Nach dem Fan-Boykott beim Rhein-Derby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln (2:0) hat die Polizei Köln den Ablauf der Kontrollen aus ihrer Sicht präzisiert. Dabei teilte ein Polizeisprecher mit, dass sich ein überprüfter Mann selbstständig seine Hose ausgezogen habe. Am Samstag hatte die Polizei auf dpa-Anfrage erklärt, dass es entgegen anderslautender Darstellungen aus Fankreisen keine Nackt-Kontrollen gegeben habe.

Die Fanhilfe Köln hatte am Samstag auf X geschrieben: „Nachdem Nackt-Kontrollen stattgefunden haben, hat sich die aktive Fanszene entschieden, das Stadion geschlossen zu verlassen.“ Die Fanhilfe war für eine weitere Stellungnahme angefragt.

In einer Stellungnahme der Polizei vom Sonntag hieß es, ein Mann sei im Gästebereich wegen versuchten Zutritts ohne gültiges Ticket überprüft worden. Bei dem 24-Jährigen seien bei einer oberflächlichen Durchsuchung nach Ausweispapieren im Bereich der Hosentasche verdächtige Gegenstände ertastet worden. Nach Aufforderung, diese hervorzuholen, habe der Mann seine Hose ausgezogen und den Beamten einen Zahnschutz sowie zwei Bandagen übergeben, die er in seiner Unterhose mitgeführt habe.

Anzeigen wegen Erschleichens von Leistungen

Auch eine weitere Person sei vom Ordnungsdienst von Bayer Leverkusen, der für die Einlasskontrollen ins Stadion zuständig ist, wegen eines Zutrittsversuchs ohne Ticket an die Polizei übergeben worden. Die Person sei oberflächlich durchsucht worden, wobei eine Sturmhaube gefunden worden sei. Gegen beide Personen wurden Anzeigen wegen Erschleichens von Leistungen eingeleitet.

Aus Protest gegen die Polizeiaktion waren rund 500 Personen aus der aktiven Kölner Fan-Szene vor dem Anpfiff der Bundesliga-Partie am Samstagabend geschlossen abgereist. In der ersten Halbzeit verließen dann auch die Bayer-Ultras die Arena. Nach Angaben der Leverkusener seien die regulären Einlasskontrollen im Gästebereich „ruhig und ohne Zwischenfälle“ verlaufen.

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