Gedämpfte Hoffnung, gestiegene Erwartung
US-Präsident Trump dämpft die Erwartungen an das Treffen in Alaska. Trotzdem könnten die USA den russischen Präsidenten Putin einen Deal anbieten. Wird es zumindest der Beginn vom Ende des Krieges?
Noch am vergangenen Dienstag hatte die Sprecherin von Donald Trump versucht, die Erwartungen an das Gespräch zwischen dem US-Präsidenten und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dämpfen: Dies sei eher eine Zuhörübung für Trump, so Sprecherin Karoline Leavitt. Der Präsident wolle so besser verstehen, wie der Krieg gegen die Ukraine hoffentlich beendet werden könne. Wege für einen Waffenstillstand ausloten sei die oberste Priorität bei dem Gespräch.
Aber inzwischen sind die Erwartungen gewachsen. Als großes Treffen bezeichnet der US-Präsident selbst die Zusammenkunft mit Putin. Sie werde gleichermaßen wichtig für Russland und die USA sein. Vor allem weil bei einem erfolgreichen Verlauf viele Leben gerettet werden könnten.
Deal mit den USA laut Medienbericht
Der britische Daily Telegraph berichtet, dass Trump Putin möglicherweise einen Deal anbieten könnte: Demnach arbeiten die Mitarbeiter des Weißen Hauses an einer Vereinbarung, nach der Russland Zugang zu seltenen Erden in Alaska bekommen soll.
Außerdem sollen einige Sanktionen gegen die russische Luftfahrtindustrie aufgehoben werden. Bereits seit Monaten versucht Russland, mit Milliarden US-Dollar aus eingefrorenem Staatsvermögen Flugzeuge von Boeing zu kaufen. Das könnte bei einem Waffenstillstand möglich sein und würde wiederum dem kriselnden US-Unternehmen helfen - wobei Trump auf Fragen zu so einem Deal bislang nur ausweichend geantwortet hat.
Bilaterales Gespräch zwischen Putin und Selenskyj?
Direkt nach dem bilateralen Gespräch mit Putin will Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj informieren, anschließend die europäischen Regierungschefs. Und dann geht es hoffentlich schnell weiter, so der US-Präsident - und zwar mit einer Zweier-Runde zwischen Putin und Selenskyj. Er, Trump, könne auch gerne daran teilnehmen - wenn Putin und Selenskyj ihn denn dabei haben wollten.
Wobei Trumps Vertrauen, dass Putin sich wirklich an Abmachungen hält, nicht gerade überbordend ist. Zu oft hätte er schon mit dem russischen Präsidenten gesprochen und anschließend habe er ein Pflegeheim oder Apartmenthaus mit Raketen beschossen. Sollte das wieder der Fall sein, droht Trump mit harten Konsequenzen. So hat US-Finanzminister Scott Bessent schon Sanktionen angekündigt, wenn das Gespräch in Alaska kein Erfolg werden sollte.
Strafzölle gegen russische Partnerländer
Grundsätzlich sollten am vergangenen Freitag Strafzölle gegen Länder verhängt werden, die mit Russland Handel betreiben - so es bis dahin keinen Waffenstillstand gibt. Als erstes Land wird Indien ab Ende August mit der Strafabgabe belegt. Das Land kauft große Mengen Öl in Russland ein. Wenn es keine Einigung gibt, könnten weitere Länder folgen, so Bessent. Hier ist zum Beispiel China im Gespräch.
Dass Trump sich in Alaska einmal mehr als "Dealmaker" zeigen will, ist bekannt. Aber das Interesse an einem Frieden hat auch durchaus einen wirtschaftlichen Hintergrund. Das hat Vizepräsident JD Vance noch einmal deutlich gemacht: Die USA wollen eine friedliche Einigung, das Töten beenden.
Keine Rüstungshilfen mehr für die Ukraine
Aber sie wollen auch kein Steuergeld mehr für den Krieg ausgeben, der im Hinterhof von Europa stattfinde, erklärte Vance in einem Interview auf Fox News. Und er hat den Ukrainern angekündigt, dass auch ihnen einiges abverlangt werde für einen Waffenstillstand.
Man versuche jetzt, eine Einigung zu finden, mit der beide Seiten einigermaßen leben könnten, mit der auf jeden Fall das Töten aufhöre. Aber dabei werde voraussichtlich eine Lösung herauskommen, mit der sowohl die Russen als auch die Ukrainer einigermaßen unglücklich sein würden.
Samuel Charap, Russlandexperte bei dem überparteilichen Thinktank "Rand", ist dennoch vorsichtig optimistisch. Das Gespräch in Alaska werde wohl kaum das Ende sein, aber vielleicht der Beginn vom Ende eines Krieges, der schon über drei Jahre dauert.
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