Viele Kommunen wollen ab Montag Biomülltonnen stärker kontrollieren. Enthalten sie zu viel Fremdstoffe wie Plastik, Glas, Metall oder Steine, bleiben sie stehen. Geplant hat die bundesweite Kontrollaktion unter dem Motto "Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima" #wirfuerbio, eine Initiative der kommunalen Entsorger. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger für die richtige Trennung von Bioabfällen zu sensibilisieren.

Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima.

Motto der Kontrollaktion von #wirfuerbio

Hintergrund sind neue gesetzliche Vorgaben für Biomüll, die seit Mai gelten: Die Menge von dem, was nicht in die Biotonne gehört, darf drei Prozent nicht überschreiten, bei Kunststoff ist es sogar nur ein Prozent. Damit soll erreicht werden, dass weniger Mikroplastik beim Kompostieren in die Böden und damit in den natürlichen Kreislauf gelangt. Wer zu viele Fremdkörper in seiner braunen Tonne hat, der bekommt einen Aufkleber oder eine Banderole, mit dem er zum Nachsortieren aufgefordert wird.

Sachsen bei Biotonnen-Aktion nicht mit dabei

Allerdings: Nicht alle Bundesländer machen bei der Kontrollaktion ab Montag mit, dazu gehört neben Brandenburg, dem Saarland sowie Berlin und Bremen auch Sachsen. Und Thüringen ist nur mit einem Unternehmen dabei, den Kreiswerken Schmalkalden-Meiningen.

Das darf in die Biotonne.Bildrechte: picture alliance / dpa | Patrick Seeger

Besser sieht es da schon in Sachsen-Anhalt aus, hier machen Magdeburg und Dessau-Roßlau mit. Wie der Städtische Abfallwirtschaftsbetrieb Magdeburg im Vorfeld mitteilte, werden Tonnen bei gravierender Fehlbefüllung stehen gelassen und bekommen einen Aufkleber. Die Stadtverwaltung kündigte an, Müllwerkerinnen, Müllwerker und Abfallberaterinnen seien vor Ort und klärten auf.

"Die neuen Regelungen bringen die Bedeutung einer sauberen Biotonne auf den Punkt", sagte der Beigeordnete für Personal, Bürgerservice und Ordnung, Ronni Krug. Nur wenn Störstoffe vermieden würden, ließen sich Bioabfälle effizient verwerten und zu hochwertiger Komposterde für die Landwirtschaft aufbereiten.

Gefährlicher Bio-Mythos: Kompostierbare Plastiktüten

Besonders problematisch seien Plastik und kompostierbare Plastiktüten, erklärte der Leiter des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs Magdeburg, Andreas Stegemann. Sie würden sich nicht vollständig zersetzen und könnten als Mikroplastik in die Umwelt gelangen.

Besonders viele Abfallunternehmen beteiligen sich an der Kontrollaktion übrigens in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.

Und wichtig zu wissen: Wenn die Biotonne wiederholt falsch befüllt wird, wird sie möglicherweise als Restmüll abgeholt und entsorgt. Das zählt als Sonderleerung und ist mit höheren Kosten verbunden, die in jedem Fall von den Verursachern bezahlt werden müssen. Über mögliche Bußgelder darüber hinaus kann die jeweilige Kommune entscheiden.

MDR, dpa(kjs)

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