• Das sächsiche Denkmalschutzgesetz verpflichtet Eigentümer zum Erhalt des Denkmals – je nach Zumutbarkeit.
  • Das Landesamt für Archäologie macht Wald-Eigentümer daher auf das immer wichtiger werdende Thema aufmerksam.
  • In Sachsen gibt es sogar Ehrenatmliche zur Erfassung und Instandhaltung von sogenannten Kleindenkmälern.

Es gibt diese Richtlinie und festgeschrieben ist sie im Denkmalschutzgesetz. Jedes Bundesland hat eines, auch Sachsen. Und diese Richtlinie gilt, ganz egal wie groß oder klein das Denkmal ist, wie kulturgeschichtlich einmalig oder auch nicht, ob sie im öffentlichen Raum stehen oder vielleicht sogar im eigenen Garten. Dr. Konstantin Herrmann, vom Sächsischen Landesamt für Denkmalpflege sagt dazu: "Der Eigentümer eines Kulturdenkmals ist für die Erhaltung zuständig, so sagt es das Gesetz und so ist auch die Praxis." Egal, ob dies nun private oder öffentliche Institutionen seien, für alle gelte: "Die Erhaltung der Kulturdenkmale ist für alle verbindlich", erklärt Herrmann. Wobei, fügt der Denkmalpfleger hinzu: Wenn Kulturdenkmale auf privatem Grund stehen, dann spielen im Gesetz auch wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle – die Frage der finanziellen Zumutbarkeit.

Denkmalschutz gewinnt an Bedeutung

Meilen- oder Grenzsteine, Post- oder Wegweisersäulen, Brunnen- oder Quellhäuschen, die Kriegerdenkmale auf manchen Dorfangern – dies alles und mehr fällt unter die Kategorie der Kleindenkmale, ein Teil unserer Kulturlandschaft, der in den letzten Jahren an Bedeutung und auch an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Tausende gibt es davon in Sachsen, längst nicht alle sind sie erfasst.

Ein solches Kleindenkmal steht auf einer Lichtung im Colditzer Forst, eine knappe Autostunde südöstlich von Leipzig. Ein hüfthoher Stein, als Inschrift drei Namen. Andreas Padberg, Leiter des Forstbezirks Leipzig, dem größten im staatlichen Sachsenforst, erklärt: "Und zwar stehen wir am sogenannten Jägerstein, er ist 1864 anlässlich einer Forstvereinstagung hier errichtet worden, aus Porphyrtuff, und er sollte die für den damaligen Waldumbau zuständigen Forstmeister und Oberforstmeister aus der Colditzer Region würdigen."

Gut einhundert solcher steinernen Kleindenkmale habe man in seinem Forstbezirk bislang registriert. Viele davon instandgesetzt, und, wie der Jägerstein hier, mit erklärenden Schrifttafeln versehen. Dazu noch Hunderte archäologische Fundstätten – Wallanlagen, Hügelgräber, Wüstungen, Bergbaureste –, das Thema Denkmalschutz werde für den Sachsenforst wie für die über 80.000 privaten Waldbesitzer im Freistaat immer wichtiger. Und deshalb, sagt Forstbezirksleiter Padberg, habe man das bei der Regionaltagung mit den privaten Waldbesitzern in diesem Jahr auch in den Mittelpunkt gestellt, um "mit dem Landesamt für Archäologie gemeinsam, den Blick zu schärfen, wo könnte ein archäologisches Bodendenkmal in meinem Waldbesitz sein, um damit entsprechend sensibel umzugehen", sagt Padberg.

Ehrenamtliche erfassen Wegesteine in Sachsen

Und damit aus dem Colditzer Forst die 20 Autominuten hinüber an den Stadtrand von Rochlitz. Noch eine Steinsäule, dieses Mal gut versteckt im Unterholz. Ein Zufallsfund, als im Winter das Laub abgefallen war, sagt Rolf Schmalfuß, von der Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen e.V.. "Das ist eine historische steinerne Wegessäule, davon gibt es in Sachsen noch weit über eintausend."

Angefangen hatte das mit der Forschungsgruppe vor über 60 Jahren: Nach den
Kursächsischen Postmeilensäulen, ging es an die königlich-sächsischen Meilensteine. Die wurden nicht nur erfasst, sondern, so möglich, mit Spendengeldern wieder instandgesetzt. Nun also diese Wegessäulen – die Hälfte sei abgearbeitet.

Rolf Schmalfuß hofft, dass er und die anderen Ehrenamtlichen auch den Rest noch schafften: "Unsere Forschungsgruppe hat einen sehr hohen Altersdurchschnitt, da bin ich noch einer der jüngsten mit meinen Dreiundsiebzig." Und deshalb, fügt er gleich hinzu: Nachwuchs für die Forschungsgruppe wäre sehr willkommen.

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