Kochbuch-Schatz aus Österreich kommt nach Dresden
- Die Sammlung von Christoph Wagner umfasst tausende Objekte.
- Der Gastrosoph war eine wichtige Stimme für die Esskultur Österreichs.
- Das Archiv der Kulinarik in Dresden existiert seit 2022.
Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und die TU Dresden erhalten mit der Kochbuchsammlung von Christoph Wagner einen bedeutenden Neuzugang. Die Familie des 2010 verstorbenen österreichischen Publizisten überlässt das Lebenswerk dem Deutschen Archiv der Kulinarik als Schenkung.

3.000 Objekte als kulinarisches Vermächtnis
Die Sammlung Christoph Wagners umfasst unter anderem Kochbücher aus aller Welt – von bäuerlicher Küche bis zur Grande Cuisine. Darüber hinaus enthält sie auch Speisekarten, Weindegustationen und persönliche Notizen. Darunter zum Beispiel auch Protokolle sogenannter Testessen in Restaurants und Weindegustationen oder Bewertungen unterschiedlicher Produkte wie Käse oder Fleisch.
"Mit der Sammlung Wagner gewinnt das Archiv erstmals einen umfassenden Bestand aus Österreich", so SLUB-Generaldirektorin Katrin Stump in einer Mitteilung. Die TU Dresden sieht darin eine wertvolle Grundlage für Forschungen zur Esskultur und Kulinarikgeschichte.

Christoph Wagner: Ein kulinarischer Vordenker
Christoph Wagner (1954-2010) war Mitbegründer und Chefredakteur des Gault Millau Österreich. Er prägte laut SLUB über Jahrzehnte die österreichische Kulinarikszene und setzte er Maßstäbe in der Gastronomiekritik. Mit dem "Wirtshausführer" und dem Bestseller "Die gute Küche" trug Wagner maßgeblich zur Popularisierung und Dokumentation der österreichischen Esskultur bei.
Der Journalist verstand Kulinarik nicht nur als Genuss, heißt es in einer Mitteilung des Archivs der Kulinarik, sondern als kulturelles Phänomen. Seine Sammlung spiegelt ein tiefes Interesse an der Frage wider, warum Menschen essen, was sie essen – und welche Geschichten sich hinter Rezepten verbergen. Mit seinem publizistischen Wirken in Medien wie GEO, Merian und der FAZ befeuerte er den Diskurs über Esskultur im deutschsprachigen Raum nachhaltig.

Archiv in Dresden als Zentrum kulinarischer Forschung
Das Deutsche Archiv der Kulinarik wurde 2022 gegründet und zählt zu den größten öffentlich zugänglichen Kochbuchsammlungen im deutschsprachigen Raum. Sie erhält immer wieder Sammlungen und Nachlässe bedeutender Kulinariker. Die Sammlung wird digital erschlossen und kostenfrei verfügbar gemacht – für Wissenschaft und Gesellschaft.

Quellen: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
Redaktionelle Bearbeitung: sg, bh
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