Inhalt des Artikels:

  • 17-Jähriger bei Streit schwer verletzt
  • Gegen zehn Personen Hausverbot verhängt
  • Veranstalter will gewaltfreies Simson-Fest

In Zwickau ist das diesjährige Simsontreffen am Sonntag zu Ende gegangen. Rund 6.400 Besucher haben seit Donnerstag auf dem Zwickauer Flugplatz das DDR-Kultmoped gefeiert. Rund 500 Beamte sicherten die Veranstaltung ab.

Die Polizei zog zum Abschluss am Sonntag eine weitgehend positive Bilanz. Insgesamt seien 44 Straftaten polizeilich erfasst worden. "Dazu zählten unter anderem 18 Körperverletzungsdelikte, bei denen zumeist der übermäßige Genuss alkoholischer Getränke zugrunde lag", so die Polizei. In den meisten Fällen habe es sich um "kleinere Sachverhalte" gehandelt.

17-Jähriger bei Streit schwer verletzt

Bei einer Auseinandersetzung am Freitagabend sei jedoch ein 17-Jähriger schwer verletzt worden, heißt es weiter. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Gegen einen 16 Jahre alten Tatverdächtigen wird ermittelt. Weitere Hintergründe zu dem Streit teilte die Polizei nicht mit. Bereits an den ersten Tagen hatte die Polizei festgestellt, dass sehr viele sehr junge Menschen zum Simson-Treffen anreisen, die dann auch Straftaten begehen, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden.

Im vergangenen Jahr war es auf dem Simson-Treffen in Zwickau zu einer Vielzahl von Straftaten gekommen. Ein neues Sicherheitskonzept soll in diesem Jahr Abhilfe schaffen. (Archivbild)Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Gegen zehn Personen Hausverbot verhängt

Nach den rechtsextremen Vorfällen und dem Angriff auf Rettungskräfte im vergangenen Jahr wurden die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr erhöht. Polizei, Veranstalter und Stadt hatten dazu ein Sicherheitskonzept erarbeitet. So waren beispielsweise Kommunikationsteams und Zivilbeamte im Einsatz. "Wir sind zufrieden mit dem Einsatz" erklärte Polizeidirektor Andreas Müller im Anschluss. "Basierend auf den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr haben wir die Anzahl der Einsatzkräfte deutlich verstärkt." In vielen der erfassten Fälle seien Tatverdächtige ermittelt worden, gegen die man nun weiter vorgehe.

In zehn Fällen wurden Anzeigen wegen des Verwendens verfassungswidriger Gesten und Symbole gefertigt. Alle zehn Tatverdächtigen erhielten Hausverbot.

In diesem Jahr wurde das Sicherheitskonzept überarbeitet, um rechtsextreme Vorfälle zu unterbinden. Dazu gehört auch, dass alle Teilnehmer eine entsprechende Erklärung unterschreiben.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Veranstalter will gewaltfreies Simson-Fest

Mit dem überarbeiteten Sicherheitskonzept zeigte sich am Sonnabend auch Veranstalter Dominic Würfel zufrieden. Es habe überwiegend nur kleinere Verletzungen wie Schnittwunden und Brandblasen gegeben. Die Zusammenarbeit mit der Polizei begrüßte er: "Die Polizei gehört auf so eine Großveranstaltung, es funktioniert sehr gut und wir arbeiten super mit dem Kommunikationsteam zusammen." Ihm sei wichtig, dass es ein gewaltfreies Treffen bleibt, bei dem die Teilnehmer gemeinsam feiern und Spaß haben. Er kündigte im Vorfeld an, härter gegen Störer vorzugehen.

Dominic WürfelBildrechte: MDR/Adam Beyer

Mir ist wichtig, dass es ein gewaltfreies Treffen bleibt, dass es um die Simson geht, um Spaß und Party. Hier soll jeder miteinander feiern und sich verstehen.

Dominic WürfelVeranstalter Simson-Treffen Zwickau

Und auch viele Besucher begrüßten die neuen Sicherheitsvorschriften. Es gehe wieder mehr um Simson, sagten sie im Gespräch mit MDR SACHSEN. Schließlich seien ja nicht alle rechts.

MDR (ben/sth/dkö)/dpa

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  • 25. Juli 2024Zwickau: Rechtsextremismus bei Simson-Treffen - DDR-Kult im braunen Sumpfmit Video
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