Im Bobsport ist Francesco Friedrich das Maß aller Dinge, der Deutsche ist nahezu unschlagbar. Doch nun verliert er den Gesamtweltcup-Sieg im Zweierbob - weil sein Anschieber gedopt war.

Francesco Friedrich ist nach dem positiven Dopingtest seines Anschiebers Simon Wulff der Gesamtweltcup im Zweierbob aberkannt worden. Dem ZDF liegt ein Schreiben des Internationalen Bob- und Skeletonverbandes IBSF vor, wonach alle individuellen Wettkampfergebnisse von Wulff gestrichen werden - einschließlich der Medaillen und Preisgelder. Der Sieg im Gesamtweltcup geht somit nachträglich an Friedrich-Konkurrent Johannes Lochner, der Sachse, der im kleinen und großen Schlitten in den vergangenen Jahren nahezu unschlagbar war, rutscht auf Rang drei zurück.

Ex-Leichtathlet Wulff hatte in der Vorsaison mit dem viermaligen Olympiasieger Friedrich Siege im Zweierbob in Altenberg und Sigulda (Lettland) sowie einen zweiten Platz im Viererbob in Winterberg gefeiert, ehe sein positiver Test bekannt wurde.

Bei Wulff war beim Weltcup-Auftakt in Altenberg 2024 die Substanz Methylhexanamin nachgewiesen worden. Diese ist im Training erlaubt, im Wettkampf allerdings verboten. Eine wissentliche Einnahme hat er stets bestritten.

Kritik von Lochner

Wulff war nach seinem positiven Befund aus dem Dezember vergangenen Jahres rückwirkend für 21 Monate bis September 2026 gesperrt worden. Die internationale Testagentur ITA verkündete zu dem Fall: "Zwar gibt es keine Hinweise darauf, dass der im Verfahren kooperierende Athlet den Dopingverstoß vorsätzlich begangen hat. Doch konnte er trotz erheblicher Bemühungen die Herkunft der in seiner Probe nachgewiesenen verbotenen Substanz nicht feststellen."

Damit steht der 24-Jährige dem Bob-Dominator Friedrich auch bei den Olympischen Winterspielen im Februar 2026 nicht zur Verfügung. Er kann erst ab dem 7. September 2026 wieder an Wettkämpfen teilnehmen.

Derweil kritisierte Lochner, dass das gesamte Team von Friedrich nur in Altenberg disqualifiziert wurde. Denn Wulff saß noch in Sigulda in Friedrichs Zweierbob und in Winterberg im Viererbob. Dass auch diese Ergebnisse nachträglich angepasst werden, sei aber unwahrscheinlich.

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