Die Olympia-Qualifikation der niederländischen Eisschnellläuferinnen in Heerenveen hat eine unerwartete Wendung genommen. Ausgerechnet Jutta Leerdam, der größte Star des Landes, ob ihrer Beziehung zum US-amerikanischen Boxer Jake Paul auch außerhalb des Sports hoch prominent sowie klare Favoritin über 1000 Meter, schied nach einem Sturz aus – und bangt nun um ihr Ticket für die Winterspiele.

Leerdam, 26 Jahre alt, ging mit besten Voraussetzungen an den Start. Olympiasilber in Peking, zwei Weltmeistertitel, nationaler Rekord und bereits zwei Weltcupsiege in dieser Saison unterstrichen ihre Ausnahmestellung. Gegen das 18-jährige Toptalent Angel Daleman setzte sie diese Dominanz zunächst eindrucksvoll um. Mit 17,6 Sekunden lief sie eine ihrer besten Auftaktrunden in Heerenveen und lag nach der ersten Kurve deutlich vorn.

Doch in der zweiten Innenkurve verlor die Favoritin plötzlich die Kontrolle. Leerdam rutschte weg, stürzte und schlug mit hoher Geschwindigkeit in die aufblasbare Bande ein. Sichtlich verärgert blieb sie liegen, öffnete ihren Rennanzug und nahm die Brille ab. Auf der Tribüne verfolgte ihr Verlobter Jake Paul den Unfall. Der millionenschwere Influencer und Boxer war in die Niederlande gereist, um Leerdam zu unterstützen – und wurde Zeuge ihres Missgeschicks.

Nach dem Rennen zeigte sich die Athletin tief getroffen. Unter Tränen sagte sie, es habe sich angefühlt, als sei etwas auf dem Eis oder an ihrem Schlittschuh gewesen. Sie sei einfach komplett weggerutscht. Angesichts der gelaufenen Zeiten der Konkurrenz sei sie überzeugt, dass sie die Qualifikation an diesem Tag problemlos geschafft hätte.

Noch eine Chance über 500 Meter

Ganz beendet ist ihr Olympia-Traum über 1000 Meter dennoch nicht. Das Auswahlverfahren des niederländischen Verbandes KNSB sieht vor, in Ausnahmefällen Startplätze zu vergeben. Eine solche Entscheidung würde allerdings zulasten anderer Läuferinnen gehen. Leerdam räumte ein, dass sie diese Situation belastet. Sie wolle die Kontrolle behalten, hoffe nun aber auf eine Nominierung, da sie überzeugt sei, bei den Spielen über diese Distanz dazuzugehören.

Rückendeckung erhält sie von Rivalin Femke Kok. Die aktuell schnellste Niederländerin über 1000 Meter sagte, sie habe sofort gedacht, dass Leerdam sich qualifizieren werde. Seit Jahren gehöre sie zu den besten Athletinnen der Welt. Eine Nominierung würde Naomi Verkerk treffen, die in Heerenveen Dritte wurde. Der Verband will nun prüfen, wer die besseren Olympia-Chancen hat.

Für Leerdam selbst richtet sich der Blick zunächst nach vorn. Am Sonntag stehen die 500 Meter an, auch dort besteht noch die Möglichkeit zur Qualifikation. Sie wolle alles geben und an diesem Wochenende ihr Bestes zeigen, sagte sie – räumte jedoch ein, dass sie nicht wisse, wie es um ihre Schlittschuhe und ihren Körper stehe. Ein optimaler Start in diese entscheidenden Tage sei das nicht gewesen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke