Jimmy Kimmel darf wieder senden
Talkmaster Jimmy Kimmel geht heute wieder auf Sendung. Zuvor hatten zahlreiche Prominente und Oppositionspolitiker die Entscheidung des Disney-Konzerns zur Absetzung seiner Show kritisiert.
Donnerstagvormittag in Burbank, vor den Produktionsstudios von Disney. Die Gewerkschaft SAG-AFTRA, die 160.000 Medienschaffende vertritt, hat einen Protest gegen die Absetzung der Show von Jimmy Kimmel organisiert. Eine Demonstrantin nennt den Vorgang einen Angriff einer autoritären Regierung auf die Meinungsfreiheit und fordert, die Show wieder einzusetzen. "Wenn die Medien das Recht auf freie Meinung nicht mehr hochhalten, ist dieses Land in Schwierigkeiten", sagt sie.
Donald Trump dürfte das ganz anders sehen. Bisher hat er sich nicht dazu geäußert, dass der ihm verhasste Jimmy Kimmel wieder auf Sendung geht. "Sie hätten ihn schon längst feuern sollen" - so hatte er die Absetzung gefeiert. Meinungsfreiheit hin oder her - Kimmel sei wegen mangelnden Talents gefeuert worden.
Rückendeckung von Showstars
Einer, dem wohl niemand Talent absprechen kann, ist die Talk-Legende David Letterman. Sein Kommentar zur Absetzung: "Man kann nicht Leute feuern, weil man Angst vor einer autoritären, kriminellen Regierung hat und kuscht." So laufe das nicht, meinte Letterman - und außerdem: "In einem autoritären Regime kann es jeden treffen, auch dich."
Schauspielerin Wanda Sykes, die in der abgesagten Show am Mittwoch als Gast eingeplant gewesen war, postete auf Instagram einen sarkastischen Kommentar: "Wenn du gläubig bist, fange an zu beten."
In den Sozialen Medien fand unter jeder Werbung für Disney-Filme oder Streaming-Angebote ein kleiner Shitstorm statt: Tausende kommentierten "Ich halte zu Jimmy" oder teilten Screenshots von ihrer Abo-Kündigung. Auch der berühmte Radio-Talker Howard Stern reagierte so. "Das mag lächerlich klingen, aber ich versuche, ihnen mit dem Geldbeutel klarzumachen, dass ich nicht mittrage, was sie mit Jimmy machen. Wenn die Regierung sagt: Was du sagst, gefällt mir nicht, finde ich einen Weg, dich zum Schweigen zu bringen - das ist der falsche Weg für unser Land."
Doch was hat Disney nun tatsächlich zum Einlenken gebracht? Wie kommt es, dass das Fernsehnetzwerk des Konzerns, ABC, die Show jetzt wieder produzieren will? Brian Steinberg vom Hollywood-Portal Variety schätzt es gegenüber dem Sender CBS so ein: "Kimmel ist seit Jahrzehnten bei Disney, fast eine Art Botschafter. Er hat mehrfach die Oscars moderiert. Ich denke, sie schätzen ihn und wollten einen Weg finden, ihn wieder auf Sendung zu bringen und diese Kontroverse hinter sich zu lassen."
Bereits neue Boykottforderungen
Danach sieht es im Moment aber nicht aus: "Turning Point USA", die Organisation des ermordeten ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk, hat Sender, die die Show bisher von ABC übernommen haben, aufgefordert, sie zu boykottieren. Die Sinclair Broadcast Group, der 39 regionale Fernsehsender gehören, hat angekündigt, stattdessen Nachrichten zu senden. Die Sinclair-Gruppe ist bekannt dafür, eher konservative Standpunkte zu vertreten.
Die Zuschauer warten nun gespannt darauf, wie Kimmel die Angelegenheit heute zum Thema machen wird. Wird seine Show in Zukunft sogar zahmer? Es entspräche wohl nicht seinem Anspruch, und auch nicht dem seiner Fans.
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