 Jahre hinweg die Kampfmittel in den Heideboden eingearbeitet.

Patronen seien teilweise im Wurzelwerk der Bäume verwachsen. Diese müssten metertief ausgegraben werden, so Hänsel mit Verweis auf seine Zeit als Bürgermeister von Zeithain. Dort liegt der frühere Truppenübungsplatz.
15:00 Uhr | Verstärkter Einsatz an Sprengplatz und Bahnstrecke
In der brennenden Gohrischheide versucht die Feuerwehr, ein Übergreifen der Flammen auf einen alten Sprengplatz bei Jacobsthal zu verhindern. Zudem kämpfen die Einsatzkräfte gegen ein drohendes Überspringen des Feuers über eine Bahnlinie. Dort seien "unzählige Feuerwehrkräfte sowie Sonderlöschtechnik im Einsatz", teilte das Landratsamt Meißen mit.
14:45 Uhr | Bundeswehr nutzt Flugzeug-Oldie
Die Bundeswehr hilft seit einigen Tagen aus der Luft, den Brand in der Gohrischheide einzudämmen. Dafür nutzt sie einen 53 Jahre alten CH-53 Sea Stallion der Luftwaffe. Wie Helikopter-Pilot Hauptmann Thorsten MDR SACHSEN erklärte, erhält er die Koordinaten zum Herablassen des Wassers von der Einsatzzentrale. Das Feuer zu löschen, sei dennoch schwierig. "Wir können den Brand eindämmen und kühlen."
14:09 Uhr | Wie Einsatzkräfte Ortschaften und die Kaserne schützen
In der Gohrischheide kämpfen die Einsatzkräfte schon den sechsten Tag gegen die Flammen und schützen Siedlungen, die Kaserne und verbliebene Waldflächen sowie Felder.
13:43 Uhr | Bahnstrecke Riesa - Falkenberg bislang von Flammen verschont
Die Bahnstrecke Riesa/Bogendreieck Zeithain - Falkenberg ist bislang nicht direkt vom Waldbrand betroffen. Eine Bahnsprecherin sagte, die Strecke sei vorsorglich von Behörden gesperrt worden. Bahnmitarbeitende dürften das Areal bislang nicht betreten, hieß es.
Die Strecke wird planmäßig nur noch vom Güterverkehr bedient. Gelegentlich werden auch Fernzüge zwischen Berlin und Dresden über diese Verbindung umgeleitet. Aktuell fahre der Güterverkehr weiträumige Umleitungen. Der Gleisanschluss vom Kieswerk Mühlberg werde über Neuburxdorf und Falkenberg bedient, hieß es.
13:22 Uhr | THW setzt auf Großpumpen in der Gohrischheide
Im Einsatzgebiet in der Gohrischheide pumpen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der beteiligten Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen kontinuierlich Tag und Nacht Wasser aus einer Kiesgrube bei Boragk. Mittels Großpumpe werde das Wasser über eine 2,5 Kilometer lange Schlauchstrecke befördert, teilte das THW mit. "Auf dieser Strecke befinden sich drei THW-Wasserblasen, aus denen die Kräfte der Feuerwehr und auch Landwirte Wasser für Löscharbeiten entnehmen können."
Die THW-Großpumpen, von denen es aktuell zehn Stück im gesamten Bundesgebiet gibt, haben eine Förderleistung von bis zu 25.000 Liter pro Minute. Im Landesverband Sachsen, Thüringen gibt es zwei dieser Großpumpen, eine davon ist in Riesa stationiert.
13:12 Uhr | Landrat: Lehren aus 2022 gezogen
Aus dem Waldbrand 2022 hat Sachsenforst nach Angaben von Landrat Ralf Hänsel (CDU) Lehren gezogen. So seien Zufahrten ins Waldgebiet verbessert und Schneisen in den Wald geschlagen worden. Beides erleichtere die Brandbekämpfung. Seiner Ansicht nach habe sich auch die technische Ausstattung verbessert. Eine komplette Kampfmittelbeseitigung in der Gohrischheide sei nie geplant gewesen. Die Kosten seien im Vergleich zu Brandlöscharbeiten zu hoch.
Dagegen hatte der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) am Wochenende kritisiert, dass die Einsatzkräfte nicht optimal für die wachsende Gefahr der Waldbrände gerüstet sind. Es fehle etwa an geeigneten Fahrzeugen und Wasserstellen. Bei der Beseitigung von alten Munitionsresten hinke Deutschland überdies Ländern wie Polen hinterher.
12:10 Uhr | Landrat Hänsel erklärt neue Lösch-Taktik der Einsatzkräfte
Bei einer Pressekonferenz am Montag hat Landrat Ralf Hänsel die geänderte Lösch-Taktik noch einmal genauer erklärt: Bisher habe man von der Straße aus gelöscht und die Einsatzkräfte hätten versucht, weiträumig in das Gebiet hinein das Unterholz bzw. das Gebiet zu vernässen. Das hat Hänsel zufolge den Nachteil, dass das Feuer an die vernässten Bereiche ran brennt, die aber dann teilweise trocknet und das noch brennfähige Material am Ende weiterbrennt.
"Jetzt haben die Kameraden den Auftrag, das Feuer im Prinzip so weit wie möglich an sich heran brennen zu lassen, damit es verbrennt und dann nicht mehr brennen kann und dann das Feuer zu löschen, wenn es da ist", so Hänsel. Und wenn es dann gelöscht ist und nichts mehr brennen kann, dann kann man dort auch aufhören zu löschen.
Ansonsten ist das ne reine Materialschlacht, man würde über Tage und vielleicht sogar Wochen vernässen müssen und das können wir nicht wollen.
MDR (kav/ben/lam/kk/ali/wim/koh/bbr/jog)/dpa/afp
Weiterführende Links
- 04. Juli 2025FAQ: Wo steht Sachsen beim Brand- und Katastrophenschutz?mit Video
- 01. Juli 2025Brände in Nordsachsen und Dresdner Heide fordern Feuerwehrleute
- 04. Mai 2024Brandschutz-Großübung in der Gohrischheide
- 15. April 2024So will die Feuerwehr Zeithain Videoschalten für die Brandbekämpfung nutzen
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