US-Präsident Trump will nicht mehr mit Kanada über ein Handelsabkommen sprechen. Stattdessen soll es neue Zölle für Einfuhren aus dem Nachbarland geben. Auch die Frist für eine Zoll-Einigung mit der EU stellt Trump infrage.

US-Präsident Donald Trump hat "alle" Handelsgespräche mit Kanada aufgekündigt und dem Nachbarland mit neuen Zöllen gedroht. Wie hoch die Abgaben auf Importe aus Kanada in die USA künftig sein werden, soll dem Land innerhalb von sieben Tagen mitgeteilt werden, wie Trump auf seiner Plattform Truth Social schrieb. 

Als Grund für den Abbruch der Handelsgespräche nannte Trump eine von Kanada geplante Einführung einer Digitalsteuer auf Geschäfte US-amerikanischer Unternehmen. Dies sei "ein direkter und unverfrorener Angriff auf unser Land", so Trump. Kanada kopiere wohl die Europäische Union, die das auch gemacht habe. Mit der EU gebe es dazu laufende Gespräche, schrieb er weiter.

Digitalsteuer schon zu Bidens Amtszeit eingeführt

Die kanadische Regierung hatte bereits vor einem Jahr, also noch während der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden, eine neue Digitalsteuer (DST) eingeführt. Sie betrifft große Unternehmen wie Amazon, Google, Meta, Uber und Airbnb. Diese müssen für Einnahmen, die sie durch kanadische Nutzer erzielt haben, eine Abgabe von drei Prozent zahlen.

Mit dem Vorgehen will Kanada eine Besteuerung digitaler Unternehmen dort sicherstellen, wo diese Profit machen - in diesem Fall im amerikanischen Nachbarland. Die Steuer soll rückwirkend gelten, wodurch US-Konzerne zu Ende Juni eine Rechnung von zwei Milliarden Dollar zu erwarten haben. Die USA sind für Kanada mit Abstand der wichtigste Handelspartner.

Trump stellt Frist für EU-Einigung wieder infrage

Trump stellte auch seine eigenen Aussagen zum Termin für eine Zoll-Einigung mit der Europäischen Union wieder in Frage. Das Datum 9. Juli sei nicht gesetzt, sagte Trump vor Reportern. "Wir können machen, was immer wir wollen." Die USA könne die Frist verlängern oder verkürzen. "Ich würde es gerne kürzer machen. Ich würde gerne einfach Briefe an alle verschicken: Herzlichen Glückwunsch, Sie zahlen 25 Prozent", sagte der US-Präsident.

Minuten zuvor hatte Trump angekündigt, er wolle in den nächsten anderthalb Wochen ein Schreiben verschicken, in dem er Ländern mitteile, welchen Zollsatz sie an die USA zu zahlen haben.

Stichtag galt bisher als gesetzt

Ende Mai hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Telefonat mit Trump gesagt, für eine gute Zollvereinbarung benötige man Zeit bis zum 9. Juli. Trump erklärte kurz darauf, er stimme dem zu.

Bereits Anfang April hatte Trump selbst ein Zeitfenster von 90 Tagen für Handelsgespräche zwischen der EU und den USA genannt. Die 90 Tage würden am 9. Juli enden.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke