Bei Bayer Leverkusen ist Xabi Alonso in kürzester Zeit zur Legende aufgestiegen, bei Real Madrid wartet jetzt die vielleicht größte Aufgabe des Weltfußballs auf ihn. Er kennt den Klub aus seiner Zeit als Profi - und muss jetzt als Trainer ganz schnell Antworten finden.

Ehe Xabi Alonso seine ersten Worte als Trainer von Real Madrid sprach, durfte er sich erst mal anschauen, was er im Fußball schon alles erreicht hat. Ein zehnminütiges Video würdigte seine Erfolge als Spieler - und zum Finale sein Double als Trainer von Bayer Leverkusen. Alonso wirkte gerührt, erst recht, als Präsident Florentino Pérez auch noch sagte, er habe mit Bayer "das Unmögliche vollbracht".

Es folgten die üblichen Freundlichkeiten. "Wir sind stolz, dass du hier bist, du bist zu Hause", sagte Pérez lächelnd. Er vergaß nicht zu erwähnen, dass Alonso ja schon als Spieler Großartiges für Real geleistet habe - und ja, ergänzte er, "du bist eine der größten Figuren im Weltfußball". Zugleich erinnerte Pérez seinen neuen Trainer aber auch daran, wohin er nun zurückgekehrt sei: "Dies ist ein herausfordernder Klub."

Und falls es Alonso nicht ohnehin schon wusste: Real ist nicht nur herausfordernd, als Nachfolger von Carlo Ancelotti steht er vor einer "gigantischen Herausforderung", er müsse sich gleich den "zwölf Aufgaben des Herkules" stellen, wie Reals Haus- und Hofzeitung "Marca" schrieb. Anders formuliert, und in Anspielung auf den Vorgänger: "Xabi findet einen verunglückten Ferrari am Straßenrand vor." Verunglückt weil: früh raus in der Champions League, nur Zweiter in La Liga.

Real-Legende Toni Kroos ist gespannt auf Trainer Xabi Alonso

Viel Zeit zur Analyse des Unfallhergangs bleibt Alonso nicht, Reparaturen und Tuning am königlichen Sportwagen muss er mehr oder weniger bei voller Beschleunigung vornehmen. Bereits am 18. Juni bestreitet Real bei der Klub-WM gegen Saudi-Arabiens Meister Al-Hilal sein erstes Spiel. "Er hat", schreibt die Marca, "nicht mal 100 Tage Höflichkeit" - also keine lange Schonfrist. Alonso gibt sich freilich "überzeugt, hier etwas Schönes zu gestalten".

Auf Ancelotti, der jetzt Nationaltrainer von Brasilien ist, wollte Alonso an seinem ersten Arbeitstag aber nichts kommen lassen. "Carlo war mein Coach, ein großartiger Mensch und ein großer Einfluss. Ich übernehme sein Erbe mit großer Ehre und viel Stolz", sagte er, "ich hoffe, dass ich den Erwartungen gerecht werden kann." Das hoffen sie bei Real nicht nur, das erwarten sie von ihrem Heimkehrer.

Vertrag bei Real hat Alonso bis 2028, seinen ersten Tag, sagte er, werde er in "meinem Kalender" verewigen. "Ich war ein paar Jahre weg", nun aber sei er zurück in der "Heimat", er fühle sich, als sei er "neu geboren". Dem fordernden Präsidenten dankte er artig für "das Vertrauen", und jetzt, da es "mein Team, mein Real Madrid" ist, versprach er zudem, er wolle den Klub "noch größer machen", als er schon sei.

Alonso, das glaubt auch Toni Kroos, "kann ein sehr guter Trainer sein für Real", die Betonung liegt auf: kann. "Ich halte nichts von Vorschusslorbeeren", sagte der nach der EM 2024 zurückgetretene langjährige Regisseur der Königlichen am Wochenende in Berlin. Zumal: "Real ist etwas anderes als Leverkusenu nd keiner weiß das besser als Xabi selbst."

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