Mit seiner letzten Geste beglückte Remco Evenepoel noch einen kleinen Fan. Er schenkte die Trinkflasche, die er noch bei sich hatte, einem kleinen Fan am Rand. Dann stieg der Belgier vom Rad und ins Mannschaftsfahrzeug seines Teams Soudal Quick-Step. Der bis dato Dritte im Gesamtklassement der Tour de France ist raus. Er musste offenbar entkräftet aufgeben.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Evenepoel auf der Etappe in den Pyrenäen schon über zwei Minuten Rückstand auf das Feld der Tour-Favoriten um Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Florian Lipowitz. Der Deutsche profitiert am meisten vom Ausstieg seines Konkurrenten. Evenepoel lag in der Gesamtwertung vor der 14. Etappe nur sechs Sekunden vor Lipowitz. Jetzt springt dieser auf Platz drei – und damit auf das Podium der Tour de France. Auch das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers übernimmt Lipowitz.

Der Deutsche aus dem Team Red Bull-Bora-hansgrohe zeigte bei der superschweren Etappe nach Luchon-Superbagnères erneut eine starke Vorstellung und wurde am Ende Fünfter. Er war zunächst neben Pogacar der Einzige aus dem Feld der Spitzenfahrer, der der Attacke von Vingegaard rund vier Kilometer vor dem Ziel folgen konnte.

Lipowitz musste im weiteren Verlauf des Schlussanstiegs zwar reißen lassen und kam mit 17 bzw. 13 Sekunden Rückstand auf Pogacar und Vingegaard ins Ziel – auf seine verbliebenen Konkurrenzen im Kampf um Platz drei machte er aber wertvolle Zeit gut. Der Brite Oscar Onley, neuer Vierter der Gesamtwertung, verlor 44 Sekunden auf Lipowitz. Er liegt im Gesamtklassement jetzt 1:25 Minuten hinter Lipowitz. Teamkollege Primoz Roglic (6. Gesamt-Platz) verlor auf den Deutschen 1:21 Minuten und der Franzose Kevin Vauquelin (5.) 1:43 Minuten. Der Etappensieg ging nach einem Solo-Ritt an den Niederländer Thymen Arensman aus dem Team Ineos Grenadiers.

Remco Evenepoel hingegen wirkte schon zu Beginn des Anstiegs zum legendären Col du Tourmalet über 100 Kilometer vor dem Ziel angeschlagen und war früh alleine hinter dem Hauptfeld zu sehen. Er probierte es noch zehn Kilometer lang, bevor er sich zur Aufgabe entschied. Schon beim Bergzeitfahren am Vortag machte Evenepoel keinen guten Eindruck. Er wurde nur Zwölfter mit einem Rückstand von 2:39 Minuten auf Sieger Pogacar. Besonders demütigend: Der zwei Minuten nach ihm gestartete Vingegaard überholte Evenepoel kurz vor dem Ziel.

Im letzten Jahr hatte Evenepoel bei der Tour de France noch den dritten Platz hinter Pogacar und Vingegaard belegt. Dieses Jahr gewann er die 5. Etappe, das Einzelzeitfahren in Caen.

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