Häufige WLAN-Probleme und ihre Lösungen
Früher waren es oft nur Smartphone und Laptop, aber inzwischen sind vom Heizkörper-Thermostat über Lautsprecher bis zur Spülmaschine immer mehr Geräte WLAN-fähig. Das Internet der Dinge ist Alltag geworden. Das macht es umso nerviger, wenn das heimische Netz nicht mitspielt, Geräte nicht erkannt werden, Verbindungen abbrechen oder viel zu lahm sind. Zum Glück sind die Probleme oft einfach zu lösen, wenn man sie einmal identifiziert hat. ntv.de erklärt die häufigsten Ursachen und wie man sie beseitigt.
Router neu starten
Wir schreiben das Jahr 2025, aber noch immer ist die wirkungsvollste Methode, Router-Probleme zu beheben, den Stecker zu ziehen und nach mindestens zehn Sekunden wieder einzustecken. Dies könne "Probleme mit der Internetverbindung beheben, in einigen Fällen die Verbindungsgeschwindigkeit beschleunigen und häufige Probleme bei der drahtlosen Datenübertragung lösen", schreibt Google. Manchmal liest man sogar die Empfehlung, den Router regelmäßig neu zu starten, damit Verbindungen neu ausgehandelt werden und das Gerät Datenmüll aus dem Speicher wirft.
Eleganter als den Stecker zu ziehen, ist dies über die Benutzeroberfläche zu tun. Bei einer Fritzbox mit FritzOS 8 öffnet man sie beispielsweise, indem man ins Adressfeld des Browsers fritz.box eingibt und die Eingabetaste drückt. Nachdem man gegebenenfalls das Router-Passwort eingegeben hat, klickt man links im Menü erst auf System und dann auf Sicherung. Im Anschluss wählt man Fritz!Box neu starten aus.
Möglicherweise kann auch eine Selbstdiagnose der Fritzbox bei der Problemlösung helfen. Dazu klickt man in der Benutzeroberfläche im Menü links auf Diagnose, dann auf Funktion - Starten. Bei anderen Routern findet man eine Anleitung eventuell im Handbuch oder auf einer Support-Seite des Herstellers.
Wenn man den Stecker ziehen muss, wartet man 15 Sekunden, bis man ihn wieder anschließt. Die Verzögerung ist wichtig, damit sich alle Kondensatoren (kleine Stromspeicher) leeren.
Optimalen Router-Standort wählen
Zeigt das WLAN-Symbol auf dem Computer oder Smartphone nur wenige aktive Wellen an, ist die Verbindung schwach. Das könnte daran liegen, dass die Entfernung zum Router zu groß ist oder Mauern und Möbel die Verbindung stören. Dann sollte man zuerst versuchen, ihn besser zu platzieren, soweit dies der Internetanschluss zulässt.
Grundsätzlich sollte das Gerät zentral stehen. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass es im Zentrum der Wohnung platziert wird. Wichtig ist, dass der Router alle Räume erreicht, in denen WLAN-Geräte genutzt werden.
Weil seine Antennen rundherum abstrahlen, platziert man ihn idealerweise nicht an einer Wand. Weil der Router aber nun mal in der Nähe der Internet-Anschlussbuchse aufgestellt werden muss, ist dies nicht immer möglich. Dann sollte man wenigstens darauf achten, dass er nicht in einer Zimmerecke steht.
Im Raum sollte der Router von allen Positionen aus sichtbar sein und nicht von Möbeln, dem Fernseher oder anderen Einrichtungsgegenständen verdeckt werden. Wenn man ihn sieht, hat auch das WLAN freie Bahn.
Hat man eine Fritzbox, kann man die zugehörige WLAN-App nutzen, um den Router optimal zu platzieren. Dazu muss man die Anwendung nur installieren und an verschiedenen Positionen WLAN-Durchsatz messen antippen. Außerdem sieht man in Echtzeit die Signalstärke der Fritzbox. Idealerweise ist der gemessene Datendurchsatz immer mindestens so hoch, wie es der Internetanschluss erlaubt.
Störquellen ausweichen
Besonders metallische oder wasserhaltige Objekte wie Heizkörper, Kühlschrank oder Zimmerpflanzen reduzieren die Qualität des WLAN-Signals deutlich. Das gilt auch für Rigips-Platten, wenn sie beispielsweise mit Aluminiumfolie isoliert sind oder Metallprofile zur Stabilisierung haben. Auch moderne Fenster können WLAN stark ausbremsen, wenn sie eine metallische Beschichtung zur Wärmedämmung oder zum UV-Schutz haben - das erklärt oft Empfangsprobleme auf dem Balkon oder der Terrasse.
