Weißes Haus kritisiert Wahl des Nobelkomitees
Der US-Präsident wollte ihn, Venezuelas Oppositionsführerin hat ihn bekommen: den Friedensnobelpreis. Das Weiße Haus kritisiert die Entscheidung, während Machado den Preis ihrem Volk widmet - und Donald Trump.
Das US-Präsidialamt hat die Vergabe des Friedensnobelpreises an die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado anstelle von US-Präsident Donald Trump kritisiert.
Das Nobelkomitee habe bewiesen, dass es die Politik über den Frieden stelle, schrieb der Sprecher des Weißen Hauses, Steven Cheung, auf der Online-Plattform X. "Präsident Trump wird weiterhin Friedensabkommen schließen, Kriege beenden und Leben retten", erklärte Cheung weiter. "Er hat das Herz eines Menschenfreundes, und es wird niemals jemanden wie ihn geben, der allein durch die Kraft seines Willens Berge versetzen kann", fügte er mit Blick auf Trump hinzu.
Machado widmet Preis Venezolanern - und Trump
Das norwegische Nobelkomitee hatte den Preis Machado für ihren Einsatz für Demokratie in ihrem Land zuerkannt. Die Preisträgerin hat die Auszeichnung "dem leidenden Volk Venezuelas" sowie Trump gewidmet.
Venezuela stehe "kurz vor dem Sieg" und zähle heute "mehr denn je auf Präsident Trump, die Menschen der Vereinigten Staaten und Lateinamerikas sowie die demokratischen Nationen der Welt" als seine wichtigsten Verbündeten. "Ich widme diesen Preis dem leidenden Volk Venezuelas und Präsident Trump für seine entschlossene Unterstützung unserer Angelegenheit", teilte die Venezolanerin mit.
Nobel-Entscheidung fiel vor Einigung im Gazastreifen
Trump beansprucht den Friedensnobelpreis seit Langem für sich. Der 79-Jährige sagt immer wieder, dass er seit seiner Vereidigung im Januar mehrere Kriege beendet habe. Ende September sagte er, es wäre eine "Beleidigung" für die USA, wenn er den Preis nicht erhalte.
Durch die Bekanntgabe einer Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen kurz vor der Vergabe des Preise hatte er sich offenbar in dieser Haltung bestätigt gesehen.
Das zuständige Nobelkomitee hatte seine Beratungen allerdings bereits vor mehreren Tagen abgeschlossen. "Die letzte Sitzung des Nobelkomitees fand am Montag statt", sagte dessen Sprecher Erik Aasheim gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Das aus fünf Mitgliedern bestehende Nobelkomitee fällt seine Entscheidung in der Regel mehrere Tage oder sogar Wochen vor der offiziellen Bekanntgabe und trifft sich ein letztes Mal kurz vor der Kür des neuen Preisträgers. "Die letzten Weichen wurden am Montag gestellt, aber wir geben niemals bekannt, wann das Nobelkomitee seine Entscheidung trifft", sagte Aasheim.
Netanjahu: Trump hätte Preis verdient
Eine Vergabe des Nobelpreises an Trump hätte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßt. "Das Nobelkomitee spricht über Frieden. Präsident Donald Trump macht es möglich", schrieb Netanjahu in Anspielung an den Friedensplan für den Gazastreifen auf der Plattform X. Trump habe es verdient.
Der russische Präsident Wladimir Putin lobte ebenfalls Trumps-Bemühungen bei dem Zustandekommen einer Waffenruhe im Gazastreifen. Bei einem Besuch in Tadschikistan kritisierte Putin einige frühere Entscheidungen des Nobelpreiskomitees. Gefragt, ob Trump den Preis verdient gehabt hätte, sagt er, es sei nicht seine Aufgabe zu beurteilen, ob Trump den Preis hätte erhalten sollen. Das Abkommen für Gaza lobte er als "historisches Ereignis", falls es erfolgreich umgesetzt werde.
Bundeskanzler Friedrich Merz sieht Chancen für Trump, den Friedensnobelpreis zu gewinnen - wenn er den Ukraine-Krieg beenden könnte. Er lade Trump ein, das, was er möglicherweise im Nahost-Konflikt erreiche, "mit uns zusammen, auch gemeinsam erfolgreich in der Ukraine hinzubekommen", sagt der Kanzler in einem ARD-Interview. "Wenn er das hinbekommt, dann hat er wirklich große Verdienste", fügt Merz hinzu.
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