Waldbrände wüten weiter - Jakobsweg teilweise gesperrt
Spanien erlebt die verheerendsten Feuer seit Jahren. In der Nacht kam ein weiterer Feuerwehrmann im Einsatz ums Leben. Die Behörden sperrten einen Abschnitt des bei Pilgern beliebten Jakobswegs.
Die schwersten Waldbrände in Spanien seit mindestens zwei Jahrzehnten breiten sich immer weiter aus. Von den Feuern wurden auch die Südhänge des Gebirges Picos de Europa erfasst, wie die Behörden mitteilten. Sie sperrten einen Teil des bei Pilgern beliebten Jakobswegs.
"Dies ist eine Brandsituation, wie wir sie seit 20 Jahren nicht mehr erlebt haben", sagte Verteidigungsministerin Margarita Robles dem Radiosender Cadena SER. Die Brände seien infolge des Klimawandels und einer gewaltigen Hitzewelle anders als in früheren Jahren. Sie verwies auf eine der längsten Hitzewellen der vergangenen 50 Jahre, bei der die Temperaturen am Wochenende auf bis zu 45 Grad Celsius stiegen.
Mehr als 200 große Brände dieses Jahr
Nach knapp acht Monaten haben mehr als 220 größere Brände nach den jüngsten vorläufigen Schätzungen des Europäischen Waldbrandinformationssystems EFFIS 3.440 Quadratkilometer Natur zerstört - eine Fläche, die etwa deutlich größer als das Saarland (rund 2.570 Quadratkilometer) ist.
Die größte Zerstörung haben schwere Wald- und Vegetationsbrände angerichtet, die seit zwei Wochen im Norden und Westen des beliebten Urlaubslandes wüten. Derzeit gebe es in den sogenannten Autonomen Gemeinschaften Kastilien und León, Galicien, Asturien und Extremadura 23 größere Brände, erklärte die Generaldirektorin des Zivilschutzes, Virginia Barcones.

Opferzahl steigt auf vier
Die Brände forderten bereits vier Menschenleben. Ein Feuerwehrmann starb in der Nacht, als das Löschfahrzeug, in dem er in der Provinz León unterwegs war, eine Böschung hinunterstürzte. Zuvor waren bereits drei Männer - darunter zwei freiwillige Helfer - ihren Verbrennungen erlegen. Tausende Mitarbeiter der Feuerwehr, militärischer Nothilfeeinheit UME, Zivilschutz und Polizei bekämpfen derweil weiter unermüdlich gegen die Flammen.
Bisher wurden vor allem dünn besiedelte Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem mussten bereits Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die Feuer zerstörten unter anderem auch Teile von Naturschutzgebieten. Am Montag waren insgesamt 16 vorwiegend kleinere Landstraßen gesperrt. Der Hochgeschwindigkeitszugverkehr zwischen Madrid und Galicien blieb am fünften Tag in Folge eingestellt.
Höchste Brandgefahr in fast ganz Spanien
Die andauernde Trockenheit, zum Teil sehr starke Winde, schwer zugängliche Gebiete und eine langanhaltende Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte. Laut der Wetterbehörde Aemet besteht fast im gesamten Land höchstes Brandrisiko. Bereits morgen sollen aber die Temperaturen vielerorts wieder sinken.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke