Für fast 500 Millionen Euro kauft der FC Liverpool im Sommer neue Spieler - und steht nach wenigen Monaten vor der Frage, ob es das wirklich wert war. Denn nach vier Niederlagen in Serie ist der englische Topklub so schlecht unterwegs wie seit 2014 nicht mehr. Florian Wirtz ist ein Gesicht der Krise.

Florian Wirtz behauptete den Ball im Strafraum und spielte den perfekt temperierten vorletzten Pass zum Ausgleich im Derby gegen Manchester United. Doch dieser "Pre-Assist" des Fußball-Nationalspielers, der nach seiner Einwechselung zur Halbzeit wieder ohne Tor und direkte Vorlage blieb, war auch diesmal zu wenig. Der FC Liverpool kassierte noch das 1:2 - und reist mit vier Pflichtspielpleiten in Folge in die Heimat seines Stareinkaufs.

"Florian Wirtz kam ins Spiel und hat wieder viel kreiert", verteidigte Teammanager Arne Slot den 22-Jährigen. Auch von der Klublegende Jamie Carragher erhielt der Deutsche Rückendeckung, während der Trainer in Liverpool zunehmend in die Schusslinie gerät. "Die Idee, dass Wirtz nicht in der Startelf steht, ist Unsinn. Wenn man 140 Millionen Euro für ihn bezahlt, muss er spielen. Der Trainer muss einen Weg finden, dass es funktioniert", sagte Carragher bei Sky Sports.

Vor dem Champions-League-Duell am Mittwoch (21 Uhr/DAZN und im Liveticker bei ntv.de) bei Eintracht Frankfurt, dem ersten Spiel von Wirtz im Liverpool-Trikot in einem deutschen Stadion, läuft es für den LFC so schlecht wie seit fast elf Jahren nicht mehr. Noch vor der Ära von Jürgen Klopp hatten die Reds zuletzt im November 2014 vier Spiele in Serie verloren.

Vor allem das unausgewogene Spiel mit etlichen Stars in der Offensive - neben Wirtz auch Stürmer Alexander Isak, dem teuersten Spieler in der Geschichte der Premier League - und einer anfälligen Defensive wird dem Trainer zur Last gelegt. "Der Rekordtransfer und Liverpools Aushängeschild arbeiten weiterhin hart, aber die eigentlichen Probleme liegen in der bröckelnden Abwehr", analysierte der "Guardian".

Jürgen Klopp redet Florian Wirtz stark

Die Erwartungen an Slot sind riesig nach dem teuersten Transferfenster der Premier-League-Geschichte. Für 135 Millionen Euro plus Boni hatte man allein Wirtz aus Leverkusen verpflichtet. Auf rund 483 Millionen beliefen sich die Ausgaben zum Ende des Sommers. Dass das veränderte Team nicht auf Anhieb funktioniert, hat auch Slots Vorgänger registriert.

"Entwicklung braucht Zeit, daran kann niemand etwas ändern", sagte Jürgen Klopp im Podcast "Diary of a CEO". Es sei "alles gut", man müsse in den "entscheidenden Momenten bereit sein". Allerdings garantiere das nicht, "dass man dann wieder gewinnt. Das passiert nicht einfach so. Man kann nicht Meister werden, Geld ausgeben und wieder Meister werden. Die anderen Mannschaften schlafen nicht", erklärte der Meistermacher der Saison 2019/20.

Bei Wirtz war sich Klopp sicher, dass der Knoten bald platzen werde und er die Kritik verstummen lasse. "Ihr werdet alle eure Worte zurücknehmen müssen, wenn ihr Florian Wirtz falsch einschätzt. Er ist ein unglaubliches Talent", schwärmte der 58-Jährige.

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