Waffe des Kirk-Attentäters gefunden
Im Fall des getöteten Podcasters Kirk haben die Ermittler neue Details bekannt gegeben. Demnach wurde die Tatwaffe gefunden. Das FBI veröffentlichte auch Fotos einer Person, die möglicherweise mit der Tat in Zusammenhang steht.
Nach dem Attentat auf den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk haben Ermittler nach eigenen Angaben die Tatwaffe gefunden. "Es handelt sich um ein Hochleistungs-Repetiergewehr", sagte der zuständige FBI-Agent Robert Bohls. Die Waffe sei in einem Waldgebiet entdeckt worden, in das sich der Täter offenbar geflüchtet habe.
Das Gewehr werde nun ebenso analysiert wie mutmaßliche Fuß- und Handabdrücke des Schützen. Hochleistungs-Repetiergewehre werden bei der Jagd auf Großwild eingesetzt oder als Präzisionswaffe von Scharfschützen des Militärs. Sie ermöglichen es, Ziele aus großer Distanz zu treffen.
Täter weiter flüchtig
Die Identität des geflüchteten Täters ist indes weiter ungeklärt. Die Person habe aus weiter Entfernung einen einzelnen, tödlichen Schuss auf Kirk abgegeben, sagte Bohls. Anschließend sei sie wohl von einem Hausdach gesprungen und in der Menge verschwunden. Den Angaben zufolge ist die Person auch auf Videoaufnahmen zu sehen. Sie sei offenbar im Studentenalter und habe sich so unerkannt unter die jungen Menschen an der Utah Valley University mischen können, hieß es.
Das FBI veröffentlichte später Fotos einer Person mit Mütze, Sonnenbrille und schwarzem Shirt, die möglicherweise mit der Tat in Zusammenhang steht. Sie sei für die Ermittlungen von Interesse, schrieb die US-Bundespolizei. Die Behörde bat die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Identifizierung. Als Tatverdächtiger wurde die Person nicht bezeichnet. Für Informationen die zur Festnahme des Schützen führen, wurde eine Belohnung von 100.000 Dollar ausgesetzt.
Zwischenzeitlich hatten die Ermittler zwei Männer in Gewahrsam genommen, nach Befragungen aber wieder freigelassen. Keiner der beiden habe Verbindungen zu dem Schusswaffenangriff, erklärten die Behörden.
Trump will Getötetem Freiheitsmedaille verleihen
Die Ermittler gehen von einer politisch motivierten Tat aus. Kirk galt als wichtiger Unterstützer von US-Präsident Donald Trump. Dieser kündigte an, den Getöteten posthum mit der höchsten zivilen Auszeichnung der USA ehren zu wollen. Er werde Kirk die Präsidentenmedaille der Freiheit (Presidential Medal of Freedom) verleihen, so Trump. Das Datum für die Verleihung soll noch festgelegt werden.
Mit der Freiheitsmedaille ehren die US-Präsidenten Persönlichkeiten, die sich besonders um die nationalen Interessen oder den Weltfrieden verdient gemacht haben oder aber Herausragendes in Wissenschaft, Kultur oder Sport geleistet haben.
Flaggen auf halbmast
Kirk hatte am Mittwoch an der Utah Valley University in der Stadt Orem eine Rede gehalten, als er erschossen wurde. Seine Organisation Turning Point USA tritt für die Verbreitung rechtskonservativer und evangelikaler Sichtweisen an Highschools, Colleges und Universitäten ein. Beobachterinnen und Beobachter schreiben Kirk eine Schlüsselrolle im Bemühen der Republikaner zu, mehr Unterstützung unter jungen Menschen in den USA zu gewinnen.
Trump ließ die Flaggen am Weißen Haus und Botschaften weltweit auf halbmast setzen. Danach folgte eine Ansprache direkt aus dem Oval Office aus dem Weißen Haus an "alle Amerikaner", in der er Kritik an "radikalen Linken" äußerte. Seiner Darstellung nach hätten diese Amerikaner wie Kirk mit "Nazis und den schlimmsten Massenmördern und Verbrechern der Welt" verglichen. "Diese Art von Rhetorik ist direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land erleben, und sie muss sofort aufhören." Seine Regierung werde jeden finden, der zu dieser Gräueltat und zu anderer politischer Gewalt beigetragen habe.
Der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, nannte das Attentat "abscheulich". Politische Gewalt verstoße gegen die Grundprinzipien der USA und ihr christliches Erbe, gegen die Zivilgesellschaft und die amerikanische Lebensweise.
Demokraten rufen Amerikaner zur Einheit auf
Nicht nur Republikaner äußerten sich bestürzt über Kirks Tod, auch Demokraten verurteilten die Tat. Führende demokratische Politiker im US-Kongress riefen ihre Landsleute nach dem Attentat zur Einheit auf. "Die erste Reaktion aller - wirklich aller - sollte sein, zu sagen: Das ist eine schreckliche Sache, wir sollten zusammenkommen und keinen politischen Vorteil daraus ziehen", forderte der Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer.
Der Fraktionschef im Repräsentantenhaus, Hakim Jeffries, rief alle auf, den Anschlag auf Kirk zu verurteilen. "In Zukunft müssen wir einen besseren Weg finden, um zusammenzukommen, nicht als Demokraten oder Republikaner, sondern als Amerikaner", sagte er.
Mit Informationen von Samuel Jackisch, ARD Washington
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