Das Landgericht Stuttgart hat zwei Männer verurteilt, weil sie deutschlandweit Bombendrohungen an Schulen und Behörden verschickt haben – darunter auch an Einrichtungen in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Wie das Gericht am Donnerstag mitteilte, erhielt ein 21-Jähriger aus Baden-Württemberg wegen des Vortäuschens einer Straftat eine Jugendstrafe von einem Jahr auf Bewährung.

Der ebenfalls 21-jährige Mitangeklagte aus Hamburg wurde demnach zu einer Jugendstrafe von drei Jahren verurteilt – auch wegen versuchter Anstiftung zum Totschlag. Er hatte nach Überzeugung des Gerichts neben den Bombendrohungen auch den Auftrag gegeben, eine Person in Offenbach zu töten. Dieser Auftrag wurde nie ausgeführt.

Mehr als 50 Bombendrohungen

Die insgesamt mehr als 50 Bombendrohungen waren im Herbst 2023 per E-Mail an Empfänger in acht Bundesländern gegangen, darunter Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sie lösten teils große Polizeieinsätze aus. Betroffen waren unter anderem auch die Universität Stuttgart und die israelitischen Kultusgemeinden in Ulm und Bayreuth sowie verschiedene Landratsämter.

In den Mails soll von hochexplosivem Sprengstoff mit Zeitzünder die Rede gewesen sein, der bei den Empfängern platziert worden sei. Zudem sollen die Verfasser vorgegeben haben, Säuglinge, Kinder und Menschen mit Behinderung umbringen zu wollen. Laut Anklage sollen sie den Eindruck erweckt haben, dass die Schreiben von der Terrororganisation Hamas stammen. Dafür habe der jüngere Angeklagte Formulierungen wie "Allahu Akbar" verwendet und behauptet, man wolle mit den Taten die "Brüder im Mittleren Osten" rächen.

Beide Angeklagten hatten die Vorwürfe in Bezug auf die Bombendrohungen nach Angaben des Gerichts eingeräumt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

dpa/MDR (mze)

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