Drei "Wo ist?"-Gadgets, die den Urlaub retten könnten
Scapade bietet drei Reise-Gadgets mit integrierten Trackern an, die über Apples "Wo ist?"-Netzwerk geortet werden können: einen Kartenhalter, eine Passhülle und ein TSA-Kofferschloss. ntv.de hat ausprobiert, ob sie ihr Geld wert sind.
Auf Reisen geht es gelegentlich hektisch zu und man ist oft müde, gestresst und abgelenkt. In solchen Situationen kann es schnell passieren, dass man etwas vergisst und liegen lässt, außerdem ist man eine leichtere Beute für Langfinger. Sind dann Kreditkarten, Ausweis oder der Koffer futsch, ist der Urlaub ruiniert. Drei neue Gadgets des in Zypern registrierten Startups Scapade sollen das verhindern, indem sie mit Trackern ausgestattet sind, die über Apples "Wo ist?"-Netzwerk geortet werden können. ntv.de hat sie ausprobiert.
MagCard Pro
Der 50 Euro teure MagCard Pro ist ein Kartenhalter, der magnetisch an einem MagSafe-fähigen iPhone andockt. Aufgeklappt kann er als stufenlos verstellbarer Standfuß für das Gerät dienen, was ihn doppelt praktisch auf Reisen macht.
Das Gadget ist aus rustikalem Kunstleder mit verstärkenden Plastikeinlagen gefertigt. Es ist sauber verarbeitet, die Nähte sind gerade und das Metallscharnier, das die beiden Hälften verbindet, macht einen stabilen Eindruck.
Insgesamt haben drei Plastikkarten im MagCard Pro Platz, ein Einschub im Inneren hat ein Sichtfenster aus milchigem Kunststoff. Die äußere Tasche ist etwas luftiger, weshalb sie besser für Visitenkarten geeignet ist. Bankkarten sitzen dort unter Umständen zu locker. Wenn man möchte, kann man in die Taschen auch zusammengefaltete Geldscheine stecken.
Robuster Eindruck, ...
Der MagCard Pro haftet fest und sicher an einem iPhone mit MagSafe-Rückseite. Er rührt sich auch kein bisschen, wenn man ihn aufklappt, um Karten zu entnehmen oder zu verstauen. Dabei rastet das Scharnier im komplett geöffneten Zustand ein.
Ansonsten lässt sich das Gelenk stufenlos verstellen, bis es wieder einrastet, wenn es geschlossen ist. Dabei ist es schwergängig genug, um in jedem Winkel zu halten. Damit ist der MagSafe Pro ein idealer Standfuß für das iPhone, wobei er das Gerät auch im Querformat halten kann. Das ist ideal für Videos oder wenn man das Telefon beim Laden auf dem Nachttisch als smartes Display nutzen möchte.
Die Einbindung in das "Wo ist?"-Netzwerk ist denkbar einfach. Man öffnet auf dem iPhone die entsprechende App, tippt auf der Registerkarte Objekte auf Objekt hinzufügen oder auf das Plus-Zeichen und dann auf Anderes Objekt. Im Anschluss hält man den Einschalter des MagCard Pro eine Sekunde und kurz darauf erscheint der Kartenhalter in der App.
Nachdem man auf Verbinden getippt hat, ändert man eventuell noch den Namen und tippt auf Fortfahren. Jetzt kann man noch ein passendes Emoji auswählen und tippt erneut auf Fortfahren.
... aber Ton weg
Im Anschluss zeigt die App noch, was bei verlorenen Objekten möglich ist. Aber nicht alles davon trifft auf den Scapade-Kartenhalter zu. Man kann ihn auf einer Karte lokalisieren, um zu ihm zu navigieren, oder ihn einen Ton abspielen lassen, um ihn zu finden. Es ist auch möglich, benachrichtigt zu werden, wenn man ihn zurücklässt. Man kann allerdings bei einem Verlust keine Nachrichten für Finder hinterlassen, die diese mit ihren iPhones auslesen könnten.
