In der EU haben im ersten Halbjahr 23 Prozent weniger Menschen einen Asylantrag gestellt als im Vorjahreszeitraum. Grund ist vor allem der Regimewechsel in Syrien. Die meisten Anträge kommen mittlerweile von Venezolanern.

Die Asylanträge in der Europäischen Union (EU) sind im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent gesunken. Das geht aus einem Bericht der EU-Asylagentur EUAA hervor.

Demnach gingen bis Ende Juni 399.000 Asylanträge bei den EU-Ländern, der Schweiz und Norwegen ein. Dem Bericht zufolge ist der drastische Rückgang weniger mit "den politischen Veränderungen in der EU zu erklären", so die EUAA. Vielmehr handele es sich um eine direkte Folge des Sturzes des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Dezember 2024.

Zehn Jahre lang stellten Syrer die größte Gruppe unter den Asylbewerbern. Innerhalb weniger Monate ist ihre Zahl dem Bericht zufolge um zwei Drittel auf 25.000 zurückgegangen. Die meisten Neuankömmlinge kamen aus Venezuela (49.000), gefolgt von Afghanistan (42.000) und Syrien. Nur jeder vierte Antrag wurde anerkannt. Bis Ende Juni lagen zu mehr als 900.000 Anträgen in erster Instanz noch keine Entscheidungen vor.

Meisten Anträge in Frankreich

Erstmals war Deutschland nicht mehr das Hauptziel von Asylbewerbern. Frankreich erhielt in dem genannten Zeitraum mit rund 77.000 die meisten Anträge, knapp vor Spanien und Deutschland (70.000). Mit Ausnahme von Frankreich gingen die Zahlen in den großen Zielländern überall zurück: am deutlichsten in Deutschland (minus 43 Prozent), aber auch in Italien (minus 25 Prozent) und Spanien (minus 13 Prozent).

Bereits 2024 war die Zahl der Asylanträge in Europa um rund zwölf Prozent zurückgegangen, 2023 war sie im Vergleich zum Vorjahr noch gestiegen.

Rund 4,3 Millionen Ukrainer, die vor der russischen Invasion geflohen sind, genießen zudem vorübergehenden Schutz in der EU. Dabei handelt es sich um eine vom Asylverfahren getrennte Maßnahme.

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