Kurz bevor sie in Kraft getreten wären, hat US-Präsident Trump die neuen Zölle gegen China offenbar erneut verschoben. Das berichten mehrere US-Medien. Andernfalls wären gegenseitige Zölle von weit mehr als 100 Prozent fällig geworden.

Die USA haben die Einführung ihrer angedrohten Zölle gegen China offenbar um weitere 90 Tage verschoben - kurz, bevor sie in Kraft treten sollten. US-Präsident Donald Trump habe einen entsprechenden Erlass unterzeichnet, berichten die Nachrichtenagentur Reuters und der Sender CNBC unter Berufung auf Vertreter des Weißen Hauses. Eine Stellungnahme Chinas lag zunächst nicht vor.

Trump hatte sich kurz zuvor optimistisch über den Verlauf der Verhandlungen geäußert. Die Verhandlungen würden "ziemlich gut" laufen, sagte er vor Journalisten im Weißen Haus. Er betonte zudem seine "sehr gute Beziehung" zu dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping.

China hofft auf "positive Ergebnisse" im Zollkonflikt

Die chinesische Führung hatte kurz zuvor erklärt, auf "positive Ergebnisse" im Zollkonflikt zu hoffen. "Wir hoffen, dass die USA mit China zusammenarbeiten werden, um (...) auf der Grundlage von Gleichheit, Respekt und gegenseitigem Nutzen positive Ergebnisse anzustreben", erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian.

Trump hatte Anfang April hohe Zölle gegen China verhängt, Peking reagierte mit Gegenzöllen, woraufhin Trump wiederum seine Zölle erhöhte. Zwischenzeitlich lag das beidseitige Zollniveau bei deutlich über einhundert Prozent. Mitte Mai einigten sich die beiden Länder bei Gesprächen in Genf dann darauf, die Aufschläge für zunächst 90 Tage stark zu reduzieren. Diese Vereinbarung wäre am 12. August ausgelaufen.

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