Selenskyj drängt auf schärfere Russland-Sanktionen
Präsident Selenskyj fordert nach den schweren russischen Angriffen auf die Ukraine eine Reaktion der Weltgemeinschaft. US-Präsident Trump zeigte sich offen für neue Sanktionen. Er sei "nicht glücklich" über die ganze Situation.
Nach der russischen Angriffswelle gegen sein Land mit einer Rekordzahl von Drohnen in der Nacht zu Sonntag fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Reaktion der Weltgemeinschaft. Russlands Staatschef Wladimir Putin stelle die Welt auf die Probe und wolle sehen, ob sie derartige Attacken akzeptiert und sich damit abfindet, sagte Selenskyj.
Russland versuche der Ukraine Schmerzen zuzufügen und immer dreistere Schläge zu verüben. Dem müsse mit Sanktionen gegen Russland, gegen mit Russland verbundene Personen und starken Zöllen und anderen Handelseinschränkungen für Russland" begegnet werden, sagte der ukrainische Staatschef. Russlands Verluste "müssen spürbar sein".
Trump bereit für neue Sanktionen
US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben bereit für neue Sanktionen gegen Moskau. Auf die Frage eines Journalisten am Weißen Haus, ob er bereit sei, die zweite Phase von Sanktionen gegen Moskau einzuläuten, sagte Trump: "Ja, das bin ich" - mehr nicht. Damit blieb unklar, ob und wann neue Sanktionen tatsächlich verhängt werden.
Trump sagte zudem, er plane "sehr bald" mit Putin zu reden, "in den nächsten Tagen". Er sei "nicht glücklich" über die ganze Situation, sagte Trump vor dem Hintergrund der anhaltenden Kämpfe und dem Verlust von Menschenleben. Mit Blick auf mögliche Friedenslösungen bekräftigte der US-Präsident: "Wir werden das hinbekommen."
USA fordern Unterstützung der Europäer
Zu Sanktionen gegen Moskau äußerte sich auch Trumps Finanzminister Scott Bessent. Er sagte bei NBC News: "Wir sind bereit, den Druck auf Russland zu erhöhen, aber wir brauchen die Unterstützung unserer europäischen Partner."
Wenn die USA und die EU eingriffen und weitere Sanktionen verhängten - also Zölle für Länder einführen, die russisches Öl kaufen -, werde die russische Wirtschaft vollständig zusammenbrechen, sagte Bessent. Das werde Putin an den Verhandlungstisch bringen.
Trump soll den Europäern zuletzt insbesondere ihre Ölgeschäfte mit Russland vorgehalten haben. Der Republikaner habe in einem Telefonat mit europäischen Ländern gefordert, die Ölgeschäfte zu beenden, mit deren Hilfe Russland den Krieg finanziere - so berichteten es das US-Nachrichtenportal Axios und der Sender CNN, die sich auf das Weiße Haus beriefen. Zudem habe Trump von den Europäern verlangt, Druck auf die chinesische Regierung zu machen, die Russland im Ukraine-Krieg Rückendeckung gibt.
Treffen zu möglichen Sanktionen in Washington
In Washington ist heute ein Treffen geplant: Mehrere europäische Beamte unter der Leitung des EU-Sanktionsbeauftragten David O'Sullivan sind im US-Finanzministerium zu Gast, um verschiedene Formen des wirtschaftlichen Drucks auf Russland zu besprechen - darunter auch neue Sanktionen, wie ein Sprecher der EU-Kommission der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Die EU arbeitet derzeit am 19. Sanktionspaket gegen Russland.
Schwerste Angriffe seit Kriegsbeginn
Die russischen Angriffe in der Nacht zu Sonntag waren beispiellos: Die Angreifer setzten nach Angaben der Luftwaffe in Kiew mehr als 800 Kampfdrohnen ein - so viele wie noch nie seit Beginn der Invasion vor mehr als dreieinhalb Jahren. Zudem wurden Marschflugkörper und Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert.
Erstmals traf ein Angriff auch das Hauptregierungsgebäude in der ukrainischen Hauptstadt. Nach Behördenangaben wurden insgesamt vier Menschen getötet und Dutzende verletzt.
Die EU und Verbündete der Ukraine reagierten empört. Sie sehen die neuen Angriffe als Beleg für die fehlende Verhandlungsbereitschaft Putins.
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