• Zu Beginn der Umweltzonen waren noch viele Autos mit schlechten Abgaswerten auf deutschen Straßen unterwegs. Mittlerweile haben fast alle Autos eine grüne Feinstaubplakette.
  • In Erfurt wurde die Umweltzone 2021 abgeschafft. Für Entlastung sorgte eine Umgehungsstrecke für den Schwerverkehr.
  • In Magdeburg will man vorerst noch an der Umweltzone festhalten.

Fast alle Fahrzeuge haben bereits grüne Plaketten

Umweltzonen gelten nicht mehr überall als das Mittel der Wahl für bessere Luftqualität. Das bestätigt auch das Umweltbundesamt. Marcel Langner, Leiter der Abteilung Luft, erklärt: "Das liegt auch vor allem daran, dass die Umweltzonen aus einer Zeit stammen, wo die Fahrzeuge noch vergleichsweise viel Feinstaub aus dem Auspuff ausgestoßen haben. In der heutigen Zeit haben wir eigentlich kaum noch Fahrzeuge in der Flotte, die rote oder gelbe Plaketten haben. Die meisten haben grüne Plaketten."

Deutschland hält den Grenzwert für Feinstaub von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel flächendeckend ein. Nur bei Stickstoffdioxid gibt es vereinzelt Überschreitungen. Leipzig liegt bereits seit 2015 unter den Grenzwerten.

Erfurt: Luftqualität dank Erfurter Ring stabil

Und auch in Erfurt hatte sich die Luftqualität so verbessert, dass die Umweltzone 2021 aufgehoben wurde – die Luftqualität blieb dennoch stabil. Jörg Lummitsch vom Umwelt- und Naturschutzamt erklärt: "Ein Thema für uns war wirklich die Frage Umgehungsstraßen, also der Erfurter Ring, der den Schwerlastverkehr aus der Stadt rausgenommen hat. Das war ein erheblicher Beitrag dazu, die Luftbelastung zu senken."

Auch bei der Wärmeplanung sowie Stadtentwicklung spielt Luftqualität eine Rolle – mit Blick auf das Umland: "Wir sehen zu, dass die Gebiete oder die Flächen, wo Kaltluft entsteht, wo Frischluft entsteht, auch nicht bebaut werden, dass die dauerhaft und langfristig erhalten bleiben. Und dass die Fließwege dieser Kaltluft und damit auch der Frischluft, die in die Stadt fließt, freigehalten werden."

Magdeburg: Umweltzone wegen Baustellen notwendig

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben neben Leipzig nur noch Halle und Magdeburg Umweltzonen. Und beide halten daran fest. In Magdeburg passiere das auch aufgrund der Großbaustellen in der Stadt, bestätigt Juliane Kleemann, umweltpolitische Sprecherin der SPD Sachsen-Anhalt: "Ganz viele Straßen – vor allem Brücken – sind gerade nicht zu benutzen. Und da muss man darauf achten, dass auch den Schwerlastverkehr, der nicht unbedingt durch die Stadt rollen muss, auch wirklich außen drumherum fährt, weil die Tangente momentan nicht funktioniert. Und da ist es, glaube ich, wirklich angebracht, das einfach noch über die Umweltzonen zu regulieren." Perspektivisch würde aber auch Kleemann – genauso wie Umweltpolitiker von CDU und Grünen – die Umweltzonen überprüfen wollen.

Ziel: Generell weniger Individualverkehr

In Zukunft dürfte es bei der Frage nach Luftqualität womöglich um ganz andere Baustellen gehen: Nämlich um E-Autos, die eben auch durch den Abrieb ihrer Reifen oder durch das Bremsen Feinstaub produzieren.

Generell weniger Verkehr sei demnach das Ziel, erklären Umweltbundesamt und auch das Umwelt- und Naturschutzamt Erfurt. Dafür mehr Nahverkehr und auch ein Umdenken beim Heizen. Denn: Ab 2030 gelten neue EU-Grenzwerte mit deutlich strengeren Vorgaben für Feinstaub und Stickstoffdioxid.

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