Malaika Mihambo beendet deutschen Medaillenfluch
Der deutsche Medaillenfluch bei den Leichtathleten ist Geschichte. Nach einer WM ohne Edelmetall im Jahr 2023 sichert sich Malaika Mihambo in Tokio im Weitsprung die Silbermedaille. Die zweimalige Weltmeisterin muss sich mit 6,99 m nur der US-Amerikanerin Davis-Woodhall geschlagen geben.
Malaika Mihambo strahlte. Überglücklich schnappte sich Deutschlands Weitsprung-Königin nach einem harten WM-Fight die schwarz-rot-goldene Fahne, winkte ihren Fans zu und ließ sich feiern. In einem hochklassigen Krimi flog Mihambo in Tokio mit 6,99 m zu Silber, doch für die Rückkehr auf ihren Thron reichte es trotzdem nicht. Wie bei Olympia in Paris war Tara Davis-Woodhall einen Tick besser, die US-Amerikanerin schnappte sich mit 7,13 m Gold. Mihambo war dennoch überglücklich.
"Im wichtigsten Wettkampf der Saison habe ich den besten Wettkampf des Jahres gezeigt - das ist die Hauptsache", sagte Mihambo. "Das war heute wieder so ein Wettkampf, bei dem es mir einfach Spaß gemacht hat, zu springen. Wo ich wirklich das Gefühl hatte, ich war im Flow. Ich war bei mir und konnte mich auf das konzentrieren, was wichtig ist." Sie wolle auch zukünftig angreifen: "Ich gebe auf jeden Fall weiterhin mein Bestes."
Vier Jahre nach ihrem Olympiasieg von Tokio war auf Mihambo im Nationalstadion von Japan wieder einmal Verlass - "Mrs. Zuverlässig" sicherte dem deutschen Team bei den Titelkämpfen am zweiten Wettkampftag die erste Medaille - und ließ damit die Nullnummer von Budapest vor zwei Jahren vergessen.
Thriller im Glutofen
Dabei konnte die 31-Jährige auch wieder auf die Tipps ihres Trainers Uli Knapp bauen. Der Coach hatte die Qualifikation am Samstag erkrankt verpasst und stattdessen im Hotelzimmer mitgefiebert, trieb Mihambo am Sonntag dann aber an ihre Grenzen. "Uli und ich sind ein eingespieltes Team. Es hat heute sehr gepasst. Es ist ein kleines Wunder, dass er so schnell wieder gesund geworden ist", sagte Mihambo.
Sie kratzte ihre Kräfte zusammen, die Tokio-Olympiasiegerin fightete am Ort ihres größten Triumphes wie wild. Schon im zweiten Versuch zeigte Mihambo all ihre Klasse, sie traf das Brett perfekt, verschenkte nicht einen Zentimeter - und flog auf 6,92 m. Sie legte noch 6,95 m nach. Und die rund 50.000 Fans im Nationalstadion fragten sich: Kann Mihambo noch kontern? Denn Davis-Woodhall hatte ja gleich im ersten Durchgang 7,08 m hingelegt.
Und im Glutofen von Tokio entwickelte sich dann wirklich ein echter Thriller. Mihambo steigerte sich auf 6,99 m, Davis-Woodhall dann auf 7,13 m. "Malaika ist heute in einer absoluten Bombenform, sie ist schnell wie ich sie selten erlebt habe", sagte Knapp, bevor es endgültig in den Showdown ging, im ZDF: "Sie verliert aber bei der Landung etwas - ich schätze zehn bis 15 Zentimeter."
Dann eben eine Silber-Party
Und so riskierte Mihambo alles, doch der fünfte Versuch war ungültig. Im sechsten Durchgang war Mihambo 2021 in Tokio zu Olympia-Gold gesprungen - doch die Geschichte sollte sich nicht wiederholen. Stattdessen trat Mihambo über. Und so war es wie in Paris vor einem Jahr, als sich Mihambo, von einer Coronavirus-Infektion geschwächt, ebenfalls mit Silber hinter Davis-Woodhall begnügen musste.
Mihambo, die sich 2019 und 2022 zur Weltmeisterin gekürt hatte, setzte damit ihre beeindruckende Erfolgsserie fort: Seit sieben Jahren hat sie bei jeder großen Meisterschaft eine Medaille geholt - vorausgesetzt, sie war am Start. Vor zwei Jahren in Budapest, als das deutsche Team ohne Medaille blieb, fehlte Mihambo verletzt. Und so feierte Mihambo wieder eine Silber-Party.
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