Bundesliga-Neuerung wird nach vier Spieltagen abgeschafft
Seit dieser Saison sollen sich 70 Minuten vor Anpfiff die Schiedsrichter, Trainer und Mannschaftskapitäne zu einem kurzen Gespräch treffen. Doch schon nach wenigen Wochen ist die Rückmeldung dazu offenbar so eindeutig, dass der Handshake-Dialog schnell abgeschafft wird.
Der neu eingeführte Handshake-Dialog im Profifußball ist schon vor dem fünften Bundesliga-Spieltag wieder Geschichte. "Bei der jüngsten Tagung der Sportverantwortlichen bestand mehrheitlich die Ansicht, dass der Handshake-Dialog vielfach schwer in die Spielvorbereitung zu integrieren ist und die inhaltlichen Themen im Saisonverlauf abnehmen", teilte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) mit: "Daher wurde entschieden, den Handshake-Dialog ab sofort nicht mehr verpflichtend durchzuführen."
Auch für die 3. Liga wurde die Maßnahme abgeschafft. Das zum Saisonstart implementierte Treffen 70 Minuten vor dem Anpfiff zwischen Schiedsrichtern, Kapitänen und Trainern in der Kabine sollte laut Referee-Boss Knut Kircher einen "kurzen Austausch" ermöglichen: "Es geht darum, gewisse Erwartungshaltungen und offene Fragen" zu besprechen.
"Alles Kokolores" - so hatte Lukas Kwasniok, Trainer des 1. FC Köln, die Neuerung bezeichnet. "Man geht da rein, die Gegenseite weiß nicht, was sie erzählen soll (...). Außer, dass die Vorbereitung unterbrochen wird, passiert nicht viel." Sein Kollege Marcel Rapp von Holstein Kiel sagte: "Mein Appell ist: auf jeden Fall abschaffen." Der Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) stand dennoch hinter dem Handshake-Dialog.
"Die Sportverantwortlichen haben den Sinn des Handshake-Dialogs prinzipiell bestätigt und ihm grundsätzlich eine positive Wirkung attestiert", sagte Kircher in einer Stellungnahme des DFB: "Allerdings haben sie auch angemerkt, dass er mit zunehmender Anzahl der Spieltage eher ein Störgefühl im allgemeinen Ablauf vor den Spielen erzeugt habe und es keine wöchentliche Frequenz mehr dafür brauche." Der frühere FIFA-Referee hatte vor Saisonstart erklärt, dass es dabei auch darum gehe, "die Trainer mitzunehmen". Mit deren Verhalten am Spielfeldrand haben die Referees immer wieder zu kämpfen.
Es werde zu gegebener Zeit "darüber entschieden, ob dieses Instrument, bei dem ja auch auf Regelanpassungen zu einer neuen Spielzeit hingewiesen werden soll, für die ersten Spieltage der kommenden Saison wieder durchgeführt wird", ließ die DFL wissen: "Wir sind davon überzeugt, dass sich ein fairer und respektvoller Umgang miteinander auch ohne diesen gesonderten Austausch weiter realisieren lässt."
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