Mindestens sechs Tote bei Anschlag in Jerusalem
Bei einem Schusswaffenangriff auf einen Bus in Jerusalem sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Laut Polizei sind auch die zwei Angreifer tot. Ein mutmaßlicher Helfer der Attentäter wurde festgenommen.
Nach dem tödlichen Anschlag in Jerusalem hat die Polizei nach eigenen Angaben einen Einwohner des arabisch geprägten Ostteils der Stadt festgenommen. Man prüfe den Verdacht, dass er an der Vorbereitung der Tat beteiligt war, hieß es in einer Mitteilung. Gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet habe man Ermittlungen aufgenommen, um alle Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen.
An einer Bushaltestelle in Jerusalem hatten zwei Palästinenser das Feuer eröffnet und mindestens sechs Israelis getötet. Zunächst war von vier Getöteten die Rede gewesen. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden insgesamt zwölf Personen verletzt in Krankenhäuser gebracht, sieben von ihnen seien schwer verletzt, hieß es. Unter den Todesopfern sind demnach fünf Männer und eine Frau.
Nach Polizeiangaben wurden zwei Angreifer getötet. Medienberichten zufolge wurden sie von einem Soldaten und einem bewaffneter Zivilisten erschossen.
Einsatzkräfte durchkämmen Wohnorte der Angreifer
Die militant-islamistische Terrororganisation Hamas erklärte, bei den Angreifern handele es sich um zwei militante Palästinenser. Die Attacke sei eine "Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung und den Völkermord an unserem Volk", erklärte die Palästinenserorganisation.
Nach palästinensischen Angaben stammten die Täter aus den benachbarten palästinensischen Orten Katana und Al-Kubeiba, die im besetzten Westjordanland knapp nördlich von Jerusalem liegen. Nach Augenzeugenberichten drangen israelische Truppen in gepanzerten Fahrzeugen in beide Ortschaften vor.
Sicherheitskräfte seien auf der Jagd nach mutmaßlichen Helfern der Attentäter, sagte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Dabei würden die Orte, aus denen die Täter kamen, eingekreist. "Wir werden jeden erreichen, der ihnen geholfen und sie ausgesandt hat, und wir werden noch härtere Schritte ergreifen", sagte er.
Angriff auf Bus
Die Angaben zum Tathergang sind bislang uneinheitlich. Nach Informationen von ARD-Reporterin Pia Steckelbach ereignete sich der Angriff an einer großen Kreuzung in der Nähe des Viertels Ramot - einem Teil der Stadt, den Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 erobert und später annektiert hat. Die Vereinten Nationen und die meisten Länder erkennen die Annexion aber nicht an.
Sanitäter sprachen von einem Angriff auf einen Bus an einer Kreuzung im Norden der Stadt. Auch israelische Medien berichteten, dass die Angreifer in einen Bus eingedrungen seien und das Feuer eröffnet hätten. Die israelische Polizei erklärte, es seien Wartende an einer Bushaltestelle angegriffen worden. Bilder zeigen Einschusslöcher an dem Fahrzeug.
Abbas verurteilt Gewalt
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bekräftigte seine Ablehnung von Gewalt. Abbas teilte nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mit, er verurteile "jegliche Angriffe auf palästinensische und israelische Zivilisten" sowie "alle Formen von Gewalt und Terrorismus". Gleichzeitig sagte Abbas, Sicherheit und Stabilität in der Region könnten nur durch ein Ende der israelischen Besatzung palästinensischer Gebiete, einen Stopp von "Taten des Völkermords" im Gazastreifen sowie von "Terrorismus der Siedler im gesamten Westjordanland" erzielt werden.
Israels Premierminister Netanjahu hielt nach dem Anschlag nach Angaben seines Büros eine Lageberatung mit Sicherheitsrepräsentanten ab.
Wadephul: Schockiert über feigen Anschlag
In Deutschland sorgte der Angriff für Entsetzen. Außenminister Johann Wadephul äußerte sich in Sozialen Netzwerken "zutiefst schockiert über den feigen Terroranschlag". Seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer, sagte er. Den Verletzten wünschte er eine schnelle Genesung.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke