Nach heftigen Regenfällen und Überschwemmungen im Südwesten Japans haben die Behörden Millionen Menschen zur Evakuierung aufgerufen. Mehrere werden bereits vermisst. In der Präfektur Kumamoto wurde die höchste Warnstufe ausgerufen.

Anhaltende Regenfälle auf der südlichen Hauptinsel Kyushu in Japan haben Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Mehrere Menschen wurden als vermisst gemeldet. Die japanische Wetterbehörde rief am frühen Montagmorgen für die Stadt Kumamoto die höchste Warnstufe aus.

Mehr als drei Millionen Menschen in Kumamoto und sechs weiteren Präfekturen wurde laut der Katastropenschutzbehörde am Montagmorgen die Evakuierung empfohlen. Etwa 384.000 Einwohner der am stärksten vom Starkregen getroffenen Region Kumamoto sind demnach von der höchste Warnstufe betroffen.

Wassermassen vor allem in der Präfektur Kumamoto

"Die Situation ist lebensbedrohlich", erklärte der japanische Wetterdienst mit Blick auf Erdrutsche und Überschwemmungen. "Selbst an Orten, an denen normalerweise keine Katastrophen zu erwarten sind, ist höchste Wachsamkeit geboten."

Bis zum frühen Montagmorgen fielen in der Stadt Tamana mehr als 37 Zentimeter Regen - laut Wetterdienst ein Rekord für die Region. Medienberichte aus verschiedenen Ortschaften in der Präfektur Kumamoto zeigten Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge, die etwa einen Meter tief unter Wasser standen. Angeschwollene Flüsse rissen Fahrzeuge mit und beschädigten Straßen. 

Mehrere Verletzte und Vermisste

Die heftigen Regenfälle hatten in der vergangenen Woche eingesetzt. In der südlichen Präfektur Kagoshima wurden vier Menschen verletzt, eine Person wird vermisst. In der Stadt Kumamoto suchen Rettungskräfte nach drei Vermissten. Eine dreiköpfige Familie wurde auf dem Weg zu einer Evakuierungsstelle von einer Schlammlawine erfasst. Zwei Personen konnten lebend geborgen werden, eine dritte Person wird noch vermisst.

In Kumamoto und in der benachbarten Präfektur Fukuoka wird nach Menschen gesucht, die in reißende Flüsse gestürzt sind. Fernsehbilder zeigten schlammige Fluten, umgestürzte Bäume und Anwohner, die durch knietiefes Hochwasser wateten.

Extremwetter schon seit Juni

Der starke Regen beeinträchtigte auch Reisende während der buddhistischen "Bon"-Feiertagswoche in Japan. Die Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Kagoshima und Hakata im Norden von Kyushu sowie der Nahverkehr wurden am Montagmorgen eingestellt. Auch die Stromversorgung war betroffen: Rund 6.000 Haushalte waren nach Angaben des Versorgers Kyushu Electric Power Co. ohne Elektrizität.

Das Wetter macht den Menschen in Japan schon seit einigen Wochen zu schaffen. Sie hatten sich bereits durch den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Aufzeichnungen gekämpft, Anfang August wurden neue Rekordtemperaturen gemessen. Laut der Brand- und Katastrophenschutzbehörde wurden diesen Sommer bislang mehr als 53.000 Menschen wegen Hitzschlags in Krankenhäuser eingeliefert.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke