Timo Werner, einst gefeierter Star, ist nach seiner erneuten Rückkehr zu RB Leipzig zum Sinnbild eines sportlichen Abstiegs geworden. Öffentlich gesprochen hat er wenig – dafür wird umso mehr über seine Zukunft spekuliert.

Der Trainingsauftakt der neuen Saison bot eine passende Kulisse: strahlende Sonne, sattgrüner Rasen – und mit rund 500 Zuschauern ein ordentliches Publikum. Werner hätte ein Zeichen setzen können. Nach außen, an die Fans, und nach innen, an den Verein, der ihn groß gemacht hat. Doch der Stürmer verpasste die Chance.

Während Trainer Ole Werner und fast 30 Profis längst auf dem Feld standen, ließ sich Timo Werner Zeit. Gemächlich schlenderte er mit Xaver Schlager als Letzter auf den Platz, winkte kurz in die Menge. Wenige Tage später folgte der Tiefschlag: Beim ersten Testspiel stand Werner nicht einmal im Kader. Deutlicher kann ein Verein seine Pläne kaum machen.

„Es tut weh, einige Jungs zu Hause zu lassen“, erklärte Coach Werner in der „Bild“, auch in Bezug auf seinen Namensvetter. Und doch bleibt ihm wenig anderes übrig – sportlich rechtfertigen lässt sich Werners Rolle aktuell wohl nicht.

Aufstieg und Fall

2016 war er als 20-Jähriger vom VfB Stuttgart zu RB gewechselt, avancierte dort zum Nationalspieler, schoss Leipzig in die Champions-League, Bayern-Gerüchte folgten. Mit seiner Geschwindigkeit und Torgefahr verkörperte er die Leipziger Dynamik wie kaum ein anderer.

Es folgte der Wechsel zum FC Chelsea, rund 53 Millionen Euro schwer. Zwei Jahre London, 23 Tore in 89 Spielen, Champions-League-Sieg unter Thomas Tuchel – die Bilanz war durchwachsen. Zu seinem Abgang bei den Blues sagte er: „Ich hatte sehr gute erste sechs Monate bei Chelsea. Ich habe die Tore gemacht und gut gespielt. Dann wurde all das vom Trainer ein bisschen vergessen, das war nicht fair.“ Er kehrte für 20 Millionen Euro zurück nach Leipzig.

Sein zweites RB-Kapitel wurde schnell zur Enttäuschung. Schon nach anderthalb Jahren, Anfang 2024, wurde Werner an Tottenham verliehen – doch auch auf der Insel konnte er nicht mehr überzeugen. Drei Tore in 41 Spielen, keine Nominierung für den Europa-League-Kader. Die Medaille für den Titelgewinn nahm er trotzdem stolz entgegen.

Marcel Schäfer, Leipziger Sportchef, musste im März eingestehen: „Ich glaube, die Leihe verläuft nicht ganz so erfolgreich, wie man sich das vielleicht wünscht.“

Nun ist Werner zurück – und mit ihm die Frage: Was tun mit einem 29-jährigen Stürmer, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft, dessen Gehalt aber das Budget belastet?

Interessenten? Angeblich ist Red Bull New York im Gespräch. Ein Wechsel über den Atlantik könnte zur letzten Chance werden, die Karriere neu zu beleben. Denn der Nationalspieler mit 57 Einsätzen im DFB-Dress ist inzwischen über zwei Jahre aus dem deutschen Kader verschwunden – und in Leipzig nicht mehr als eine Randfigur.

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