Iran und IAEA vereinbaren Rahmen für Atominspektionen
Der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA melden einen wichtigen Schritt im Streit um das iranische Nuklearprogramm: Künftig sollen Inspektionen wieder möglich sein - aber der Iran stellt Bedingungen.
Der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) wollen wieder zusammenarbeiten. Man habe sich geeinigt, in welcher Weise Atominspektionen im Iran wiederaufgenommen werden können, sagte IAEA-Chef Grossi nach Verhandlungen mit Irans Außenminister Abbas Araghtschi in Kairo. Ägyptens Chediplomat Badr Abdel-Atti vermittelte in den Gesprächen.
"Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", schrieb Grossi auf der Plattform X. Es gebe aber noch viel zu tun, um die Vereinbarungen auch umzusetzen, sagte er in einer Pressekonferenz in der ägyptischen Hauptstadt.
Araghtschi sagte, die neue Verständigung mit der IAEA berücksichtige die Sorgen Irans und schaffe zugleich einen Rahmen für die Fortsetzung der Zusammenarbeit. Die Vereinbarung schaffe einen praktischen Mechanismus, der sowohl die außergewöhnlichen Sicherheitsumstände des Iran als auch die technischen Anforderungen der Behörde IAEA widerspiegele.
Bei UN-Sanktionen will Iran die Vereinbarung auflösen
Irans Außenminister betonte jedoch: Im Falle "feindseliger Handlungen gegen den Iran" - einschließlich einer Wiedereinführung alter UN-Sanktionen - werde der Iran die Übereinkunft als beendet betrachten. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben solche Strafmaßnahmen Ende August in die Wege geleitet, um den Iran im Atomstreit zum Einlenken zu zwingen.
Hintergrund des Streits um das iranische Atomprogramm sind westliche Befürchtungen, dass Teheran nach Atomwaffen strebe. Der Iran weist dies zurück.
Die Atomenergiebehörde in Wien verhandelt seit Wochen mit iranischen Vertretern über die Wiederaufnahme von Inspektionen. Dabei steht vor allem der Verbleib von mehr als 400 Kilogramm Uran im Fokus, das laut IAEA einen beinahe Atomwaffen-tauglichen Reinheitsgrad hat.
Verbleib von Uran weiter unklar
Bislang hat Teheran die IAEA nicht darüber informiert, wo und in welchem Zustand dieses Material nach den Angriffen auf seine Atomanlagen vom Juni ist. Der Iran habe Fristen für entsprechende Berichte verstreichen lassen, sagte Grossi am Rande einer Sitzung des IAEA-Gouverneursrates. Der Iran befürchte, dass Israel aufgrund solcher Informationen den Iran erneut bombardieren könnte, hieß es aus westlichen diplomatischen Kreisen in Wien.
Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Einrichtungen des Atomprogramms bombardiert, darunter auch die unterirdische Anlage Fordo. Israels Regierung begründete das Vorgehen mit einer Bedrohung durch Irans Atom- und Raketenprogramm. Zahlreiche Juristen stuften den Krieg als völkerrechtswidrig ein. Zuletzt hatte Irans Regierung Sorgen über einen neuen Krieg geäußert.
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