Die beste Sicht hat man gewöhnlich von oben, deshalb ist es auch gut, wenn der Router möglichst weit oben auf einem Regal oder Schrank platziert wird. Wichtig: Man sollte darauf achten, dass sich keine anderen Funksender in der Nähe des Routers befinden. Das können beispielsweise Bluetooth-Geräte oder Funk-Lautsprecher, aber auch die Mikrowelle sein.
Funk optimieren
Besonders in Mehrfamilienhäusern gibt es sehr viele Geräte in vielen verschiedenen Netzwerken. Wenn eine große Zahl von ihnen im gleichen Kanal funkt, stören sie einander. Normalerweise suchen Router selbstständig weniger frequentierte Kanäle, aber das klappt nicht immer und man muss selbst ran. Wie es geht, findet man im gedruckten Handbuch oder auf der Webseite des Herstellers.
Bei einer Fritzbox findet man die Einstellungen in der Übersicht der Benutzeroberfläche unter WLAN - Funkkanal. Ein Blick weiter unten auf Belegung der WLAN-Funkkanäle zeigt, ob die Fritzbox gut gewählt hat. Falls nicht, klickt man oben Funkkanal-Einstellungen anpassen an. Danach kann man nach einem Klick auf Autokanal eine eigene Entscheidung treffen.
2,4 GHz, 5 GHz oder 6 GHz?
An dieser Stelle sieht man auch, dass Router gewöhnlich in zwei Frequenzen funken: 2,4 und 5 Gigahertz (GHz). Brandneue können zusätzlich auch das 6-GHz-Band nutzen. Grundsätzlich besitzen 5-GHz-Netze und besonders das 6-GHz-Band auf kurzen Distanzen eine geringere Störungsanfälligkeit und bieten einen höheren Datendurchsatz. 2,4-GHz-Verbindungen können bei geringeren Datenraten längere Strecken überbrücken. Auf dieser Frequenz tummeln sich aber besonders viele Geräte, was sie sehr störanfällig macht.
Um herauszufinden, auf welcher Frequenz der Rechner funkt, klickt man unter Windows 10 auf die Verbindung unten rechts in der Taskleiste und wählt Eigenschaften. Unter Windows 11 klickt man auf das WLAN-Symbol und anschließend auf den Pfeil hinter der aktiven WLAN-Verbindung. Die gesuchten Werte ruft man dann durch einen Klick auf das Info-Zeichen auf.
Am Mac hält man die Alt-Taste (Option) gedrückt und klickt dann das WLAN-Symbol an - die gewünschte Info steht hinter Kanal. Bei Android-Smartphones erfährt man die Frequenz nach einem Tipper auf das Zahnrad-Symbol einer WLAN-Verbindung. Bei iPhones geht das nicht direkt, hier benötigt man eine zusätzliche App, beispielsweise Fritz!App WLAN bei Fritzboxen oder Network Analyzer, oder muss in die Benutzeroberfläche des Routers gehen.
Tipp: Mit den genannten Werkzeugen kann man auch prüfen, wie hoch die Datenrate ist.
5 GHz/6 GHz erzwingen/bevorzugen
Weil nicht alle Geräte (Clients) 5 GHz und schon gar nicht 6 GHz beherrschen, aber man auch weiter entfernte Ecken abdecken möchte, sollten alle Frequenzen im Router aktiviert sein. Gewöhnlich haben sie die gleiche SSD (Namen). Wenn man jedoch feststellt, dass sich der Laptop immer wieder über 2,4 GHz verbindet, obwohl er in guter Reichweite für 5 oder 6 GHz ist, hilft es unter Umständen, dem 5- oder 6-GHz-Netz einen eigenen Namen zu geben. Danach wählt man dieses Netzwerk auf dem Rechner aus. Außerdem kann man so andere Geräte, die nicht so wichtig sind, zwingen, im 2,4-GHz-Netz zu bleiben.
Das ist allerdings keine gute Einstellung, wenn Geräte unter einer gemeinsamen SSID kommunizieren sollen. Windows-Rechner kann man dann alternativ dazu bringen, 5 oder 6 GHz zu bevorzugen. Dazu öffnet man den Geräte-Manager, in dem man ins Suchfenster neben dem Windows-Symbol den Begriff eingibt.
