Eine geplante Wahlkreisreform in Texas hat in den USA Zehntausende Menschen auf die Straße getrieben. Ihr Unmut richtet sich dabei nicht nur gegen die Pläne der texanischen Republikaner, sondern zunehmend gegen Präsident Trump.

Der Vorstoß der Republikaner in Texas für einen neuen Wahlkreiszuschnitt hat in den USA landesweit Proteste von pro-demokratischen Aktivisten und Gewerkschaften ausgelöst. An den mehr als 300 Veranstaltungen in 44 Bundesstaaten und der Hauptstadt Washington nahmen Zehntausende Menschen teil.

Allein in der texanischen Hauptstadt Austin demonstrierten nach Berichten lokaler Medien etwa 5.000 Menschen - in erster Linie gegen den von den Republikanern geplanten Neuzuschnitt von Wahlkreisen, mit dem die Partei von US-Präsident Donald Trump einen Sieg bei anstehenden Wahlen sicherstellen will. "Sie tun das, weil sie Angst haben", sagte der frühere demokratische Kongressabgeordnete Beto O'Rourke bei der Kundgebung in Austin. "Sie fürchten die Macht, die sie heute hier sehen."

Der Protest richtet sich aber nicht nur gegen die Regierung von Texas, sondern auch gegen den US-Präsidenten selbst: Die Demonstrationen standen unter dem Motto "Fight the Trump Takeover" ("Bekämpft Trumps Machtübernahme").

Republikaner wollen Mehrheit in US-Kongress sichern

Aktueller Hintergrund ist das Kräfteverhältnis im US-Kongress, der aus zwei Kammern besteht: Repräsentantenhaus und Senat. Derzeit haben Trumps Republikaner in beiden Kammern eine knappe Mehrheit. Noch vor den Kongresswahlen im November 2026 wollen die Republikaner mehrere Wahlkreise in Texas zu ihren Gunsten verändern - mit möglichen Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis im Repräsentantenhaus.

Das gezielte Ziehen von Wahlkreisgrenzen wird in den USA "Gerrymandering" genannt. Beide Parteien - Republikaner wie Demokraten - haben in der Vergangenheit diese Taktik bereits genutzt, um sich bei Wahlen systematisch Vorteile zu verschaffen.

Demokraten in Texas wollen Wahlkreisreform verhindern

Aus Protest gegen die aktuellen Pläne hatten Anfang August mehr als 50 demokratische Abgeordnete aus dem Parlament von Texas ihren Bundesstaat verlassen. Sie wollen damit den Republikanern die für eine Abstimmung über den neuen Wahlkreiszuschnitt nötige Beschlussfähigkeit im Parlament verwehren.

Diese demokratischen Abgeordneten halten sich größtenteils im Bundesstaat Illinois auf und sind damit außerhalb der Reichweite von zivilrechtlichen Haftbefehlen, die in Texas gegen sie vollstreckt werden könnten. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte eine Sondersitzung einberufen, die am Freitag ohne Ergebnis endete. Er berief umgehend eine zweite Sondersitzung ein.

Demokraten reagieren mit eigener Wahlkreisreform

US-Präsident Trump hatte den neuen Zuschnitt der Wahlkreise gefordert. Der Konflikt hat sich inzwischen zu einer landesweiten politischen Auseinandersetzung entwickelt.

Der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, stellte am Donnerstag einen eigenen Plan für einen neuen Wahlkreiszuschnitt in seinem Bundesstaat vor. Dieser soll den Demokraten dort fünf zusätzliche Kongresssitze sichern und damit mögliche Gewinne der Republikaner in Texas ausgleichen.

Die texanischen Demokraten erklärten, sie würden erst nach Texas zurückkehren, wenn die neuen Wahlkreiskarten für Kalifornien vorgelegt seien.

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