Österreichs Nationalelf völlig geschockt nach Amoklauf
Fußball wird zur Nebensache: Der verheerende Amoklauf in Graz schockiert auch die österreichische Nationalmannschaft, und der Pflichtsieg in San Marino geht unter. Einigen Spielern geht die Tat besonders nahe.
Der Pflichtsieg in San Marino war für Österreichs Fußballer unter Trainer Ralf Rangnick nach dem Amoklauf mit zehn Todesopfern in ihrer Heimat nur Nebensache. "Man hat sich erkundigt, wie die Lage ist, wie die Situation ist. Es sind alle natürlich sehr geschockt. Und wie gesagt, es nimmt einen ja selbst auch mit", sagte BVB-Profi Marcel Sabitzer nach der Partie.
Der 31-Jährige wuchs in der Stadt Graz auf, wo ein 21-Jähriger am Dienstag an seiner ehemaligen Schule mit zwei Schusswaffen zehn Menschen getötet und sich danach selbst das Leben genommen hatte. "Wenn man schon mal selbst Sachen erlebt hat, die nicht so schön sind und Schicksalsschläge, dann kann man da mitfühlen", sagte Sabitzer, der Freunde und Familienangehörige in der Steiermark hat.
Auch den Ex-Bremer Marko Arnautovic nahmen die Ereignisse extrem mit. "Weil es ist Horror. Ich musste den ganzen Tag schon meine Emotionen zurückhalten", sagte der 36-Jährige. "Fragt mich gar nichts über das Spiel. Ich freue mich nicht, mich interessiert es nicht."
Gedenkminute und Trauerflor
Michael Gregoritsch vom SC Freiburg kommt aus Graz und wuchs nach eigenen Angaben sogar nur zehn Minuten von der betroffenen Schule entfernt auf. "Das ist fürchterlich. Es ist leider so nahe, und das ist das Schlimme", sagte er.
Vor dem Spiel gab es eine Gedenkminute für die Opfer. Nach dem 4:0-Sieg versammelte sich das ÖFB-Team, das mit Trauerflor spielte, um ein schwarzes Banner mit zwei weißen Kreuzen und der Aufschrift "Graz". Die österreichischen Anhänger verzichteten auf ihre geplante Choreografie. Ein geplanter Fanmarsch vor dem Spiel wurde abgesagt.
Eine Absage der Partie war von Spielerseite kein Thema. "Ich glaube, dass es wichtig ist, dass wir als Gruppe dann eben nicht aufhören, für Österreich auch da zu sein", sagte Gregoritsch. Sabitzer äußerte die Hoffnung: "Vielleicht hat man irgendwelche Leute trotzdem erreicht und konnte man die ablenken in schwierigen Stunden."
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