In dem Tool manövriert man anschließend zu Netzwerkadapter, klickt auf den kleinen Pfeil davor und wählt den Adapter aus, dessen Bezeichnung WLAN oder Wifi oder Wireless enthält. Nach einem Rechtsklick auf den Namen findet man unter Eigenschaften - Erweitert die Möglichkeit, bei Wert: 5 GHz Only einzustellen. Bei 6 GHz sieht es ähnlich aus - falls es der Adapter gestattet.
Internetverbindung testen
Meistens sind die Provider nicht schuld, aber manchmal sind sie es. Um das auszuschließen, misst man die Geschwindigkeit direkt am Internetanschluss. Dazu verbindet man am besten ein Notebook per LAN-Kabel mit dem Router. Danach geht man im Browser zum Geschwindigkeitstest der Bundesnetzagentur, lädt die entsprechende App herunter und installiert sie.
Nach dem Start der Anwendung folgt man den Anweisungen. Gegebenenfalls muss man den Standortzugriff akzeptieren, auf jeden Fall muss man den Namen des Internetanbieters auswählen. Die App versucht, die vertraglich zugesicherten Datenraten automatisch abzurufen, sicherheitshalber sollte man sie aber zur Hand haben. Notfalls geht es aber auch ohne die Infos, man hat dann lediglich keinen Vergleich von tatsächlicher mit vertraglich zugesicherter Geschwindigkeit.
Tipp: Mit der App der Bundesnetzagentur kann man auch Messreihen zum Nachweis einer Unterversorgung durchführen.
Eine weitere gute Mess-Alternative für die zahlreichen Fritzbox-Nutzer ist der Speedtest Zack des Herstellers Fritz! GmbH (früher AVM). Im Test lieferte er ähnlich akkurate Ergebnisse wie das Werkzeug der Bundesnetzagentur.
Hat man gar keine Internetverbindung, nutzt man am besten ein Smartphone mit mobilem Internet, um die Störungshilfe des Anbieters aufzurufen. Dort sieht man bei großflächigen Problemen gewöhnlich sofort einen Hinweis oder kann prüfen, ob es Probleme an der eigenen Adresse gibt. Hier geht’s beispielsweise zu den Pannenhilfen von Vodafone, Telekom, O2, Pyür oder 1&1.
Statt am WLAN kann es auch am verbundenen Gerät (Client) liegen, mit dem man Verbindungsprobleme hat. Dazu prüft man am einfachsten, ob es mit einem anderen Client funktioniert. Ist das der Fall, hilft oft schon ein Neustart oder eine aktuelle Firmware löst das Problem.
Fehlersuche auf Windows-Rechnern
Wenn das nichts bringt, kann man bei Windows-Rechnern den Fehler vielleicht über die Systemeinstellungen finden. Dazu klickt man rechts unten mit der rechten Maustaste auf das WLAN-Symbol. Bei Windows 10 wählt man anschließend Problembehandlung, dann WLAN und Weiter aus, unter Windows 11 Diagnostizieren von Netzwerkproblemen. Das System führt daraufhin eine Diagnose durch und bietet bei gefundenen Problemen Lösungen an.
Man kann auch noch versuchen, die Netzwerkverbindung neu einzurichten. Dafür klickt man rechts unten in der Taskleiste auf das WLAN-Symbol und danach mit der rechten Maustaste auf die bestehende Verbindung. Im Menü wählt man dann Nicht speichern. Im Anschluss stellt man die Verbindung erneut her.
Fehlersuche auf einem Mac
Bei einem Mac-Rechner hält man die Alt-Taste gedrückt und klickt rechts oben auf das WLAN-Symbol. Danach wählt man Diagnose für drahtlose Umgebungen öffnen aus, klickt auf Fortfahren und folgt den Anweisungen. Falls das Problem in diesem Moment nicht besteht, kann man die Verbindung überwachen lassen. Taucht ein Fehler auf, wird man informiert und erhält Empfehlungen, was zu tun ist.
Um die Verbindung zurückzusetzen, klickt man (ohne Alt-Taste) auf das WLAN-Symbol und danach auf das Drei-Punkte-Menü hinter der Verbindung. In einem Pop-up-Fenster wählt man dann Dieses Netzwerk ignorieren aus und bestätigt die Entscheidung. Im Anschluss stellt man die Verbindung über das WLAN-Symbol erneut her, indem man sie unter Andere Netzwerke auswählt und das Passwort eingibt.
Fehlersuche auf Smartphones
Macht das Smartphone Probleme, kann man nicht allzu viel machen. Wenn ein Neustart und das Ein- und Ausschalten des WLAN nicht helfen, ist manchmal eine neue Verbindung erfolgreich. Dazu muss man zunächst die alte löschen.
