Hoeneß stiftet Spieler zu kleiner Unfairness an
Der VfB Stuttgart muss gleich im ersten Deutschland-Pflichtspiel von Luiz Diaz einen Treffer des neuen Bayern-Spielers hinnehmen. VfB-Coach Sebastian Hoeneß nimmt da seine Spieler in die Pflicht. Und zeigt, wie schmal der Grat zwischen Cleverness und Unfairness ist.
Erstes Pflichtspiel, erster Treffer: Luiz Diaz hat beim FC Bayern direkt eingeschlagen. Sein Treffer zum zwischenzeitigen 2:0 (77.) führte den Deutschen Meister auf die Siegerstraße hin zum Gewinn des Franz-Beckenbauer-Supercups gegen den VfB Stuttgart.
"Sehr gut", habe der 70-Millionen-Euro-Neuzgang gespielt", so Sportdirektor Christoph Freund. "Man hat gesehen, wie fleißig er ist. Das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt über die ganze Saison, dass er ein Spieler ist, der sehr, sehr viel mitarbeitet und trotzdem vorn entscheidende Sachen machen kann." Sein Tor war ein Kopfballtreffer, den Mitspieler Leon Goretzka lobte: "Dass er so gut mit dem Kopf kann, ist für mich auch etwas überraschend." Zuvor hatte Stürmerstar Harry Kane die Münchner in Führung gebracht (18.). Jamie Leweling gelang nur noch der (zu) späte Anschlusstreffer (90.+3).
Doch eben jener Stuttgarter stand für seinen Trainer Sebastian Hoeneß auch beim Tor von Diaz im Mittelpunkt. Obwohl - ober eben genau deswegen -, weil er in dem Moment nicht auf dem Platz war. Leweling war kurz zuvor im Zweikampf mit dem gerade erst eingewechselten Bayern-Verteidiger Sacha Boey zu Fall gekommen und außerhalb des Spielfeldes mit Schmerzen liegen geblieben. Das Spiel lief weiter - mit nur zehn Stuttgartern.
"Es mag vielleicht unpopulär sein ..."
Hoeneß sah kein Foul, machte weder Boey noch Schiedsrichter Harm Osmars einen Vorwurf: "Nein da ist nichts, er bekommt das Knie an das Innenband, was sicher weh getan hat", sagte er bei Sky. Der sachte Vorwurf richtete sich stattdessen an seinen eigenen Spieler. "Es mag vielleicht unpopulär sein, aber dann muss er halt seine Schmerzen auf dem Platz haben und nicht zwei Meter daneben", sagte er in Richtung Leweling. Mehr Cleverness sei gefragt - ein Anstiften zur kleines Unfairness?
Wäre Leweling auf dem Platz liegen geblieben, hätten womöglich die Bayern den Ball ins Aus gespielt oder der Schiedsrichter hätte das Spiel unterbrochen, um eine Behandlung zu ermöglichen. Hoeneß erklärte: "Das sind Kleinigkeiten, die hört man vielleicht nicht gerne, aber das gehört einfach dazu. Es geht um viel, wir müssen in solchen Situationen reifer, erwachsener werden."
Leweling hätte nur vier Minuten vor dem Diaz-Tor allerdings beinahe den Ausgleich geschossen. Aus der Distanz haute er drauf, sein Schuss wurde unmittelbar vor dem Tor noch von Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano abgefälscht - und dennoch bekam Torhüter Manuel Neuer noch die Hand an den Ball. Ecke statt Tor. Erst in der Nachspielzeit konnte Leweling Neuer dann bezwingen. Zu spät für den Sieg.
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