Die Akte Antonio Rüdiger
Antonio Rüdiger bestimmt derzeit die Schlagzeilen des internationalen Fußballs. Der deutsche Nationalspieler (79 Einsätze) hatte am Samstagabend im spanischen Pokalendspiel für einen Eklat gesorgt. Bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Barcelona nach Verlängerung sah er die Rote Karte, weil er von der Bank aus Gegenstände auf den Rasen in Richtung des Schiedsrichters geworfen hatte. Dazu brüllt er „Hurensohn“ und „Missgeburt“.
Rüdiger entschuldigte sich tags darauf zwar, ihm droht aber dennoch eine lange Sperre. Und in Deutschland wird diskutiert, ob auch Bundestrainer Julian Nagelsmann in den kommenden Länderspielen im Juni auf den Verteidiger verzichten sollte.
Für Rüdiger ist es jedenfalls nicht der erste unschöne Vorfall. Gerade in jüngerer Vergangenheit sorgte der 1993 in Berlin geborene Weltklasseverteidiger häufiger für negative Schlagzeilen.
Ärger mit einem Fan
7. Juni 2023: Ein Video, welches „Bild“ vorliegt, zeigt Rüdiger am Flughafen vor der Anreise zur Nationalmannschaft, wie er mit einem Fan bei einem Autogramm aneinandergerät. Rüdiger vermutet, der Fan will das Autogramm im Internet verkaufen und schimpft vor sich hin: „Cooler Typ bist Du, ich hab voll Angst vor Dir.“ Rüdiger läuft weiter, sagt genervt: „Spasti, Spasti.“
Später entschuldigt er sich dafür: „Natürlich habe ich überreagiert, in die Richtung des Autogrammjägers Entschuldigung.“
Der Zeigefinger
11. März 2024: Rüdiger postet auf Instagram ein Foto von sich im weißen Gewand auf einem Gebetsteppich. Den Zeigefinger seiner rechten Hand in den Himmel weisend. Mit einem Gruß zu Ramadan: „Möge der Allmächtige unser Fasten und unsere Gebete annehmen.“
Darüber gibt es große Aufregung, vor allem wegen des Publizisten Julian Reichelt (früher „Bild“-Chefredakteur). Nach Reichelts Meinung hat Rüdiger mit dem erhobenen Zeigefinger eine islamistische Geste gezeigt – die der Terrororganisation IS.
Rüdiger wehrt sich: „Bei der Geste, die ich verwendet habe, handelt es sich um den sogenannten Tauhid-Finger. Dieser gilt im Islam als Symbol der Einheit und Einzigartigkeit Gottes. Die Geste ist unter Muslimen auf der ganzen Welt verbreitet und wurde erst die letzten Tage auch vom Bundesinnenministerium wieder als unproblematisch eingeordnet.“
In des Gegners Kabine
26. Februar 2025: Nach dem knappen 1:0-Sieg von Real Madrid über Real Sociedad im spanischen Pokal stürmt Rüdiger nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten in die Kabine des Gegners. Dort soll er gebrüllt haben er: „Viva Athletic de Bilbao!“ („Es lebe Athletic Bilbao!“).
Zwischen Real Sociedad aus San Sebastian und Bilbao gibt es aufgrund der Nähe der Städte (77 km Luftlinie) eine Rivalität. Das Duell zwischen beiden Mannschaften ist auch als „Baskisches Derby“ bekannt. Während der Partie gegen Real hatten die Sociedad-Fans in Gesängen Real-Verteidiger Raul Asencio den Tod gewünscht. Daher musste das Spiel zeitweise unterbrochen werden.
Die Kopf-ab-Geste
12. März 2025: Nach dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Atlético Madrid (4:2 n.E. für die Königlichen) feiert Rüdiger mit seinen Teamkollegen erst ausgelassen, flippt dann aber aus.
Nachdem er im Spiel von den Anhängern des Stadtrivalen angepöbelt wurde, revanchiert er sich mit einer Kopf-ab-Geste in Richtung der Atlético-Fans.
Von der Uefa bekommt er später eine Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro aufgebrummt. Dazu gibt es eine Sperre von einem Spiel auf Bewährung. Ein Jahr lang darf sich Rüdiger nichts mehr erlauben. Er habe „gegen die grundlegenden Regeln für anständiges Verhalten verstoßen“, hieß es vom europäischen Verband.
Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) erstellt und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.
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