Neuzugang Tom Bischof vom FC Bayern tritt bei seiner Vorstellung erfrischend auf. Der Rekordmeister und er - da gibt es ein Geheimnis, das er direkt verrät. Im Münchner Mittelfeld wird es derweil eng. Wer muss weichen?

Mit hellwachen Augen sitzt Tom Bischof am Ende seines ersten Arbeitstages beim FC Bayern im noblen Teamhotel in Orlando. Der 19-Jährige fühlt sich auf Anhieb angekommen in seinem persönlichen Disneyland. Der deutsche Fußball-Rekordmeister und er, das passt für ihn: "Ich glaube, das ist ein Perfect Match", sagt er, eine perfekte Übereinstimmung.

Bei seiner offiziellen Vorstellung vor seinem möglichen Debüt gegen die neuseeländischen Amateur-Kicker von Auckland City FC am Abend (18 Uhr/Sat.1 und DAZN) in Cincinnati legt das ablösefrei von der TSG Hoffenheim geholte Mittelfeldtalent einen wohltuend erfrischenden Auftritt hin.

Und er verrät etwas, das bei den Münchner Anhängern bestens ankommen dürfte: "Jetzt kann ich es ja sagen: Fan bin ich schon mein ganzes Leben lang von Bayern. Da hängt auch ein großes Bild über meinem Bett zu Hause bei meinen Eltern von mir im Bayern-Trikot. Daher passt das jetzt ganz gut."

Bischof ist ein Juwel. Das haben nicht nur die Bayern-Bosse früh erkannt. Die konstant guten Bundesliga-Leistungen im Hoffenheimer Trikot führten dazu, dass Julian Nagelsmann ihn noch von der Klub-WM für das Finalturnier der Nations League nominierte. Im verlorenen Spiel um Platz drei gegen Frankreich debütierte Bischof als Einwechselspieler.

Bischof beruhigt Nagelsmann

Der Bundestrainer sprach danach die Hoffnung aus, dass der Youngster seine Bodenständigkeit in der Münchner Glamourwelt nicht verliere. "Ganz sicher", beruhigte Bischof. "Da achten auch meine Eltern drauf."

Statt bei der Klub-WM in den USA könnte Bischof aktuell auch mit der deutschen U21-Auswahl um Nick Woltemade in der Slowakei um den Titel kämpfen. Die Bayern-Eingewöhnung erschien ihm aber wertvoller. "Wir hängen hier einen Monat zusammen." Klar, die U21-EM sei "auch was Geiles". Aber er will sich bei Bayern zeigen und integrieren: "Und hier den (WM-)Titel holen."

Bischof geht den Riesensprung mit jugendlicher Unbekümmertheit und dem Vertrauen in seine schon entwickelten Fähigkeiten an. Auch wenn es Gespräche mit anderen Klubs gab, die mit den Bayern waren die überzeugendsten. "Und der Trainer hat mir dann noch mal den letzten Input gegeben", sagte Bischof über Vincent Kompany. Der soll das Juwel auf Sicht zum Glänzen bringen.

Bischof schaut zu Kimmich auf

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus traut Bischof den Sprung zu. Er erkennt bei dem dynamischen, ballgewandten Jungstar gewisse Parallelen zu Nationalmannschafts-Kapitän Joshua Kimmich. Bischof schüchtert so eine Aussage nicht ein. "Ich habe den Vergleich schon ein paar Mal gehört. Jo ist ein überragender Fußballer. Ich schaue zu ihm auf. Und ich glaube schon, dass wir uns vom Spielstil ähneln." Sie seien zwar nicht deckungsgleiche Fußballer. "Aber natürlich habe ich Bock, mit ihm im Zentrum zusammenzuspielen."

Die Umsetzung wird die Herausforderung sein. Denn im Mittelfeld sind die Bayern auch numerisch stark besetzt. Um den Platz neben dem gesetzten Kimmich rangeln in Leon Goretzka, Aleksandar Pavlović, João Palhinha und nun Bischof gleich vier Nationalspieler. "Wir sehen uns im Mittelfeld sehr gut gerüstet, qualitativ und von der Anzahl", sagte Sportdirektor Christoph Freund, der bei der Vorstellung von Bischof neben diesem auf einem Hochstuhl saß.

Was wird aus Palhinha?

Der Portugiese Palhinha gilt derweil nach einer frustrierenden Premieren-Saison und einer ungünstigen Zukunftsperspektive im Kompany-Fußball als Verkaufskandidat Nummer eins. Bischof dagegen trauen die Bosse viel zu. "Wir sind überzeugt, dass er richtig gut in die Mannschaft passt", sagte Freund.

Erste Duftmarken auf dem Platz möchte Bischof bei der vierwöchigen Klub-WM setzen. Im Trikot mit der Nummer 20. Während des Turniers wird er dann auch 20 Jahre alt. Am 28. Juni hat er Geburtstag. An dem Tag könnten die Bayern als Erster der Gruppe C in Charlotte das Achtelfinale bestreiten.

Die Klub-WM wird derweil überschattet von mehreren Problemen: Zunächst bangt die FIFA, dass die Stadien nicht voll werden, weil bisher viel zu wenig Tickets verkauft wurden. Außerdem legen sich die landesweiten Demonstrationen gegen Abschiebungen und damit einhergehende Massenverhaftungen wie ein dunkler Schatten auf das Glitzerturnier.

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