Das Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk aus wissenschaftlichen Institutionen, Vereinen, Unternehmen, dem Bauhandwerk, kommunalen Partnern sowie Bürgerinnen und Bürgern wird mit insgesamt 9,82 Millionen Euro in über zwei Dutzend Projekten über das Programm "WIR! – Wandel durch Innovation in der Region" durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert.

Ziel des "WIR!"-Programms ist es, regionale Innovationsbündnisse zu fördern und so den Strukturwandel voranzutreiben und die Innovationsfähigkeit der Regionen zu stärken. "Golehm unterstreicht mit seinen Erfolgen das Potential, das für das sachsen-anhaltische Revier aus dem Strukturwandel erwächst – und das auch in der Bau- und Rohstoffwirtschaft", so Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. "Ich bin fest davon überzeugt, dass das Forschungsvorhaben auch über das mitteldeutsche Revier hinaus für Aufsehen sorgen wird."

Ein alter Wunderbaustoff wird neu entdeckt

Aus der jahrtausendealten Bautradition mit Lehm sollen Innovationen für ein modernes, klimafreundliches Bauen der Zukunft abgeleitet werden. Lehm ist lokal in großen Mengen vorhanden, einfach abzubauen, energiearm zu verarbeiten und wiederverwertbar. Damit erfüllt er alle Anforderungen an einen klimagerechten und klimaangepassten Baustoff.

"Lehm ist der neue, alte Wunderbaustoff und eignet sich besonders in Kombination mit nachwachsenden Rohstoffen nicht nur für die Sanierung bestehender Gebäude, sondern ebenso für den Neubau", erklärt die Archäologin und Bündniskoordinatorin Franziska Knoll. So sei schon jetzt der Gebäude-Neubau mit bis zu vier Vollgeschossen möglich; eine entsprechende DIN-Norm hierzu ist 2023 verabschiedet worden.

Aus der Tradition heraus in die Innovationen der Zukunft

Innerhalb der Initiative arbeiten bislang 42 Partner in der Forschung und Entwicklung zusammen. So konnte beispielsweise ein Stampflehm-Roboter entwickelt werden, der künftig mit "Lehmabfall" aus den Tagebauen beschickt werden soll, um damit tragende Wände zu errichten.

Im Fokus der kommenden Projekte steht aber nicht nur die Weiterführung der Grundlagenforschung für die Sanierung und den Neubau von Lehmhäusern in Mitteldeutschland, sondern insbesondere die Bürgerbeteiligung sowie Mitmachprojekte wie beispielsweise Summer Schools mit Studierenden in der "Lehmstadt" Weißenfels oder das sogenannte "Claymobil", das als mobiles Labor direkt auf Baustellen verschiedene Anwendungen ermöglicht.

idw/tj

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