Der Hamburger SV bekommt sich gar nicht mehr ein vor Glück
Nach dem personellen Neustart ist der Hamburger SV erstaunlich schnell in der Liga angekommen. Der Auftritt gegen Mainz lässt die Fans des prominenten Aufsteigers träumen. Trainer Merlin Polzin hat derweil einen großen Wunsch an seine Mannschaft.
Die Spieler des Hamburger SV feierten in den Katakomben eine spontane Bier-Party, die Fans sangen auf dem Heimweg glückselig vom Europapokal - und Trainer Merlin Polzin? Der war nach dem 4:0 (2:0)-Spektakel gegen den FSV Mainz 05 natürlich "sehr glücklich" und "sehr zufrieden", trat dann aber erstmal beherzt die Euphorie-Bremse.
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"Nach der Länderspielpause kommen wieder ganz andere Herausforderungen auf uns zu", sagte Polzin. Natürlich freute sich der Coach diebisch über die Entwicklung seines Teams und den Sprung in die obere Tabellenhälfte dank sieben Punkten aus den letzten drei Partien. Es gehe aber nicht darum, regelmäßig "ein Feuerwerk abzubrennen. Es geht darum, eine Balance zu finden, die den HSV in der Bundesliga bestehen lässt."
"Die HSV-Explosion"
In der Verfassung vom Wochenende dürfte das kein Problem werden. Die Formkurve der Hamburger steigt steil nach oben, im Tableau ist der prominente Aufsteiger nun auch schon an Werder Bremen und dem ebenso ungeliebten Stadtrivalen FC St. Pauli vorbeigeflogen. "HSV jetzt Nummer eins im Norden", titelte das Hamburger Abendblatt am Montag. Die Bild-Zeitung sah den früheren Dino angesichts des höchsten Bundesligasiegs seit Oktober 2013 im "Tor-Rausch" und schrieb: "Die HSV-Explosion".
Tatsächlich ist die Entwicklung bei den Rothosen verblüffend. Unter den argwöhnischen Blicken vieler Beobachter baute Polzin zusammen mit Sportdirektor Claus Costa an der Elbe ein völlig neues Team zusammen. Trotz des Aufstiegs. Und während es nach den ersten drei Spielen mit nur einem Punkt im Umfeld schon rumorte, blieben die Verantwortlichen ruhig und baten um Geduld. Zeit, die sich nun auszuzahlen scheint.
Startelfdebütant blüht direkt groß auf
Obwohl der zuletzt bärenstarke Spielmacher Fabio Vieira gegen Mainz gesperrt fehlte, lieferte der HSV am Sonntagabend seine beste Saisonleistung. Vorne bewies der pfeilschnelle Neuzugang Rayan Philippe (kam aus Braunschweig) mit einem Doppelpack seine Qualitäten. Für Vieira schlüpfte kurzerhand Startelfdebütant Albert Sambi Lokonga in die Rolle des Chefstrategen.
Lokonga, der auf den letzte Metern des Transferfensters wie Vieira vom Premier-League-Spitzenklub FC Arsenal zu den Norddeutschen kam, erhielt für seine starke Vorstellung samt Treffer zum 1:0 (6.) von seinen Mitspielern viel Lob. Und auch Trainer Polzin stellte zufrieden fest: "Er hat seinen Auftrag sehr gut erfüllt. Ich freue mich, dass er der Mannschaft so gut helfen konnte."
Lokonga selbst schickte auch Grüße nach München. Bayern-Trainer Vincent Kompany, der den Belgier vor fünf Jahren beim RSC Anderlecht trainierte, habe "eine Schlüsselrolle in meiner Karriere" gespielt. "Er hat mich zum Kapitän gemacht und mir viel Selbstvertrauen gegeben." Von diesem Selbstvertrauen sollen sie nun auch beim HSV profitieren. Für die kommenden Wochen und Monate kündigte Lokonga jedenfalls weitere Hamburger Heldentaten an. "Ich denke, wir werden diese Saison viel Spaß haben", sagte der 25-Jährige: "Es liegt an uns, unsere Qualität zu zeigen."
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