Drei Monate vor der Präsidenten-Wahl hat die Schweizerin Laura Villars ihre Kandidatur für das höchste Amt beim Internationalen Automobilverband Fia angekündigt. Fest steht bisher, dass Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem (63) aus Dubai erneut zur Wahl antreten wird, zudem bewirbt sich der ehemalige Formel-1-Rennkommissar Tim Mayer (59) aus den USA.

Villars ist 28 Jahre jung, fuhr in der saudi-arabischen Formel 4 und der Ferrari Challenge. „Die Fia muss wieder zu einem Verband von Klubs und Lizenzinhabern werden“, ließ sie verlauten. Medienberichten zufolge habe Villars ihre Kandidatur bisher nicht offiziell bei der Fia eingereicht.

„Mein Ziel ist eine demokratischere, transparentere und verantwortungsvollere Führung, die offen für Frauen und neue Generationen ist“, erklärte sie. Die Wahl findet am 12. Dezember in Taschkent in Usbekistan statt. Ben Sulayem ist seit 2021 im Amt, als unumstritten gilt er nicht. In der Formel 1 ist die Fia für das Regelwerk und dessen Einhaltung verantwortlich.

Sulayem schließt Russlands Rückkehr in die Formel 1 nicht aus

Villars müsste sich bei erfolgreicher Wahl wohl mit einem heiklen Thema auseinandersetzen, das von der aktuellen Fia-Spitze offenbar im Hintergrund angeschoben wird. Sulayem war gerade bei einer Konferenz zum Thema Hassrede in Stockholm, wo ihn die schwedische Presse stellte. Auf entsprechende Nachfrage, ob Russland wieder in den Formel-1-Kalender aufgenommen werden kann, gab er keine direkte Antwort und schloss es nicht aus.

Infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die Formel Anfang März 2022 bekannt gegeben, dass das Grand-Prix-Rennen in Sotschi aus dem Kalender gestrichen werde. „Das bedeutet, dass Russland in Zukunft keine Wettbewerbe mehr ausrichten wird“, hieß es damals in einer Erklärung. Russlands Invasion begann am 24. Februar 2022.

Fia-Boss Sulayem sagte nun, es gebe „einen Unterschied zwischen dem kommerziellen Teil der Formel 1 und dem Motorsport. Und wir müssen uns an die Richtlinien des Olympischen Komitees halten, wir respektieren sie. Aber lassen Sie uns hoffen. Glauben Sie, dass der Krieg ewig dauern wird? Ich hoffe nicht“.

Es sei jedenfalls nicht seine Entscheidung gewesen, Russland auszuschließen, ließ er wissen. „Russland war eine kommerzielle Entscheidung. Sie wurde nicht von der Fia getroffen. Um es klar zu sagen: Es war FOM (Formula One Management, die Redaktion), die dort nicht fahren wollte, und es gab Druck auf die Fia, sich gegen Russland auszusprechen“, berichtete Sulayem.

Der russische Automobilverband ist weiterhin Mitglied der Fia, und russische Fahrer dürfen unter neutraler Flagge antreten. Sulayem betont, dass er kein Mandat habe, das Land auszuschließen: „Ich werde für niemanden die Regeln brechen. Wenn es den Leuten passt, lieben sie die Demokratie, aber sie hat zwei Seiten, und wenn die andere Seite zum Vorschein kommt, ist sie nicht mehr so beliebt.“

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