Wenige Stunden vor dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus hat Russland wieder massive Angriffe gestartet. In der Großstadt Charkiw wurde ein Wohnhaus getroffen. Präsident Selenskyj spricht von einem "zynischen" Angriff.

Ungeachtet der derzeitigen Gespräche über einen möglichen Frieden in der Ukraine gehen die russischen Angriffe weiter. Laut der ukrainischen Luftwaffe hat das russische Militär in der Nacht vier Raketen und 140 Drohnen abgefeuert. Es sei der schwerste Angriff seit dem 4. August gewesen. 88 Drohnen konnten demnach abgeschossen werden. An 25 Orten seien Einschläge verzeichnet worden.

Einer davon war ein Wohngebiet in der ostukrainischen Großstadt Charkiw. Nach Angaben örtlicher Behörden wurden mindestens sieben Menschen getötet. Unter den Toten seien ein Kleinkind und ein 16-jähriger Junge. Zudem seien 20 Menschen verletzt worden, unter ihnen sechs Kinder. Laut Bürgermeister Ihor Terechow schlugen in der Nacht vier russische Kampfdrohnen in einem mehrgeschossigen Wohnhaus ein. 

Das Wohnhaus in Charkiw wurde schwer beschädigt.

Angriffe auch in Saporischschja und Odessa

Am Morgen trafen Raketen auch die Großstadt Saporischschja. Ziel sei die Infrastruktur der Stadt gewesen, erklärte der Militärgouverneur des Gebietes, Iwan Fedorow. Es gab mindestens drei Tote und 20 Verletzte.

Auch in der südukrainischen Region Odessa griff die russische Armee dem Regionalgouverneur Oleh Kiper zufolge mit Drohnen an. Bei einer Kraftstoffanlage sei ein Feuer ausgebrochen.

Selenskyj beklagt "zynischen" Angriff

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf der Plattform X von einem "zynischen" Angriff. "Alle streben nach würdigem Frieden und echter Sicherheit. Und genau in diesem Moment greifen die Russen Charkiw, Saporischschja, die Region Sumy und Odessa an und zerstören Wohngebäude und unsere zivile Infrastruktur."

Die russische "Kriegsmaschinerie" zerstöre weiterhin Leben. "Putin wird demonstrative Tötungen begehen, um den Druck auf die Ukraine und Europa aufrechtzuerhalten und diplomatische Bemühungen zu demütigen", so Selenskyj. Genau deshalb bitte er um Unterstützung, "um den Tötungen ein Ende zu setzen". Die Ukraine brauche "verlässliche Sicherheitsgarantien", und Russland dürfe für den Krieg nicht noch belohnt werden.

Im Laufe des Tages wird Selenskyj zusammen mit anderen europäischen Politikern in Washington auf US-Präsident Trump treffen. In den Gesprächen soll es um Bedingungen für ein Ende der Angriffe gehen.

Niels Bula, ARD Kiew, tagesschau, 18.08.2025 13:13 Uhr

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