Nach monatelangen Debatten von Bund und Ländern beraten die Verkehrsminister bei einer Sonderkonferenz in München über die Zukunft des Deutschlandtickets. Es zeichnet sich erneut eine Preiserhöhung ab.

Es begann als 9-Euro-Ticket und war eine Reaktion auf die Energiekrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022. Einen Sommer lang den öffentlichen Nahverkehr so günstig nutzen - dieses zeitlich befristete Angebot löste einen regelrechten Run auf Busse und Bahnen aus, sorgte dafür, dass Grenzen von Verkehrsverbünden kaum noch eine Rolle spielten, brachte die Verkehrsbetriebe aber auch an den Rand ihrer Kapazitäten.

Ein knappes Jahr später folgte das Deutschlandticket als dauerhaftes Abo-Angebot - mit einem Preis von zunächst 49 Euro im Monat, seit Anfang dieses Jahres kostet es 58 Euro. Doch das reicht nicht, um die Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben auszugleichen - schließlich waren viele Pendler-Abos zuvor deutlich teurer. Aus diesem Grund subventionieren Bund und Länder das Ticket mit Steuergeldern.

Nur: Die aktuell drei Milliarden Euro, die sich Bund und Länder aufteilen, dürften schon bald nicht mehr ausreichen - die Verkehrsbetriebe weisen insbesondere auf höhere Personal- und Energiekosten hin. Was also tun?

Monatspreis von 62 oder 64 Euro?

Eine Möglichkeit ist, den Preis des Tickets zu erhöhen. Das wollte Schwarz-Rot eigentlich vermeiden. In ihrem Koalitionsvertrag haben Union und SPD nämlich nicht nur vereinbart, das Deutschlandticket fortzuführen, sondern auch den Anteil der Nutzerfinanzierung, wie es offiziell heißt, erst ab 2029 schrittweise und sozialverträglich zu erhöhen. Die jüngsten Wortmeldungen aus der Politik lassen aber bezweifeln, dass sich dieses Versprechen einhalten lässt. Denn weder Bund noch Länder haben in ihren Haushalten Spielräume für höhere Zuschüsse.

Von Länderseite wurde daher im Vorfeld der heutigen Beratungen ein neuer Monatspreis von 62 oder 64 Euro ins Spiel gebracht. Aus dem offiziellen Vorbereitungsdokument für die Sitzung wurden die Zahlen dann aber wieder gestrichen - zu brisant ist die Preisdebatte.

Und trotzdem dürfte es bei der Verkehrsministerkonferenz vor allem darum gehen, wie viel das Deutschlandticket ab dem kommenden Jahr kostet. Mehr noch: In der Diskussion ist auch, ob es künftig automatisch Preiserhöhungen gibt - je nachdem, wie sich die Kosten der Verkehrsbetriebe entwickeln.

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