„Ich bin zerbrochen“, gesteht Evenepoel
Knapp eine Woche nach seinem Aus bei der Tour de France hat Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel einen tiefen Einblick in sein Seelenleben gegeben. „Nach zwölf Tagen bin ich zerbrochen“, schrieb der belgische Radstar in einer langen Mitteilung auf seinem Instagram-Kanal. „Die Tour zu verlassen, war die schwierigste Entscheidung, die ich seit Langem treffen musste, aber es war die richtige.“
Der 25-Jährige war am vergangenen Samstag auf der schweren Pyrenäen-Etappe von Pau hinauf nach Luchon-Superbagnères entkräftet vom Rad gestiegen und musste aufgeben. Zu dem Zeitpunkt lag Evenepoel im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers auf dem dritten Rang des Gesamtklassements, einen Platz vor dem deutschen Jungstar Florian Lipowitz.
„Dieser Tag wurde einer der echtesten und verletzlichsten Momente meiner Karriere. Ich bin zerbrochen und komischerweise bin ich stolz darauf“, gestand der Belgier. Es brauche Stärke, um zu zeigen, dass Dinge nicht immer so laufen, wie man möchte. „Dieser Moment, so schlimm er war, hat gezeigt, dass ich menschlich bin - mit Höhen und Tiefen.“
Die Vorbereitung für die Frankreich-Rundfahrt lief bei dem Zeitfahr-Weltmeister nicht nach Plan. Anfang Dezember hatte er bei einem Trainingsunfall mehrere Knochenbrüche erlitten. Während der Reha und des späteren Trainings fühlte sich Evenepoel getrieben und unter Zeitdruck. „Ich fühlte mich ständig, als würde ich hinterherlaufen. Im Training war ich nie ganz ich selbst.“ Das habe ihn ausgelaugt. Bei den belgischen Meisterschaften vor der Tour brach er sich bei einem Sturz auch noch eine Rippe.
Programm bei der Tour de France durcheinander gewirbelt
Die erste Tour-Woche lief für den Belgier zunächst erfolgreich. In Caen gewann er das Zeitfahren, bei Evenepoel schwanden die Kräfte dann aber. Zudem wurde bei seinem Tour-Auftritt über einen möglichen Wechsel zum deutschen Rennstall Red Bull spekuliert.
Die 19. Tour-Etappe an diesem Freitag wird unterdessen wegen des Ausbruchs einer ansteckenden Rinderseuche verkürzt. Die schwere Alpen-Etappe von Albertville nach La Plagne wird nur noch eine Gesamtlänge von 95 Kilometern statt der ursprünglich geplanten 129,9 Kilometer haben. Somit werden nun auch weniger als die ursprünglichen 4.550 Höhenmeter absolviert.
Der Start soll in Albertville um 14.30 Uhr erfolgen, eine Stunde später als ursprünglich geplant. Eine Rinder-Herde, die sich im Gebiet des Col des Saisies befindet, sei von der Krankheit betroffen. Die Tiere mussten gekeult werden, hieß es weiter in der Mitteilung. Angesichts der Notlage der betroffenen Landwirte und um den reibungslosen Ablauf des Rennens zu gewährleisten, sei in Absprache mit den zuständigen Behörden beschlossen worden, den Anstieg zum Col des Saisies aus dem Programm zu nehmen.
In der Gesamtwertung führt Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG) vor dem Dänen Jonas Vingegaard Rasmussen (Team Visma, + 4:26 Minuten), dem Deutschen Florian Lipowitz (Red Bull Bora hansgrohe; + 11:01) und dem Briten Oscar Onley (Team Picnic PostNL, + 11:23).
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