Wout van Aert zeigt der Welt, wie unglaublich gut er noch ist
Der 50. Karrieresieg ist für Wout van Aert ein ganz besonderer. Beim Giro d'Italia feiert der Belgier ein beeindruckendes Comeback - und bringt Kritiker zum Schweigen. Er befindet sich in der vielleicht kompliziertesten Phase seiner Karriere.
Es musste wohl Siena sein. Welch besseren Ort hätte das Schicksal Wout van Aert für das Happy End seiner filmreifen Comeback-Story wählen können? Auf der Piazza del Campo ging einst sein Stern als Straßenradprofi auf, nun lag der Belgier auf den alten Steinplatten des Hauptplatzes der Stadt und hielt sich als Etappensieger des Giro d'Italia die Hände vors Gesicht - völlig ausgepumpt, überwältigt und doch überglücklich.
"Siena ist ein besonderer Ort für mich, und ich bin ein emotionaler Mensch", sagte van Aert: "Orte wie dieser motivieren und inspirieren mich. Ich habe das Gefühl, dass es einfach so sein sollte."
"Aus vielen Gründen ein emotionaler Sieg"
Auf der 9. Giro-Etappe, die teils über die berühmten weißen Straßen der Toskana führte, hatte der 30-Jährige den 50. Profisieg seiner Karriere gefeiert. Nach neun Etappensiegen bei der Tour de France und drei Erfolgen bei der Vuelta siegte van Aert erstmals bei der Italien-Rundfahrt. Die Statistiken interessierten van Aert aber nur am Rande. "Es war aus vielen Gründen ein emotionaler Sieg", sagte der Star des Teams Visma-Lease a Bike.
Van Aert befindet sich in der vielleicht kompliziertesten Phase seiner Karriere. Eine schwere Knieverletzung von der Vuelta 2024, bei der er drei Etappen gewann, warf ihn weit zurück. Im Frühjahr griff van Aert bei den Klassikern wieder an, war in direkten Duellen mit Weltmeister Tadej Pogačar und Mathieu van der Poel aber chancenlos. Selbst sicher geglaubte Siege wie beim Eintagesrennen Dwars door Vlaanderen schenkte er in Abwesenheit der Superstars her. Vor dem Giro bremste ihn eine Erkrankung aus.
Wout van Aert - ein Fahrer der Vergangenheit?
Super-Allrounder Van Aert, der dreimalige Cross-Weltmeister und ehemalige Gewinner des Grünen Trikots der Tour de France, schien das Siegen verlernt zu haben. Der Druck und die Kritik, speziell in seiner radsportverrückten belgischen Heimat, wuchsen. Wout van Aert - ein Fahrer der Vergangenheit?
Seine Zweifler strafte er am Sonntag Lügen. Auf dem steilen Anstieg zur Piazza del Campo hängte er mit einem Angriff wie in alten Zeiten den mexikanischen Jungstar Isaac del Toro, den neuen Träger des Rosa Trikots, ab. Entsprechend groß war die Erleichterung. "Es ist nicht schwer zu behaupten, dass dieser Sieg mir sehr viel bedeutet. Ich kann es kaum erklären", so van Aert. Er sei, sagte van Aert dann noch vor dem zweiten Ruhetag am Montag, nicht an seinem früheren Top-Niveau angelangt. Die Richtung aber stimmt.
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