Ob Marc-André ter Stegen die Nummer eins im DFB-Tor bleiben wird, ist offen. Julian Nagelsmann droht (mal wieder) eine Torwart-Debatte. Gott sei Dank gibt es einen Lothar Matthäus.

Wenn Bundestrainer Julian Nagelsmann am späten Mittwochnachmittag den Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele verkündet, wird er wieder eine Torwart-Debatte am Hals haben – zumindest eine kleine. Seit Manuel Neuer im August 2024 seinen Rücktritt aus der Nationalelf erklärt hat, ist Marc-André ter Stegen offiziell die neue Nummer eins. Aber in Wahrheit ist die Position vakant, auch mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, weil ter Stegen aus unterschiedlichen Gründen immer wieder ausfällt.

Aktuell ist der 33 Jahre alte Torwart, der sich seit ewigen Zeiten mit dem Status der Nummer zwei hinter Neuer zufriedengeben musste, nicht einsatzbereit, weil er sich im Sommer einer Rücken-OP unterzogen hat. Er wird wohl noch bis in den Dezember hinein ausfallen. Zuvor fehlte er für mehrere Monate, nachdem er sich die Patellasehne im Knie gerissen hatte. Als neue Nummer eins hat der gebürtige Mönchengladbacher seit September 2024 erst vier Länderspiele absolviert. In den anderen Partien wurde er wechselweise von Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim oder von Alexander Nübel vom VfB Stuttgart vertreten.

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Ter Stegens Rückkehr als Nummer eins erscheint unwahrscheinlich

Doch selbst wenn ter Stegen wieder fit sein sollte, erscheint derzeit eine Rückkehr als Nummer eins ins deutsche Tor unwahrscheinlich, weil er von seinem Klub, dem FC Barcelona, zur Nummer drei degradiert wurde. Am liebsten würden die Katalanen ihn ganz von der Gehaltsliste streichen. Ohne Stammplatz ist ter Stegen raus aus dem deutschen Tor.

Aber welche Optionen bleiben Nagelsmann in so einem Fall? In diesem Jahr stehen noch fünf Qualifikationsspiele an. Die wird der Bundestrainer mit Baumann überbrücken, wie er auf der Nominierungs-PK bekannt gab. 

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Und im Dezember? Nagelsmann steckt in einem Dilemma. Weder Baumann noch Nübel haben sich als klare Nummer eins aufgedrängt. Und dann ist da ein gewisser Manuel Neuer, der in München weiter auf hohem Niveau spielt und eine Erfahrung mitbringt, über die keiner der anderen Kandidaten verfügt. Der Mann ist schließlich 39 Jahre alt und hat einiges vorzuweisen.

Zum Glück für Julian Nagelsmann gibt es Lothar Matthäus

Und Neuer hat Fürsprecher. Lothar Matthäus, führender Fußball-Experte des Landes, hat die Debatte vorsorglich schon mal eröffnet. "Wenn ter Stegen fit wird und Spielpraxis bekommen sollte, ist er die Nummer eins. Ansonsten sehe ich Manuel Neuer, falls er zur Verfügung steht, als unseren Torwart bei der Weltmeisterschaft", sagte Matthäus der "Sport Bild". Baumann oder Nübel seien "gut, aber für die WM reicht das nicht", tat Matthäus im "Kicker" kund. Im Grunde ist es also ganz einfach, wenn es nach Matthäus geht.

Nagelsmann und DFB-Direktor Rudi Völler haben eine Rückkehr Neuers kategorisch ausgeschlossen. Das Statement war aber mit der Allzweck-Phrase "Stand jetzt" versehen. Im Dezember wird neu verhandelt. Und dann könnte die Debatte richtig groß werden.

Quellen: DPA, "Sportschau", "Kicker".

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