Warken dringt auf Entlastung bei der Finanzierung von Pflegeplätzen
Angesichts immer höherer Eigenanteile bei der Finanzierung eines Pflegeplatzes dringt Bundesgesundheitsministerin Nina Warken auf Entlastung. Die CDU-Politikerin sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, ihr Ziel sei, den rasanten Anstieg der Eigenanteile zu stoppen. Vor allem die Kosten der Unterbringung seien teurer geworden.
Warken nahm dabei auch Bundesländer in die Pflicht: Zu häufig würden Investitionskosten auf Bewohnerinnen und Bewohner abgewälzt. Außerdem seien die Auflagen für das Bauen von Heimen häufig zu streng. Hier müssten die Länder ihre Vorschriften und Standards überprüfen. In einem neuen Pflegekompetenzgesetz sollen zudem Möglichkeiten neuer Wohnformen gefördert werden.
Eigenanteil im ersten Jahr auf über 3.000 Euro gestiegen
Eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen hatte ergeben, dass die Pflege im Heim für Bewohnerinnen und Bewohner noch teurer geworden ist. Der Eigenanteil während des ersten Jahres in der Einrichtung lag zum 1. Juli im bundesweiten Schnitt bei 3.108 Euro. Das waren 124 Euro mehr als zum 1. Januar und 237 Euro mehr als zum 1. Juli 2024.
In den ostdeutschen Bundesländern lag der Betrag etwas niedriger. Der Eigenanteil in Pflegeheimen setzt sich aus Kosten für die eigentliche Pflege, für Unterkunft und Verpflegung sowie für Investitionen der Heime zusammen.
Warken fordert mehr private Vorsorge und mehr Steuermittel

Was das Pflegegeld nach Elterngeld-Vorbild bringen soll
Familienministerin Prien will ein Pflegegeld einführen, das sich am Prinzip des Elterngelds orientiert. Dafür gibt es von Experten Lob, aber auch Kritik. Denn ein solcher Lohnersatz könnte Ungleichheiten verfestigen.
MDR FERNSEHENFr18.07.202513:17Uhr01:09 min
Link des Videos
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/video-klartext-pflege-geld-100.htmlRechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
VideoDie Ministerin unterstrich generellen Reformbedarf bei der Pflegeversicherung. Diese sei eine große Errungenschaft. Mittlerweile würden Einnahmen und Ausgaben aber eklatant auseinanderklaffen. Aus ihrer Sicht müsse die private Vorsorge eine größere Rolle spielen.
Außerdem forderte sie vor den anstehenden Verhandlungen zum Bundeshaushalt mehr Steuermittel für die Kranken- und Pflegeversicherung: "Mit den aktuellen Haushaltsansätzen ist zu befürchten, dass im neuen Jahr die Beiträge sowohl in der gesetzlichen Krankenversicherung als auch in der Pflegeversicherung steigen werden." Warken verwies auf das Koalitionsziel, die Sozialbeiträge stabil zu halten.
dpa/MDR (mze)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke