Preise für Konzerttickets steigen – das sind die Gründe
Wer Musik live erleben will, muss künftig tiefer in die Tasche greifen. Der Chef des führenden deutschen Ticketanbieters CTS Eventim, Klaus-Peter Schulenberg, rechnet mit weiter steigenden Konzertpreisen. "Das Niveau der Eintrittspreise ist sehr hoch", sagt Schulenberg der Nachrichtenagentur dpa. Er hoffe aber, dass der Anstieg in einem akzeptablen Maß stattfinde.
Künstler sind finanziell auf Live-Events angewiesen
Gründe für den Anstieg seien gestiegene Gagen und höhere Kosten für Veranstaltungsstätten und Mitarbeiter. So seien Bands und Solo-Künstler wegen des Streamings zunehmend auf Einnahmen aus Tourneen angewiesen. In der alten analogen Welt habe der Verkauf von Tonträgern etwa 85 Prozent der Einnahmen ausgemacht – und das Live-Geschäft 15 Prozent. "Das hat sich heute umgekehrt", sagt Schulenberg.
Zudem seien die Kosten von Infrastruktur und Personal seit Ende der Corona-Pandemie um 45 Prozent gestiegen. Höhere Personalkosten seien das Ergebnis von Angebot und Nachfrage, sagte Schulenberg. Das heißt: Unternehmen wie Eventim müssten mehr bieten, um Personal zu gewinnen. Denn während der Corona-Pandemie sind viele Mitarbeiter aus der Branche abgewandert, wie Schulenberg berichtet: "Es gab in der Zeit keine Branche mehr, das vergisst man schnell."
Bundesverband BDKV: Preissteigerung von 30 bis 35 Prozent
Auch Johannes Everke, Geschäftsführer des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, sieht einen flächendeckenden Preisanstieg in der gesamten Branche. Er beziffert die Preissteigerung im Gespräch mit MDR AKTUELL auf 30 bis 35 Prozent gegenüber dem Vergleichswert vor der Corona-Pandemie.
Neben Fachkräftemangel und weniger Einnahmen aus dem Verkauf von Tonträgern seien auch höhere Energiepreise dafür verantwortlich, sagt Everke. Es gebe einen Einkommensdruck bei Künstlerinnen und Künstlern. Everke denkt aber, dass der Preisanstieg künftig abflachen und sich einpendeln könnte.
MDR/dpa (mze)
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