In Tel Aviv haben Zehntausende Menschen gegen die Pläne der israelischen Regierung protestiert, den Gaza-Krieg auszuweiten. Zu der Demonstration aufgerufen hatten die Familien von Geiseln. Sie fürchten um das Leben der Verschleppten.

Zehntausende Menschen haben in Tel Aviv gegen eine Ausweitung des Gaza-Kriegs und für die Freilassung der von der Terrormiliz Hamas verschleppten Geiseln demonstriert. Das berichten israelische Medien und die Nachrichtenagentur AFP. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte demnach das Forum der Angehörigen der Geiseln.

Die Demonstrierenden hielten dabei Plakate mit Fotos der Geiseln in die Höhe. Das Forum der Geisel-Familien sprach von rund 100.000 Teilnehmern. Die Polizei nahm mehrere Demonstranten fest.

"Entscheidung bringt das Leben der Geiseln in Gefahr"

Die Angehörigen fürchten um das Leben der Geiseln, sollte das israelische Militär die Pläne umsetzen. "Mein Jossi wurde wegen der Intensität der Kämpfe getötet", rief Nira Scharabi, die Witwe der ums Leben gekommenen Geisel Jossi Scharabi, einem Bericht der Zeitung "Haaretz" zufolge. Die Entscheidung des Sicherheitskabinetts für eine Ausweitung des Kriegs bringe "das Leben der Geiseln wissentlich in Gefahr".

Der Geisel-Angehörige Shahar Mor Zahiro sagte der AFP an die Adresse des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu gerichtet: "Wenn Sie in bestimmte Teile des Gazastreifens einmarschieren und die Geiseln ermordet werden, dann werden wir Sie auf Plätzen, bei Wahlkämpfen, immer und überall verfolgen."

Auch international Kritik an Israels Plänen

Das israelische Sicherheitskabinett unter Netanjahu hatte am Freitag beschlossen, dass das Militär die Stadt Gaza einnehmen soll. Die Pläne sorgen in Israel und international für scharfe Kritik. Nicht nur wird befürchtet, dass sich die bereits katastrophale Lage der Palästinenser im Gazastreifen weiter verschlimmert. Die Angehörigen der von der Hamas und ihren Verbündeten festgehaltenen Geiseln haben auch Angst, dass die Geiseln jetzt getötet werden könnten.

Das Militär geht davon aus, dass die Geiseln in Gebieten festgehalten werden, die die Armee derzeit nicht kontrolliert, das heißt möglicherweise auch in der Stadt Gaza. Nach israelischer Einschätzung befinden sich derzeit noch 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen etwa 20 noch am Leben sein sollen.

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