Diesmal kein Lospech für Niko Springer – das sind die Gegner der acht Deutschen
Die letzten fünf Tickets waren erst am Nachmittag in Leicester vergeben worden, da folgte am Montagabend bereits die Auslosung zur 33. Darts-WM der Professional Darts Corporation (PDC). Dass ab dem 11. Dezember mit acht Spielern so viele Deutsche wie noch nie im Londoner Alexandra Palace dabei sind, ist eine schöne Bestmarke, allerdings auch der Aufstockung des Teilnehmerfelds von 96 auf 128 Startern geschuldet.
Wichtiger für die Weiterentwicklung wäre ohnehin, dass es mal wieder ein Deutscher ins Viertelfinale schafft. Der einzige, dem das bislang gelang, ist Gabriel Clemens, der sein Spiel in der Runde der letzten acht vor drei Jahren gegen Gerwyn Price sogar gewann und ins Halbfinale einzog. Clemens trifft bei seiner achten WM in Folge zunächst auf Alex Spellman aus den USA. Das ergab die Auslosung am Montagabend.
Schindler trifft auf Stephen Burton
Martin Schindler, die deutsche Nummer eins, startet als Nummer 13 der Setzliste so hoch wie kein Deutscher zuvor, konnte bei seinen sechs Teilnahmen bislang aber zu selten überzeugen.
Bis ins Achtelfinale sollte es für „The Wall“ angesichts seiner Qualitäten diesmal gehen. Stephen Burton ist sein Auftaktgegner. Der Engländer hatte sich erst wenige Stunden vor der Auslosung beim letzten Turnier qualifizieren können. In Runde drei würde mit Ryan Searle der erste gesetzte Spieler warten.
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Schindler ist diesmal der einzige gesetzte deutsche Spieler. Ricardo Pietreczko verpasste die Top32 als 33. denkbar knapp. Der 31-Jährige war im vergangenen mit seinem Achtelfinaleinzug bester Deutscher und bekam mit dem bei der WM um seine Tourkarte kämpfende Jose De Sousa einen dankbaren Gegner zugelost. Auch der Portugiese konnte die Qualifikation erst am Tag der Auslosung perfekt machen.
Mit Spannung wird auch der zweite Ally-Pally-Auftritt von Niko Springer erwartet. Bei seinem Debüt im vergangenen Jahr hatte er mit Scott Williams den seinerzeit wohl schwierigsten Erstrundengegner erhalten und war trotz starker Leistung knapp ausgeschieden. Am Montag hatte er deutlich mehr Losglück und trifft auf den Australier Joe Comito.
Die Debütanten Lukas Wenig, der beim Grand Slam vor einer Woche sensationell das Viertelfinale erreichte, Dominik Grüllich und Arno Merk sind in der Historie die deutschen WM-Teilnehmer Nummer 20, 21 und 22. Nicht alle in dem Trio hatten Losglück.
Wenig spielt gegen den Niederländer Wesley Plaisier. Grüllich erwischte das schwerste Los unter den acht Deutschen und muss sich gegen den an Nummer 19 gesetzten Jermaine Wattimena behaupten. Der Niederländer hatte sich am vergangenen Wochenende bis ins Halbfinale der Players Championship Finals vorgespielt.
Arno Merk freut sich auf Huybrechts
Super-League-Gewinner Merk bekommt es mit Heißsporn Kim Huybrechts zu tun. „Super Los. Ich freue mich drauf“, sagte der selbstbewusste Spieler aus dem niedersächsischen Peine: „Ich habe ihn schon geschlagen, dann mache ich das halt noch mal.“
Rekordteilnehmer Max Hopp war in den vergangenen vier Jahren nur indirekt als TV-Experte bei der WM dabei. Nachdem sich der Hesse im Januar wieder die Tourkarte sichern konnte, schaffte er es auch zum Saisonhöhepunkt. Mit Martin Lukeman wartet bei Hopps neunter Teilnahme eine Hürde, die er nehmen kann. Der Engländer lief in den vergangenen Monaten ein wenig seiner Form hinterher.
„Ein ganz gutes Draw für mich. Lukeman hat mehr zu verlieren als ich“, findet auch Hopp. Er sagte bei DAZN: „Er ist die Nummer 38 der Welt, stand schon mal in einem Major-Finale. Aber er ist raus aus den Top32.“ Wann Hopp und die anderen im Einsatz sein werden, ist noch offen. Die genauen Ansetzungen der ersten Runde wird die PDC in den kommenden Tagen bekannt geben.
Wenngleich Schindler, Springer oder auch Pietreczko Chancen auf eine Verweildauer bis ins nächste Jahr zugetraut werden dürfen, steht auch der große Favorit schon fest: Titelverteidiger Luke Littler ist nicht nur aufgrund seines Sieges bei den Players Championship Finals das Maß aller Dinge. Der 18-jährige Superstar aus England beginnt gegen den erfahrenen Darius Labanauskas aus Litauen.
Anders als im Vorjahr kann es diesmal auch wie 2024 zum großen Finale mit Luke Humphries kommen. Die beiden Engländer sind aufgrund ihrer Top-Positionen auf der Setzliste in unterschiedlichen Hälften des Tableaus.
Für alle steht auch aufgrund der Preisgeldverdopplung viel auf dem Spiel. Der Weltmeister erhält nach dem Finale am 3. Januar nun eine Million Pfund statt zuvor 500.000. Neue Dimensionen, die sich bei den Prämien durch alle Runden ziehen – und damit auch extreme Auswirkungen auf die auf Basis des gewonnenen Preisgelds errechneten Weltrangliste haben.
Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch Abseitiges wie Fußball.
Darts-WM 2026, alle deutschen Spiele
1. Runde
- Martin Schindler – Stephen Burton (England)
- Ricardo Pietreczko – Jose De Sousa (Portugal)
- Niko Springer – Joe Comito (Australien)
- Lukas Wenig – Wesley Plaisier (Niederlande)
- Gabriel Clemens – Alex Spellman (USA)
- Max Hopp – Martin Lukeman (England)
- Dominik Grüllich – Jermaine Wattimena (Niederlande)
- Arno Merk – Kim Huybrechts (Belgien)
Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch Abseitiges wie Fußball.
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