Schaden in Gohrischheide "apokalyptisch" - aber Wolf ist schon wieder da
Nach dem verheerenden Waldbrand in der Gohrischheide könnte es viele Jahre dauern, bis sich alle Tiere und Pflanzen wieder angesiedelt haben werden. "Der Schaden ist apokalyptisch, würde ich sagen", sagte Revierförster Stefan Müller aus Zeithain bei einer Begehung am Freitag. Aus seiner Sicht wurde die Natur hier um 35 Jahre zurückgeworfen. Nun müsse man abwarten, wie sie sich entwickelt.

Es wird weitergehen. Nur dass die Uhr halt hier speziell auf der Fläche 35 Jahre zurückgedreht wurde.
Müller berichtet, dass unter den Tieren die Insekten im Wald besonders getroffen wurden. "Die Insektenarten, die konnten halt nicht so schnell flüchten, die sind in Gänze dem Feuer zum Opfer gefallen", sagte der Revierförster. Bei den Vögeln sei es so, dass sie wegfliegen konnten und auch wiederkommen werden - sobald das Nahrungsangebot das zulässt. Das könnte einige Jahre dauern, befürchtet Müller.

Ameisenhaufen und frische Wolfsspur
Trotz der sichtbaren Schäden zeigten sich Müller und der Chef der Naturschutzgebiete Zeithain und Gohrischheide, Christian Starke, in dieser Woche auch vorsichtig optimistisch. Die Heidepflanzen haben den Brand offenbar gut überstanden. Sie treiben in ein bis zwei Jahren unterirdisch wieder aus und verjüngen sich. "Der Vorteil der Offenlandflächen ist, dass das Feuer relativ schnell drübergeht und keine so große Hitze entfaltet", erläutert Starke. Und auch eine frische Wolfsfährte und Ameisen entdeckten Müller und Starke.
Wege sollen wieder freigemacht werden
In den nächsten Wochen sollen in dem Waldbrandgebiet wieder Wege freigemacht werden. Es stehen überall angebrannte Bäume, die jederzeit umstürzen könnten. "Das wird jetzt auch in den nächsten Wochen unser Schwerpunkt sein, die Einsatz- und Rettungswege für die Einsatzkräfte wieder aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen", sagte Müller.
Dreiviertel der Gohrischheide beim Brand zerstört
Der Waldbrand in der Gohrischheide war am 1. Juli aus ungeklärter Ursache ausgebrochen. Tagelang kämpften Hunderte Einsatzkräfte gegen die Flammen. Die Forstverwaltung stufte das Feuer als größten Waldbrand der vergangenen Jahrzehnte in Sachsen ein. Rund 2.400 Hektar und damit mehr als drei Viertel der Gohrischheide waren betroffen.
MDR (dkö)/dpa
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