Im Test hat die Ortung einwandfrei funktioniert, aber der Ton, der bei der Suche helfen soll, verstummte nach wenigen Testdurchläufen. Dies kann ein Problem mit einem Gerät aus der frühen Fertigung sein, lässt aber Zweifel an der Qualität des Gadgets aufkommen.
Laut Scapade hält der integrierte Akku etwa neun Monate. Aufgeladen wird der MagCard Pro kabellos, man muss also über ein induktives Ladegerät verfügen. Eine leere Batterie ist in rund 1,5 Stunden wieder voll.
AirPass
Der Scapade AirPass kostet ebenfalls 50 Euro und dient als Reisepass-Hülle. Er ist aus den gleichen Materialien wie der MagCard Pro gefertigt und macht einen ähnlich rustikalen Eindruck. Zusätzliche Taschen in der Innenseite bieten Plätze für Plastik- oder Visitenkarten oder einen Personalausweis.
Der Reisepass wird mit seiner Rückseite in seine Halterung geschoben, damit man ihn nicht herausnehmen muss, um ihn zu öffnen. Er sitzt dort absolut sicher, man muss sich keine Sorgen machen, dass er herausrutschen könnte.
Der AirPass wird wie der Kartenhalter eingerichtet, und bisher funktioniert bei ihm auch noch der Suchton. Im Gegensatz zum MagSafe Pro lässt er sich aber nicht durch einen fünf Sekunden langen Druck auf den Einschalter ausschalten, obwohl dies so vom Hersteller angegeben wird.
Falls man das in der mitgelieferten Anleitung überhaupt lesen kann. Denn die Schrift in allen drei mitgelieferten Heftchen ist so winzig, dass auch gesunde Augen sie kaum erkennen können.
Auch der Akku des AirPass soll neun Monate halten. In zwei Stunden ist laut Scapade ein leerer Akku geladen.
AirLock
Das dritte Gadget ist ein Kofferschloss für 40 Euro. Es ist TSA-zertifiziert, was bedeutet, dass es mit einem Spezialschlüssel von Sicherheitspersonal geöffnet werden kann. Das ist speziell für die Einreise in die USA wichtig, wenn man vermeiden möchte, dass ein Schloss bei der Kontrolle aufgebrochen wird. Aber auch zahlreiche weitere Länder akzeptieren die Technik.
Das AirLock ist wie viele andere einfache TSA-Schlösser überwiegend aus Kunststoff gefertigt, wirkt aber stabil genug, um seine Aufgabe zu erfüllen. Und die ist, einen schnellen Zugriff von Langfingern zu verhindern. Dafür muss es nicht aus massivem Stahl sein, Diebe könnten schließlich auch den Griff, die Ösen oder den Reißverschluss eines Koffers knacken oder dessen Seitenwände aufschneiden. Profis haben oft TSA-Schlüssel. Deshalb reicht auch ein vergleichsweise dünnes Stahlkabel aus, mit dem Gepäckstücke gesichert werden.
Das AirLock funktioniert grundsätzlich wie andere TSA-Schlösser. Seine Kombination ist ab Werk auf 000 eingestellt. Um sie zu ändern, legt man einen Schalter um, gibt eine neue Kombi ein und bewegt den Schalter in seine Ausgangsposition zurück.
Um das Schloss mit "Wo ist?" zu verbinden, drückt man wie bei den anderen beiden Scapade-Gadgets kurz einen Schalter. Auch bei diesem Gerät funktioniert bisher alles einwandfrei. Wie den AirPass kann man das Gerät aber nicht ausschalten, obwohl es in der ebenfalls viel zu kleinen Anleitung steht.
Scapade gibt die Nutzungsdauer mit etwa drei Monaten an. Das AirLock wird nicht induktiv, sondern über einen USB-C-Anschluss aufgetankt, eine volle Ladung dauert etwa zwei Stunden.
Fazit
Die drei "Wo ist?"-Reisebegleiter machen grundsätzlich einen guten Eindruck und sie können das, wozu sie da sind. Der defekte Lautsprecher des Kartenhalters und die Geräte, die sich nicht ausschalten lassen, können Probleme von Vorserien-Produkten sein, sind aber auch ein Grund zur Vorsicht.
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