Der FC Schalke 04 beendet die Zweitliga-Saison auf dem 14. Tabellenplatz. Nie waren die Gelsenkirchener in ihrer langen Historie schlechter. Der vermeintliche Kultklub musste sogar lange zittern, nicht den Gang in die dritte Liga und damit die absolute Bedeutungslosigkeit antreten zu müssen. Auch Traditionsvereine wie der 1. FC Kaiserslautern, Nürnberg oder Hertha BSC spielen in der kommenden Saison wieder im Unterhaus.

Sie alle mussten einem Aufsteiger den Vortritt lassen, der auf und neben dem Platz das genaue Gegenteil der großen Klubs, von denen sich vor gar nicht allzu langer Zeit sich einer noch den Beinamen „big city club“ gegeben hat, ist. Die SV Elversberg spielt tatsächlich in der Relegation gegen den 1. FC Heidenheim um den Aufstieg in die Bundesliga. Was sich wie Regionalliga Südwest vor 789 Zuschauern anfühlt, sind Qualifikationsspiele um Duelle gegen den FC Bayern München, den BVB und Bayer Leverkusen. Ob man nun will oder nicht.

Es ist ein Spiel, bei dem wahren Fußballromantikern eigentlich das Herz aufgehen müsste. Sie sollten sich ehrlich machen und nicht über die Verzwergung der Bundesliga schimpfen. Das kleine Elversberg mit seinem kleinen Stadion, seinen unbekannten Spielern kämpft verdient um den Aufstieg in die Bundesliga.

Der Klub ist genauso wie Relegationsgegner Heidenheim nicht börsennotiert, er hat keine Investoren, keine Anleihen an die Fans ausgegeben und ist auch nicht verdächtig, von einem mächtigen Sponsor beherrscht zu werden. Heidenheim und Elversberg zeigen, dass es Fußball-Märchen noch gibt und wenig Geld doch Tore schießen kann.

Perfekte Bedingungen vs. chaotische Verhältnisse

Natürlich ist ein Ruhr-Derby zwischen dem BVB und Schalke attraktiver als Elversbergs Auswärtsspiel in Wolfsburg. Und mit Sicherheit würden mehr Fans beim Spiel der Bayern in Nürnberg einschalten, als wenn Heidenheim den FC St. Pauli empfängt. Aber was können Elversberg, Heidenheim und Kiel dafür, dass die vermeintlich großen Konkurrenten schlecht arbeiten?

Alle, die wegen der vermeintlichen Verzwergung der Bundesliga den Niedergang der Traditionsklubs beklagen: Es ist Elversberg ja nicht vorzuwerfen, dass der Klub vernünftig geführt ist und die Verantwortlichen seinen Spielern und dem Trainer-Team perfekte Bedingungen schaffen.

Niemand hat vor der Saison Hertha oder Schalke verboten, sich gezielt zu verstärken, einen homogenen Kader zusammenzustellen und einen Trainer mit einem klaren Konzept zu verpflichten. Keiner hat es den vermeintlichen großen Klubs der Zweiten Liga untersagt, Ruhe, Kontinuität und Vernunft in der Führung walten zu lassen.

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