Bei Android-Geräten zieht man dazu am einfachsten die Benachrichtigungsleiste vom oberen Displayrand nach unten und tippt länger auf das WLAN-Symbol. Im Anschluss tippt man ebenfalls länger auf das heimische Netz oder das Zahnrad dahinter und wählt Entfernen. Danach taucht das Netz in der WLAN-Liste wieder auf und man stellt die Verbindung erneut her.
Auf einem iPhone manövriert man in den Einstellungen zu WLAN, tippt dann hinter dem Problem-Netzwerk auf das Info-Symbol und anschließend auf Dieses Netzwerk ignorieren. Nach einer Weile erscheint es wieder in der Liste und man meldet sich mit dem Passwort erneut an.
Reichweite erhöhen
Wenn die WLAN-Reichweite des Routers für die Größe der Wohnung einfach zu knapp ist, kann man sie mit Repeatern vergrößern. Sie empfangen das WLAN-Signal des Routers und strahlen es mit einem eigenen Funkmodul ab. Viele Geräte haben zusätzlich einen oder mehrere LAN-Anschlüsse, mit denen beispielsweise Computer per Kabel verbunden werden können.
Bei der Auswahl sollte man darauf achten, dass der Repeater zum Router und dem gebuchten Internetanschluss passt und man kein Geld zum Fenster hinauswirft. Ist die Internetverbindung lahm, zündet auch eine schnelle Erweiterung keinen Turbo. Es ist möglich, Repeater anderer Hersteller zu verwenden, aber es empfiehlt sich, die Geräte vom Produzenten des Routers zu wählen, da sie normalerweise perfekt zusammenarbeiten.
Repeater ideal platzieren
Wichtig ist, den Repeater in idealer Entfernung zum Router zu platzieren, um die größtmögliche Reichweite bei gleichzeitig gutem Datendurchsatz zu erreichen. Bei Fritz-Repeatern hilft dabei die WLAN-App der Fritz! GmbH, die Geräte von Devolo unterstützen die Positionierung mit einer LED-Anzeige.
In komplizierten Haushalten lohnt sich eventuell auch der Einsatz einer Heatmap-Software, mit der man ganz genau ausmessen kann, wo Router und Repeater ihre Arbeit am besten erledigen. Meistens sind gute Anwendungen kostenpflichtig, Smartphone-Nutzer können WiFiman ausprobieren (iOS/Android).
Statt einen neuen Repeater zu kaufen, ist es auch möglich, einen alten Router wiederzubeleben. Das ist vor allem bei Fritzboxen eine gute Alternative. Wie das funktioniert, erklärt die Fritz! GmbH auf einer Support-Seite. Möchte man ein neueres Modell in ein Mesh-Netzwerk als Repeater einbinden, findet man eine Anleitung hier.
Größere Distanzen überbrücken
Herkömmliche Repeater stoßen an ihre Grenzen, wenn längere Distanzen mit Hindernissen überwunden werden sollen. Mehr als zwei sollten nicht nacheinander verbunden sein (Kaskade), da das die Leistung erheblich einschränkt.
Besser ist es, ein Mesh-Netzwerk zu spannen, bei dem sich die sogenannten Knotenpunkte eine SSID teilen und miteinander aushandeln, wer wann welchen Client übernehmen soll. Idealerweise haben die Geräte eine separate Funkverbindung (Backhaul) zum Router, womit sie Clients keine Bandbreite wegnehmen. Allerdings muss auch das Endgerät mitspielen. Manche wechseln nur widerwillig den Knotenpunkt, manchmal nur nach einem Verbindungsabbruch. Das ist das gleiche Problem wie beim Wechsel zwischen 2,4, 5 oder 6 GHz.
Alternativ zu Repeatern bieten sich Powerline-Geräte an, die mit Steckdosen verbunden Stromleitungen für den Datentransport nutzen. Auch diese Geräte kann man in ein Mesh-Netzwerk integrieren.
Theoretisch können Powerline-Adapter Distanzen von mehreren Dutzend Metern ohne allzu große Verluste bei der Datenrate überbrücken. Allerdings muss das Umfeld passen. Etagen können ein Problem sein, da in mehrgeschossigen Häusern Stromnetze oft getrennt arbeiten. Powerline-Geräte werden außerdem oft durch andere elektrische Geräte wie Waschmaschinen oder Kühlschränke gestört und sind nicht gut für Mehrfachsteckdosen geeignet.
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