Die Abrechnung – Zverev geht schonungslos hart mit sich ins Gericht
Ein Jahr zum Vergessen! Tennis-Profi Alexander Zverev wirkt ratlos. Nach seinem Drittrunden-Aus beim Masters in Shanghai gegen den Franzosen Arthur Rinderknech ging er hart mit sich ins Gericht. Wieder einmal.
„Ich habe einfach kein Selbstvertrauen, keinen Glauben in meine Schläge. Mein Jahr war schrecklich, ich spiele einfach nur schreckliches Tennis und das ist leider nichts Ungewöhnliches derzeit“, klagt der 28-Jährige.
Da mutet es fast wie ein Wunder an, dass der Hamburger immer noch die Nummer drei der Welt ist, auch nach diesem Turnier. Oder anders ausgedrückt: der Beste vom Rest. Denn die ersten beiden der Weltrangliste, der Spanier Carlos Alcaraz und der Italiener Jannik Sinner sind der Konkurrenz entrückt.
Dass es viele andere nicht besser machen als Zverev, ist aber nicht der geringste Trost und kann es auch nicht sein. Schon nach den US Open hatte er sich selbst zerlegt. „Ich habe zwei Jahre schlechtes Tennis hier gespielt“, gab Zverev unumwunden zu.
Dabei hätte der Olympiasieger von 2021 auch seine gesundheitlichen Probleme als Entschuldigung nehmen können. Seine anhaltenden Rücken-Beschwerden wirken fast schon chronisch, in Shanghai kam nun noch der große Zeh hinzu, der schmerzte.
Zverevs Horror-Auftritt in Wimbledon wirkt bis heute nach
„Gesundheitlich hört es einfach nicht auf. Aus der Sicht war es ein hartes Jahr. Das letzte Mal, dass ich schmerzfrei gespielt habe, waren die Australian Open“, so Zverev. Das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres sollte auch sein Bestes bleiben.
In Melbourne erreichte er das Finale, wo er gegen Sinner jedoch sang- und klanglos 3:6, 6:7, 3:6 verlor. Bei den French Open reichte es nur zum Viertelfinale, wo gegen den zehn Jahre älteren serbischen Star Novak Djokovic Schluss war.
Der Horror-Auftritt über zwei Tage in Wimbledon, wo in der 1. Runde wie in Shanghai gegen Rinderknech das Aus kam, wirkt bis heute nach. Danach offenbarte er mentale Probleme und wollte viel ändern. Allein passiert ist nichts. Sein Team sah drei Wochen später nahezu genau so aus wie in London.
Eine enge Zusammenarbeit mit Toni Nadal, der einst seinen Neffen Rafael Nadal zum Superstar formte, kam nicht zustande. „Es blieb bei einigen Trainingswochen in seiner Akademie auf Mallorca“, sagte Zverev. Für 2026 wolle man „neu reden“, erklärte er.
In New York bei den US Open hieß die Endstation Felix Auger-Aliassime (25/Kanada), schon da machte der Rücken seit einigen Wochen zu schaffen. Einziger Lichtblick Zverevs 2025 war neben Melbourne sein Sieg bei den BMW Open im April in München. Es sollte sein einziger in diesem Jahr bleiben.
Angesichts der gesundheitlichen Situation und der Tatsache, dass er den engen Termin-Kalender immer wieder anprangert, stellt sich jedoch die Frage, warum er dann Show-Turniere wie den Laver Cup und den Six Kings Slam in Saudi-Arabien, der am 15. Oktober beginnt, spielt. Das ergibt keinen Sinn.
Finanziell hat er es bei seinem Status nicht nötig, sich unnötig zu quälen (insgesamt allein 54,8 Millionen Euro an Preisgeldern, trotz all der Rückschläge noch 4,5 Millionen in diesem Jahr), aber genau das tut er mit Auftritten bei sportlich wertlosen Events.
Nach den ATP Finals im November ist die Saison beendet. Dann folgt nur noch der Davis-Cup. Spielt er den, fehlt wieder eine Woche Erholung und Ende Dezember dreht sich das Hamsterrad von Neuem.
Gesund werden ist in so einer kurzen Pause nicht möglich. Das weiß Zverev. Es wird spannend sein, zu sehen, wie er wieder zu alter Form finden will.
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